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RB Salzburg: "Unser Anspruch ist Platz 1"

"Red Cross" Salzburg ist auf Sieg gegen OM besonders stolz:

RB Salzburg: Foto: © getty

Es war mehr als nur ein Sieg.

Mit dem 1:0 gegen Olympique Marseille hat Red Bull Salzburg klar gemacht, wohin die Reise in der Europa-League-Gruppenphase in diesem Jahr gehen soll.

"Wir haben schon den Anspruch, Gruppenerster zu sein - auch wenn wir Olympique Marseille in der Gruppe haben. Wir wollen unbedingt überwintern“, hielt Hannes Wolf nach einem emotionalen Erfolg fest.

Noch vor einem Jahr verlor Salzburg die ersten drei Spiele in diesem Bewerb. Dieses Mal ist der Meister nach zwei Spieltagen mit vier Punkten auf Platz eins in der Gruppe I.

Freches Salzburg

"2016 haben wir die ersten drei Spiele verschlafen, deswegen war es wichtig, heuer gleich durchzustarten. Die ersten beiden Spiele haben wir gezeigt, dass wir frech nach vorne spielen, keine Angst haben und mit diesen vier Punkten können wir sehr zufrieden sein", resümierte Stefan Lainer.

Sein Trainer Marco Rose zeigte sich ob des Erfolgs gegen den aktuell Fünften in der Ligue 1 hochzufrieden: "Es war ein toller Sieg, eine tolle Mannschaftsleistung von Spielern, die in den vergangenen Wochen extrem viel leisten mussten und viel geleistet haben."

Der Deutsche bezog sich dabei auf die Personaldecke, die dünner nicht sein konnte.

Kapitän und Tormann Alexander Walke war auch stolz: "Es war ein sehr gutes Spiel von uns, ähnlich wie gegen die Austria, nur dass wir uns für den Aufwand belohnt haben. Wenn man sieht, was das Team heute geleistet hat, dann kann man nur den Hut ziehen und ein Kompliment aussprechen."

Es war das bereits elfte Spiel von Salzburg im Europacup in Folge, das nicht verloren wurde. "Mit unserer Spielweise ist es für die Gegner einfach schwierig", stellte Lainer trocken fest.

"Red Cross" Salzburg vs. Marseille, das Spieler schonte

Beide Teams gaben am Donnerstagabend vor 11.832 Zuschauern in der Red-Bull-Arena Spieler vor.

"Red Cross" Salzburg hatte zehn (!) verletzte Spieler zu beklagen und bekam nicht einmal die Ersatzbank voll. "Die Situation ist einfach so, ich spüre aber, dass die Mannschaft will und dass sie bereit ist über Grenzen zu gehen. Das hat sie heute auch gezeigt", war Rose auf sein Team stolz.

Marseille-Trainer Rudi Garcia nahm indes seinen Star Dimitri Payet erst gar nicht nach Österreich mit und rotierte gegenüber dem 2:0 gegen Toulouse in der Liga sechs weitere Spieler aus der Startelf.

Das überraschte Salzburg nur bedingt. Rose: "Ich habe der Mannschaft vor dem Anpfiff gesagt, dass sich einige Dinge geändert haben, ich aber nicht glaube, dass sich die Statik ihres Spiels dadurch ändert, was auch richtig war, und wir versuchen müssen, unser Spiel zu spielen."

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Der Matchplan, der aufging

Die Salzburger waren selbst mit der ersten Hälfte nur mäßig zufrieden. "Wir haben ab und an die Bälle zu leicht hergeschenkt", befand Lainer, der aber die Defensive zurecht lobte. Denn Salzburg spielte auch gegen Olympique wieder zu Null. Walke: "Wir waren 90 Minuten hellwach."

Lainer gab einen Einblick in den Matchplan: "Wir haben diszipliniert den Gegner vorne weg unter Druck gesetzt, keine Spielfreude aufkommen lassen. Andernfalls kannst du auch schon einmal schlecht aussehen. Das haben wir aber vermieden und das war der Schlüssel zum Erfolg."

Wolf wusste, "dass der Gegner Fußball spielen will, das spielt uns immer in die Karten. Deswegen tun wir uns in der Liga schwer, wenn der Gegner tiefer steht. Der Trainer gab uns gute Vorgaben."

"Und Marseille war vielleicht auch überrascht, wie wir in der zweiten Hälfte Gas gegeben haben. Es war nicht so, dass wir gegen Ende noch eingeschnürt wurden. Es war einfach eine super Partie von uns“, freute sich Wolf, der den Europacup schon für sich entdeckt hat.

"Es ist schon noch einmal etwas anderes als nationale Spiele, für solche Partien spielen wir Fußball. Umso schöner, dass wir mit einem Sieg vom Platz gegangen sind."

Salzburg weiß den Sieg einzuordnen

Rose war insbesondere angetan von der Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte.

"Die erste Hälfte war schwierig, wir mussten Dinge auch einfach aushalten, etwa dass der Gegner dann viel Zugriff auf das Spiel hatte. Aber ich sah auch, wie sich die Jungs dann nach der Pause zurückgekämpft haben. Mit diesen vielen Minuten in den Beinen und im Wissen, dass nur noch ein Offensivspieler auf der Bank sitzt - das ist außergewöhnlich und macht mich stolz."

Der Deutsche weiß in der Stunde des Erfolgs aber auch selbigen einzuordnen.

"Es ist ein schmaler Grat, denn ich weiß, was gekommen wäre, wenn wir die Partie heute 0:1 verloren hätten. Es kann ja auch mal einer bei 0:0 durchrutschen, dann läufst du nach und es wird noch schwieriger. Dann gäbe es nicht so viele Schulterklopfer wie heute nach einem Sieg."

Auch die Spieler wissen mit diesem Prestige-Erfolg gegen den am Papier stärksten Klub in der Gruppe umzugehen.

"Wir sind sehr gut vorbereitet reingegangen, haben die Vorgaben gut umgesetzt und verdient gewonnen. Damit sind wir jetzt auch verdient Erster in der Gruppe, aber es kommen noch so viele Spiele", betonte Walke.

Als nächstes folgen die Duelle mit Konyaspor, das Guimaraes 2:1 bezwang. Der Sieg gegen Marseille soll Salzburg Auftrieb geben. Lainer: "Es war wichtig für uns und für die Zuschauer, ich glaube, jetzt entsteht ein bisschen eine Euphorie und das ist gut für den österreichischen Fußball."

Gutes Omen: Immer wenn Salzburg das erste Europa-League-Heimspiel gewonnen hat, stieg man in der Folge auch auf.

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