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Salzburg träumt: "Es gibt keine Grenzen"

So bejubelt Salzburg den historischen Aufstieg gegen Dortmund:

Salzburg träumt: Foto: © GEPA

Was für ein Tag für den österreichischen Fußball.

Erstmals steht mit Salzburg ein ÖFB-Klub im Viertelfinale der UEFA Europa League, erstmals seit 2005 steht ein heimischer Verein in einem Europacup-Bewerb unter den letzten Acht – und das nach einem Aufstieg gegen einen Top-Klub aus Deutschland.

"Es gibt nichts Schöneres, als gegen Borussia Dortmund aufzusteigen", brachte es Valon Berisha nach dem 0:0 gegen die Borussen, das ob des 2:1-Hinspiel-Siegs reichte, auf den Punkt.

Stefan Lainer: "Der gesamten Mannschaft geht es überragend, es ist unbeschreiblich und noch nicht zu fassen, was wir geschafft haben, was wir Historisches geleistet haben. Darauf sind wir sehr stolz."

Sportchef Christoph Freund strahlte über das gesamte Gesicht: "Es ist im Moment einfach nur überwältigend, dass wir weitergekommen sind und wir haben niemanden geringeren als Borussia Dortmund ausgeschalten. Das ist für den gesamten österreichischen Fußball genial."

Einige Fans träumen nun schon vom Titel, Berisha gibt diesen Hoffnungen Nahrung: "Es gibt keine Grenzen, wir sind auch ein großer Verein, der richtig guten Fußball spielt."

"Überragend heimgespielt"

Trainer Marco "Maximale" Rose zeigte sich nach dem Spiel bei der Pressekonferenz naturgemäß stolz auf sein Team und hatte nur eine Sorge: "Ich hoffe nicht, dass ich morgen lesen muss - in Deutschland vermutlich schon -, dass Dortmund grottenschlecht war. Das ist aber nicht wahr. Wir waren richtig gut."

Dortmund brauchte zwei Tore und hatte in der ersten Hälfte (mit Reus und Götze) keine einzige nennenswerte Chance, auch in der zweiten Hälfte ließen die Salzburg nur wenige gute Möglichkeiten zu.

"Ich denke, dass wir verdient aufgestiegen sind. Wir hatten auch das Quäntchen Glück", sprach Rose die Phase rund um die 70. Minute an, wo für wenige Minuten ein Dortmund-Treffer in der Luft lag.

"Als Dortmund viele lange Bälle gespielt hat und mit vielen Männern vorne drin war, gab es schon zwei, drei Situationen, in denen es richtig brenzlig wurde. Wenn da ein Tor passiert, dann wird es noch einmal richtig eng“, wusste Freund. "Wir haben es aber dann überragend heimgespielt."

Ob der Chancen vor der Pause und im Finish wäre auch ein Heimsieg verdient gewesen, das torlose Unentschieden tat der Freude aber natürlich keinen Abbruch, sondern verlängerte nur die Serie an ungeschlagen Europacup-Spielen (19) - nur noch zwei fehlen auf den Europa-Rekord von Ajax (Hier nachlesen!).

Parallelen zur Youth League?

Und darf man nun in Salzburg zu träumen beginnen? Auch vom Titel?

"Träumen kann man immer. Wir sind schon sehr, sehr weit gekommen und werden uns auch auf den nächsten Gegner so vorbereiten, dass wir weiterkommen wollen. Jetzt sind wir schon so weit, alles ist möglich im Fußball. Wir wissen aber natürlich, dass die Spiele sehr eng sind und die Jungs sich am absoluten Limit bewegen“, ordnet der Sportchef den größten Erfolg der Red-Bull-Ära ein.

Gibt es Parallelen zum Youth-League-Triumph? Rose: "Ich möchte den Erfolg letztes Jahr in der Youth League nicht vergleichen, weil es den Jungs vom letzten Jahr nicht gerecht wird. Es war ein ganz spezieller Moment und jetzt sind wir heute alle ins Viertelfinale eingezogen, aber noch weit weg von einem Titel."

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Rose hielt punkto Stellenwert des Erfolgs für Österreich fest: "Im Moment schauen schon viele Menschen nach Salzburg und sehen, dass hier guter Fußball gespielt wird, dass junge Spieler dabei sind, die das bewerkstelligen, aber auch viele gute, erfahrene Spieler dabei sind, die ihren Mann stehen. Ich habe natürlich schon mitbekommen, dass auch der Fußball in Österreich danach lechzt, so einen Erfolg wieder mal feiern zu können. Das ist für uns ein angenehmes Nebengeräusch, das machen wir gerne. Aber in erster Linie machen wir das für uns, für unsere Fans, wir machen es, weil wir jeden Tag zusammenkommen und hart arbeiten, immer mehr wollen, das ist auch ein wichtiger Faktor."

Fans sorgten für echten Heim-Vorteil

Wie auch die Zuschauer am Donnerstag ein Faktor waren. Das bei einem Pflichtspiel von Salzburg noch nie so volle Stadion in Wals-Siezenheim bot 29.520 Zuschauern Platz – und das war vor allem bei ausbleibenden Schiedsrichter-Pfiffen hörbar, aber nicht nur dann.

"Man hat die Euphorie im Stadion gemerkt, die Leute sind mitgegangen. Das ist international sehr wichtig, um noch einmal das letzte Prozent herauszuholen", dankte Lainer den Fans.

Auch der starke Abwehrchef Andre Ramalho meinte: "Als Spieler wünscht man sich natürlich immer solche Spiele, das ist etwas Besonderes. Bei so einer Atmosphäre wie sie hier heute im Stadion war, muss ich mich wirklich bei den Zuschauern bedanken, das war wirklich überragend, was sie heute gemacht haben. Wenn das bei jedem Spiel so wäre, wäre es ein Traum."

Andreas Ulmer, der den Aufstieg als bislang größten Erfrolg seiner Karriere bezeichnete, meinte dazu: "Sehr geil. Könnte natürlich öfter so sein, das würde uns freuen. Die Mannschaft hat sich das verdient. Wäre schön, wenn das am Sonntag in der Liga auch nach oben gehen würde."

In der Kabine gab es in jedem Fall auch an diesem Abend großen Zuspruch, nämlich von Ulf Häfelinger – dem Salzburger Mentalcoach.

Freund: "Wenn es so herausragende Erfolge gibt, dann ist immer unser Psychologe gefragt und sagt den Spielern, was sie jetzt wirklich geleistet haben, was wir für eine coole Truppe sind. Der ist nahe an den Jungs dran und findet die richtigen Worte."

An Tagen wie diesen dürfte das auch nicht so schwer fallen - nach einem historischen Erfolg für den Klub und den österreichischen Fußball.

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