Der FC Bayern München und Leroy Sané gehen ab heute getrennte Wege. Wie bereits vor gut zwei Wochen bekannt wurde, wird der Vertrag bei den Bayern nicht verlängert, der Flügelspieler wechselt ablösefrei zu Galatasaray Istanbul.
Der Abgang ist allerdings keinesfalls gewöhnlich - auch abgesehen davon, dass ein deutscher Nationalspieler, der mit 29 Jahren eigentlich in der Blüte seiner Karriere stehen sollte, in die Türkei geht.
Denn Trainer Vincent Kompany wünschte sich, dass Sané seinen Vertrag noch bis zum letzten Tag erfüllte, also noch den Beginn der Klub-WM mitspielte. Daher war Sané in den USA noch dabei, wurde im Achtelfinale gegen Flamengo (zum Spielbericht) in der 58. Minute für Kingsley Coman eingewechselt und hatte in der 97. Minute auch nochmal eine gute Chance auf einen Treffer, vergab aber.
"Muss mir immer wieder Witze anhören"
Es war etwas symptomatisch für die fünf Jahre, die der Deutsche bei den Bayern seit seinem Wechsel von Manchester City im Sommer 2020 verbrachte. Mit hohen Erwartungen gekommen, hatte Sané durchaus einige Glanzmomente und kam auf eine gute Quote von 61 Toren und 55 Assists in 223 Spielen, allerdings fehlte oft die Konstanz, um wirklich in die Riege der allerbesten deutschen Spieler aufzusteigen.
Negative Höhepunkte während dieser Zeit waren wohl zwei Schlagszenen im Jahr 2023, einmal als Sadio Mané den 29-Jährigen bei einem Streit geschlagen haben soll, sowie ein weiteres Mal im November im Spiel mit der DFB-Nationalelf gegen Österreich, als Sané selbst während des Spiels austeilte, dafür mit Rot vom Platz musste und einige Spiele gesperrt wurde.
Nun also die Abreise von der Mannschaft inmitten eines Turniers. "Klar ist es ein bisschen speziell, dass man das nicht zu Ende spielen kann. Natürlich muss ich mir immer wieder Witze anhören. Die zwei Wochen habe ich nochmal sehr genossen, weil ich weiß, dass das eine spezielle Truppe ist", so der 29-Jährige in der Interviewzone nach dem Spiel.
Rückennummer geht wohl an Musiala
Sein Abgang während des Turniers und dass er dieses damit nicht fertig spielen könne, sei schon immer im Hinterkopf gewesen. Dennoch habe er die Zeit und überhaupt die Jahre beim FC Bayern sehr genossen. Seine frei werdende Rückennummer zehn dürfte zu Musiala wandern, was ihn freute, "der Junge hat noch einiges vor sich".
ÖFB-Legionär Konrad Laimer hatte am Vortag gemeint, zum Abschied solle Sané nochmal etwas singen, weil das könne er am wenigsten. "Er weiß, dass das meine Schwäche ist. Mal schauen, was gleich passiert", lachte der Deutsche darauf angesprochen.