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U17-Vizeweltmeister bereit für die Bundesliga? Das sagt Letsch

Red Bull Salzburg stellt die mit Abstand größte Abordnung im so erfolgreichen ÖFB-U17-Team. Die meisten haben aber noch einen weiten Weg bis in die "Bullen"-Kampfmannschaft vor sich - bis auf einer:

U17-Vizeweltmeister bereit für die Bundesliga? Das sagt Letsch Foto: © GEPA

Retrospektiv war es der Beginn eines für den österreichischen Fußball äußerst unerfolgreichen Donnerstags.

Die ÖFB-U17 verlor das Finale der WM in Katar knapp mit 0:1 gegen Portugal (Spielbericht>>>) und leitete damit einen Abend voller rot-weiß-roter Niederlagen ein.

Anders als bei den unerfolgreichen Europacup-Vertretern herrscht in Fußball-Österreich freilich einzig und alleine Stolz auf das Gezeigte der U17 vor.

"Die nächste Generation kommt"

Selbst Wahl-Österreichern geht es so. "Sie haben eine fantastische Weltmeisterschaft gespielt. Das war Werbung für den österreichischen Nachwuchsfußball. Ich freue mich riesig für Hermann Stadler, sein Team und die ganze Mannschaft", so Thomas Letsch, Deutscher.

Als Trainer des FC Red Bull Salzburg war der Erfolgslauf der rot-weiß-roten Wunderburschen für ihn freilich von besonderem Interesse, sind doch nicht weniger als 9 der 21 Kadermitglieder entweder Spieler der "Bullen"-U18 oder dem inoffiziellen Salzburger Zweitteam, dem FC Liefering.

"Darauf sind wir natürlich stolz. Viele Spieler, die den Weg über die Akademie und speziell den FC Liefering zu uns gemacht haben, waren heute am Platz. Das zeigt, dass die nächste Generation kommt", sagt Letsch im Anschluss an die Salzburger Europa-League-Pleite in Bologna, bei der drei ehemalige Akademiespieler und zusätzlich sechs Ex-Liefering-Kicker zum Einsatz kamen.

Letsch baut auf Akademiespieler

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Thomas Letsch scheute sich bisher nicht davor, Eigenbauspieler ins kalte Wasser zu werfen
Foto: ©GEPA

Überhaupt stieg der Anteil an Einsatzminuten für Eigenbauspieler seit dem Amtsantritt des Salzburg-Trainers Anfang des Jahres beträchtlich an.

Valentin Sulzbacher, Tim Trummer, Christian Zawieschitzky und Jannik Schuster feierten allesamt unter Letsch ihr Salzburg-Debüt und nahmen phasenweise schon wichtige Rollen ein.

Ob der "Bullen"-Coach angesichts der teils berechtigten, teils in Stammtischmanier vorgetragenen Forderungen manch hiesiger Fußball-Beobachter, wonach die U17-Teamspieler, da sie doch so talentiert seien, schon längst in der Bundesliga zu Einsatzzeiten kommen müssten, nun einen gewissen Druck verspüre?

"Druck, dass die Spieler sofort bei uns spielen müssen, verspüre ich nicht, weil sie doch noch recht jung sind - das erkennt jeder, der sie heute bei der Aufstellung im Bild gesehen hat", bremst Letsch die Erwartungshaltung.

Und das völlig zurecht, da speziell im Falle der Salzburger Vizeweltmeister der Großteil noch gar nicht in Liefering sondern noch bei der U18 unterwegs ist und - das ist vielen gar nicht bewusst - mit dieser in der Vorsaison zum erst zweiten Mal in den letzten elf Jahren den U18-Jugendliga-Meistertitel verpasste.

Moser am Sprung

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Johannes Moser darf sich berechtigte Hoffnungen auf eine baldige Beförderung machen
Foto: ©GEPA

Nur ein Salzburger U17-Held wird wohl nicht mehr allzu lange auf seine ersten Bundesliga-Minuten warten müssen: Johannes Moser.

Der 17-jährige Kärntner hat sich als einziger schon als Stammspieler beim FC Liefering etabliert und war (nicht nur) aufgrund seiner acht Turniertore sowas wie das Gesicht des ÖFB-Traumlaufs in Doha.

Moser schnappte sich bei der U17-WM nicht nur die Torjägerkrone, sondern bekam auch eine individuelle Auszeichnung>>>

Nun stellt sich freilich die Frage, ob sich Moser bereits in der Wintervorbereitung der Salzburger für Kampfmannschafts-Einsätze empfehlen darf.

Herr Letsch? "Johannes hat ein super Turnier gespielt", antwortet der 57-Jährige knapp, aber mit einem vielsagenden Grinsen auf den Lippen.

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