Rapids Auswärtsspiel in der Europa League gegen die Glasgow Rangers stellt einen Neustart mit Neo-Trainer Dietmar Kühbauer dar.
Ausgerechnet in Glasgow soll nach den jüngsten Rückschlägen der Turnaround gelingen. "Unser Ziel ist es, nicht zu verlieren und den Mut aufzubringen, drei Punkte holen zu wollen", erklärt der 47-Jährige.
Alles, was war, soll vo dem Duell beiseite geschoben werden. "Wir müssen positiv auftreten und diesen Müll, der vorher war, in die Tonne hauen.", so Kühbauer deutlich.
Rangers als Heimmacht
Gegen die Rangers könne man sich weder auf mentaler noch auf physischer Ebene Schwächen erlauben. "Sie sind daheim um zwei, drei Klassen stärker. Aber wenn wir etwas mitnehmen, sind wir in der Europa League gut dabei", sagte Kühbauer.
Sein Klub führt durch den 2:0-Heimsieg gegen Spartak Moskau die Gruppe G nach der ersten Runde an. Die Rangers holten zum Auftakt ein beachtliches 2:2 bei Villarreal und lieferten schon davor gute Leistungen auf internationaler Ebene ab.
Schottlands Rekordchampion verlor keine seiner neun bisherigen Europacup-Saisonpartien und überstand die vergangenen sechs internationalen Matches vor eigenem Publikum ohne Niederlage. Im Gegensatz dazu gelang Rapid in den jüngsten neun Europacup-Auswärtsspielen nur ein Sieg.
Kühbauer vertraut bei Matchplan Thomas Hickersberger
Mit derartigen Statistiken beschäftigt sich Kühbauer aber wenig bis gar nicht, mehr Energie wendet der Burgenländer für die richtige Einstellung seiner Mannschaft auf. "Wir haben einen Spielplan, und den wollen wir durchziehen", kündigte der frühere ÖFB-Internationale an.
Entworfen wurde der Plan vor allem von Co-Trainer Thomas Hickersberger, weil Kühbauer nach der Ablöse von Goran Djuricin erst am Dienstag seinen neuen Job übernahm. Vor dem Duell mit den Rangers wird Kühbauer erst zwei Trainings geleitet haben - deswegen geht der Neo-Coach auch von seiner Gepflogenheit ab, bei seinem Club gleich nach Amtsantritt personell und taktisch ordentlich umzurühren. "Das ist diesmal ein anderer Umstand. Ich vertraue Hickersberger. Das Wichtigste ist, eine klare Spielidee zu haben."
Dabei wird es unter anderem darum gehen, die Rangers nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. "Sie sind ein atypisches schottisches Team, das einen gepflegten Fußball spielt. Dadurch bekommt man aber auch Räume, und die müssen wir bespielen", meinte Kühbauer. "Wir müssen mutig spielen und nicht nur verteidigen."
"Spielerisch gute Rapid-Mannschaft, die Potenzial noch nicht ganz ausspielt"
Entscheidend sei in diesem Zusammenhang das Vertrauen auf die eigenen Stärken. "Wir haben eine spielerisch gute Mannschaft, die ihr Potenzial vielleicht noch nicht ganz ausspielt. Das muss unser Ziel für die nächsten Wochen sein."
Bei diesem Vorhaben könnte behilflich sein, dass Rapid im Gegensatz zu den meisten Partien in der Bundesliga nicht unter Siegzwang steht. "Wir haben null Druck, das ist auch einmal schön", sagte Stefan Schwab, Kapitän des Tabellenachten.
Auch den Rangers ist es zuletzt in der schottischen Premiership nicht viel besser ergangen. Als Sechster fehlen der Truppe von Ex-Liverpool-Star Steven Gerrard schon acht Punkte auf Spitzenreiter Hearts, zuletzt setzte es am Sonntag ein 0:1 bei Livingston.