Transfer? "Selbst wenn was wäre, würde ich es nicht sagen"
Für Kalajdzic ist es mit Sicherheit auch eine Art Genugtuung. Viel Verletzungspech zog sich durch seine Saison. Zu Saisonbeginn war es die Schulter, zuletzt musste er wieder mit Wadenproblemen kürzer treten, bei der Rückkehr in die Startelf stellte er seine Wichtigkeit für den Bundesliga-Nachzügler unter Beweis.
Aktuell hält er bei zwei Saisontreffern in sieben Einsätzen, vergangene Saison waren es 16 Treffer. Obwohl es in dieser Spielzeit noch nicht so läuft, ist der baumlange Angreifer heiß begehrt, die Interessenten stehen Schlange. Laut einem "kicker"-Bericht stehen die Zeichen auf Abschied, so sollen Tottenham, AS Roma, West Ham United, aber auch Borussia Dortmund und der FC Bayern nicht uninteressiert sein.
Der Stürmer reagiert ehrlich auf die Gerüchte: "Das weiß ich jetzt nicht, ich habe jetzt auch ein bisschen was gelesen darüber. Nein, mir ist das eigentlich grundsätzlich egal. Ich fokussiere mich auf die Gegner. Das sind so Floskeln, die man bringt. Selbst wenn irgendwas wäre, würde ich es jetzt hier nicht sagen."
Dann erklärt er doch noch: "Aber es ist wirklich nichts. Ich lebe jeden Tag dafür, einfach diesem Verein zu helfen, weil ich weiß, dass ich so viel geben möchte, weil ich so viel bekommen habe. Wir sind aufgestiegen, ich möchte einfach was zurückgeben, ich will nicht absteigen, ich will jedes Spiel gewinnen. Weil wir wissen, wir sind gut. Der Rest ist mir wurscht auf gut österreichisch."
Wie Lewandowski und Schick? "Der Vergleich ist sehr lieb"
Für Experte Lothar Matthäus war der Österreicher der "Man of the Match". Durch seine Rückkehr habe Stuttgart eine andere Flexibilität und das Vertrauen, vorne einen Top-Stürmer zu haben, der den Unterschied ausmachen kann - wie Robert Lewandowski für die Bayern oder Patrik Schick für Leverkusen.
"Der Vergleich mit den anderen zwei Stürmern ist sehr lieb, aber ich glaube, von denen bin ich noch ein bisschen weiter entfernt", steigt Kalajdzic auf den Vergleich ein, ehe Matthäus erklärt, dass es ihm um die Bedeutung für die jeweilige Mannschaft ging.
Kalajdzic fokussiert sich aber weiterhin voll auf Stuttgart - zumindest bis Sommer. Der Sieg gibt Auftrieb. "Wir haben in den letzten zwei Spielen gesehen, was wir können. Wir haben heute richtig gut gespielt. Die Fans waren überragend und haben eine Riesen-Rolle gespielt, haben so viel Energie reingebracht und wir haben die mitgenommen, haben uns in einen Flow gespielt und uns Chance um Chance erarbeitet. Dieser Sieg war extrem wichtig, wenn man sieht, dass Augsburg gewonnen und Hertha verloren hat. Aber wir sind jetzt irgendwie wieder näher dran und wissen, wir haben es geschafft."
Der Glaube, den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen zu können, soll in den kommenden Wochen beflügeln. "Generell die ganze Saison über hatten wir vielleicht Angst zu gewinnen oder mal den Punkt mit nach Hause zu nehmen. Deshalb war der Sieg umso wichtiger. Jetzt in Zukunft weiß die Mannschaft: Okay, wir können das."