

"Nahezu unmögliche Aufgabe" - SKN-Frauen treffen in CL auf Lyon
Trainerin Alzner hofft auf den Lerneffekt nach der 0:6-Pleite zum CL-Auftakt - die Französinnen seien aber "noch einmal eine Klasse über Atletico". Die Austria-Frauen kämpfen um das Achtelfinale im Europa Cup.

Nach dem bitteren Fehlstart in die Ligaphase der Champions League mit dem 0:6 gegen Atletico Madrid stellt sich Frauen-Serienmeister SKN St. Pölten eine ganz hohe Hürde in den Weg.
Die Niederösterreicherinnen gastieren am Mittwoch (18.45 Uhr, im LIVE-Ticker>>>) bei CL-Rekordsieger Olympique Lyon. "Auf uns wartet eine der besten Mannschaften Europas, wir wissen natürlich, dass das eine nahezu unmögliche Aufgabe wird, da auch Punkte mitzunehmen", sagte St. Pöltens Trainerin Lisa Alzner.
Den Tabellenführer der französischen Meisterschaft, der den Vereinsnamen mittlerweile auf OL Lyonnes geändert hat, schätzte sie als "noch einmal eine Klasse über Atletico" ein.
Zum typischen Lyon-Spiel, sehr direkt Richtung Strafraum, komme durch den seit Juli amtierenden Ex-Barcelona-Trainer Jonatan Giraldez immer mehr das für die Katalaninnen typische Kurzpassspiel. "Das ist ein enormer Mix. Es ist die größte Stärke von Lyon, dass sie diese Variabilität in ihrem Spiel haben", betonte Alzner im APA-Gespräch.
Lyon besiegte PSG und Arsenal
Unter Giraldez wurden alle vier Ligaspiele gewonnen, darunter Paris St. Germain mit 6:1 bezwungen. Zum Auftakt der "Königsklasse" gab es einen 2:1-Erfolg gegen Titelverteidiger und Manuela-Zinsberger-Club Arsenal. Danach waren die Französinnen am Wochenende spielfrei, während St. Pölten am Samstag in der Bundesliga die Spielgemeinschaft FC Südburgenland/TSV Hartberg mit 6:0 in die Schranken weisen konnte.
Solch ein "dominanter, souveräner" Auftritt in einer englischen Woche sei keine Selbstverständlichkeit und spreche für die Reife des Teams.
Vier Tage später wartet allerdings eine keinesfalls vergleichbare Herausforderung. Alzner hofft auf einen Lerneffekt nach dem verpatzten Heimauftritt gegen Atletico. "Wir haben ein Spiel gebraucht, um in den Bewerb zu finden. Jetzt heißt es voll da zu sein, vom Anstoß weg", betonte die Salzburgerin.
Wichtig sei es, nicht wieder billige Gegentore zu kassieren. "Wir müssen extrem diszipliniert gegen den Ball arbeiten", forderte die 26-Jährige. Gegen Atletico habe man nach dem Seitenwechsel über weite Strecken bewiesen, dass man das schon könne.
Mattner-Trembleau und Balog fehlen
Keine Rolle können nach wie vor die angeschlagenen Sarah Mattner-Trembleau und Leonarda Balog spielen, die die Reise nicht mitmachten. Sarah Gutmann und Izabela Krizaj meldeten sich hingegen rechtzeitig fit.
Unter den 19 Kaderspielerinnen, die am Dienstag ins Flugzeug stiegen, sind mit Torfrau Carina Schlüter und Kapitänin Jennifer Klein nur zwei, die auch am 22. November 2023 beim damaligen CL-0:2 in Lyon auf dem Feld waren. Mit einer Mauertaktik hatten die Niederösterreicherinnen mit viel Glück ein respektables Ergebnis geholt, im Gegensatz zum 0:7 im Heimspiel.
"Wir müssen schauen, die Intensität, solange es irgendwie möglich ist, hoch zu halten. Dann bin ich positiv gestimmt, dass wir eine gute Performance abliefern, zu was auch immer sie dann führt", sagte St. Pöltens Trainerin.
Allgemein habe ihr zu Saisonbeginn ziemlich neu zusammengestelltes Team noch einen Weg vor sich. "Wir sehen, dass unsere Leistung noch nicht zu 100 Prozent konstant ist. Da wird es wichtig sein, Woche für Woche Schritte weiterzugehen." Wenn nicht, wird es auch in der Liga dieses Mal sehr eng, wo die Wiener Austria nach neun Runden fünf Punkte Vorsprung hat.
Austria hofft im Europa Cup auf "Sensation"
Die Wienerinnen kämpfen am Mittwoch (19.45 Uhr) im Women's Europa Cup im Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde um den Einzug in die Hauptrunde, die zugleich das Achtelfinale ist. In der Generali Arena muss gegen Slavia Prag ein 1:2-Rückstand wettgemacht werden.
"Mit Slavia kommt ein Gegner, der uns, was das Fußballerische, die Intensität und Abgebrühtheit betrifft, wie keine andere Mannschaft gefordert hat. Es wird ein ganz schwieriges Heimspiel", erläuterte Austria-Trainer Stefan Kenesei.
In Tschechien habe man aber auch gezeigt, dass man dem Gegner auch wehtun könne. "Wir wollen im Idealfall noch die Sensation schaffen", betonte Kenesei.
Darauf hofft auch Stürmerin Courtney Strode, die im Hinspiel spät das 1:2 und am Sonntag in der Liga beim 6:1 gegen Schlusslicht Spielgemeinschaft Union Kleinmünchen/FC Blau-Weiß Linz zwei Tore erzielte. "Wir sind ein Tor zurück, aber es ist möglich, das noch zu drehen."