Sturms Geschäftsführer Sport Andreas Schicker äußerte sich in einem ersten Statement wie folgt: "Alexander Prass kam vor drei Jahren als 20-Jähriger aus der zweiten Liga zu uns und geht als ÖFB-Teamspieler in eine der besten Ligen der Welt. Er ist ein Paradebeispiel für die Entwicklung, die junge Spieler beim SK Sturm nehmen können und wir sind stolz auf den gemeinsamen Weg, den wir mit Alex gegangen sind."
Der Abgang des 23-Jährigen sei sportlich ein herber Verlust, "aber Alex hat sich diesen Schritt mit harter Arbeit absolut verdient und wir freuen uns für ihn, dass er sich seinen Wunsch, in eine europäische Top-Liga zu wechseln, erfüllen konnte."
Ähnlich äußert sich Thomas Tebbich, Geschäftsführer Sport, er betont zudem: "Dass sich Alexanders Wechsel natürlich auch wirtschaftlich in einer bemerkenswerten Region abspielt, freut uns sehr, wird aber unseren eingeschlagenen Weg, mit diesen Geldern nachhaltig umzugehen, nicht beeinflussen."
Große Vorfreude auf Deutschland
Alexander Prass selbst sagt: "Vor drei Jahren zum SK Sturm zu kommen, war auch im Rückspiegel betrachtet eine goldrichtige Entscheidung. Ich konnte mich als Spieler und Mensch weiterentwickeln, durfte mit diesem fantastischen Klub dreimal im Europacup spielen und drei wunderschöne Titel gewinnen.
Ich freue mich extrem auf die Herausforderung in der deutschen Bundesliga, die mit Hoffenheim auf mich wartet – werde die Stadt Graz, den Klub, meine Teamkollegen und die unglaublichen Fans in Liebenau aber auch richtig vermissen. Danke an euch alle, ich werde die tolle Zeit in Graz nie vergessen!"
Prass schreibt Geschichte
Prass ist damit der teuerste österreichische Spieler der Geschichte, der einen heimischen Bundesligisten verlässt, der nicht Red Bull Salzburg heißt. Schon in den vergangenen Wochen waren die Zeichen auf Abschied gestanden.
Bis zuletzt waren auch die italienischen Champions-League-Starter Atalanta Bergamo und Bologna im Gespräch, am Ende machte aber Hoffenheim mit Interims-Sportchef Frank Kramer das Rennen. Dieser kennt Prass seit dessen Zeit bei Salzburgs Zweitliga-Farmteam FC Liefering, von dem er 2021 zu Sturm gewechselt war.
In der seit 2020 währenden Schicker-Ära ist es der dritte Verkauf mit zweistelligem Millionen-Erlös nach Rasmus Höjlund (20 Mio.) und Emanuel Emegha (13 Mio.).
Mit Hoffenheim in der Europa League
Hoffenheim spielt im Gegensatz zu anderen möglichen Interessenten nicht in der Champions League, ist als Liga-Siebenter der vergangenen Saison aber in der Europa League vertreten.
Kramer dürfte ein großer Fürsprecher gewesen sein. "Alex ist ein dynamischer Linksfuß, der in den vergangenen Monaten in der österreichischen Nationalmannschaft von Ralf Rangnick unter anderem bei der EM in Deutschland auf der linken Außenverteidigerposition eingesetzt wurde", erklärte der sportliche Leiter. "Wir sehen dort ebenfalls seine größten Stärken und wollen ihn auf dieser Position weiter fördern."
Nach einer schweren Verletzung des Tschechen David Jurasek, der sich in einem Testspiel vergangene Woche einen Unterarmbruch zugezogen hat, habe auf der Linksverteidiger-Position Handlungsbedarf bestanden. Mit Prass habe man "diese Kaderbaustelle optimal geschlossen", meinte Kramer.
"Er hat einen sehr guten Charakter, ist äußerst ehrgeizig, fleißig und will sich weiterentwickeln." Beim Klub aus Sinsheim trifft Prass auf seinen ÖFB-Teamkollegen Florian Grillitsch, als Trainer fungiert seit einem Jahr der gebürtige US-Amerikaner Pellegrino Matarazzo.