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Bekommt Deutschland eine vierte Profi-Liga?

Dass die Regionalliga einer Reform bedarf ist klar - nun kommt ein gänzlich neuer Vorschlag aufs Tableau.

Bekommt Deutschland eine vierte Profi-Liga? Foto: © GETTY

Die Aufstiegsfrage in der deutschen Regionalliga gilt seit Jahren als Dilemma, aus dem man bisher keinen Ausweg finden konnte.

Das derzeitige System sieht aus den fünf Regionalligen nur vier Aufsteiger vor - und ist genauso kompliziert wie unbeliebt.

Die Meister der Regionalliga West und Südwest steigen direkt auf. Ein weiterer fixer Aufstiegsplatz wird in jährlicher Rotation an eine der drei weiteren Regionalligen (Nord, Nordost, Bayern) vergeben. Die Meister der zwei verbleibenden Ligen spielen in einem Playoff den vierten Aufsteiger aus.

Nur noch zwei vierte Ligen?

Bereits 2018 bemühte sich eine Arbeitsgruppe um eine Reform, scheiterte aber.

Nun nimmt das Gremium einen neuen Anlauf, dabei kommt ein gänzlich neuer Vorschlag auf den Tisch - und zwar in Person von Steffen Schneekloth. Er ist DFL-Präsidiumsmitglied, sitzt im DFB-Vorstand und amtiert als Präsident von Zweitligist Holstein Kiel, der Mitglied der Reforminitiative ist.

Im Zuge der Diskussion sprach er sich für eine deutliche Professionalisierung der vierten Leistungsstufe aus. Sein Vorschlag sieht eine Reduzierung auf drei oder gar nur zwei Staffeln vor.

Übergangsbereich soll langfristig gestärkt werden

Schneekloth erhofft sich davon einen reibungsloseren Übergang von Nachwuchsspielern in den Profibereich.

"Die Initiative bietet die Möglichkeit, das pyramidale Leistungssystem im deutschen Fußball neu zu beleuchten und im Sinne einer optimalen und effizienten Nachwuchsförderung auch neu zu bewerten. Inhaltlich muss es das Ziel sein, den Übergangsbereich langfristig zu stärken", erklärt er.

Um die vierte Liga auf eine professionelle Ebene zu heben, sollen "infrastrukturelle, personelle, finanzielle und sportliche Mindeststandards" verpflichtend eingeführt werden. Die Zuständigkeit solle weg von den einzelnen Landesverbänden zum DFB wandern.

Kommt ein Kultbewerb zurück?

Für kleinere Klubs könnte der Professionalisierungs-Sprung aber zum Problem werden, Schneekloth ist sich dessen bewusst. Er schlägt vor, die Deutsche Amateurmeisterschaft wiederzubeleben, die bis 1998 ausgetragen wurde.

Die Meister der fünften Spielklasse, der Oberliga, könnten dabei an einem Finaltag in Turnierform gegeneinander antreten.

"Der Sieger könnte zudem einen Startplatz in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde bekommen", kann sich Schneekloth auch zusätzliche Anreize vorstellen.

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