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Mit Kühbauer "den starken Mann an der Front"

Kühbauer für Kapitän Schwab Hoffnungsträger. Bickels Entscheidungsfindung:

Der SK Rapid startet erneut in eine neue Ära.

Nach Mike Büskens, Damir Canadi und Goran Djuricin soll nun Didi Kühbauer der richtige Mann sein, um wieder nachhaltig etwas aufzubauen und den Erfolg zurück nach Hütteldorf zu bringen.

War die Stimmung im Westen Wiens seit der Djuricin-Beurlaubung am Samstag noch gedrückt, war bei der Präsentation des neuen Trainers neue Hoffnung zu spüren.

"Nach vielen Wochen und Monaten ohne viel Sonnenschein, mit viel Wolken und schwierigen Zeiten drückt die Sonne heute durch. Ich bin sehr erleichtert und froh", gab sich Sportdirektor Fredy Bickel zuversichtlich.

Binnen 48 Stunden kristallisierte sich Kühbauer zur Ideallösung

Die Trainersuche gestaltete sich alles andere als einfach, Kühbauer kristallisierte sich jedoch sehr früh als Top-Kandidat heraus, der bei den Grün-Weißen die Kohlen aus dem Feuer holen soll.

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Bickel erklärt seine Entscheidungsfindung und warum er nicht geduldig auf die Länderspielpause wartete, sondern sofort für klare Verhältnisse sorgen wollte.

"Für mich war das Wichtigste, möglichst schnell zu handeln. Mein Ziel war es, dass es in 48 Stunden vonstatten gehen kann. Es war mir wichtig, dass der Trainer mit der Mannschaft und Zusammensetzung umgehen kann. Es war mir auch sehr wichtig, dass wir Ruhe reinbringen und es war mir auch klar, dass das nur mit einem Trainer mit großer Reputation oder einem Trainer, der das hat und im Umfeld sofort angenommen wird, klappen kann. Somit kann er der Mannschaft helfen und den Druck ablegen. Logischerweise war die Liste dann nicht mehr sehr lang."

Es war eine kurze Nacht am Samstag, ehe der Schweizer am Sonntag die übrig gebliebenen möglichen Kandidaten schriftlich kontaktiere, wer es sich binnen 48 Stunden vorstellen könnte, zu unterschreiben. Dadurch verkleinerte sich die Liste erneut. Nach Gesprächen mit Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek, Präsident Michael Krammer, Kapitän Stefan Schwab und dem Trainerstaff kam man zum Entschluss, möglichst schnell zu handeln und das Team wieder auf den Weg zu bringen, um den Neustart vollziehen zu können.

"Für mich ist Didi der Mann, der uns dort hinführen kann" 

"Das Blatt hat sich nach den Resultaten am Sonntag und einem Blick auf die Tabelle noch einmal gewandelt", gab Bickel zu. Spätestens dann stand fest, dass nur ein Trainer sofort helfen könne, der die Liga, die Mannschaft und das ganze Umfeld kennt - Kühbauer wurde als Wunschlösung auserkoren.

"Wir wissen, wo wir in der Meisterschaft stehen und wir wissen, dass wir dort sofort auf den Weg kommen müssen. Für mich ist Didi der Mann, der uns dort hinführen kann, davon bin ich überzeugt", stellt der Schweizer Sportchef klar. Immerhin hatte er bei Kühbauer immer wieder vorgefühlt und in den vergangenen zwölf Monaten zwei bis dreimal längere Gespräche mit dem Ex-Profi geführt.

Für Bickel eine Selbstverständlichkeit, er hat sich angewöhnt, laufend eine Trainerliste zu führen und zwischendurch immer wieder mit möglichen Kandidaten für die Zukunft zu sprechen. Dies sei auch zu Canadis und Djuricins Zeiten schon so gewesen, beide waren eingeweiht, da in Wien immer die Gefahr bestand, dass informelle Gespräche schnell einmal an die Öffentlichkeit gelangten.

Von Kühbauer hatte Bickel aber schon länger eine hohe Meinung. In ihm sieht er keineswegs nur den Feuerwehrmann, sondern den aktuell besten Mann, um die bestehende Krise zu entschäfen, denn "wir können es uns nicht leisten, nicht in den Top 6 mitzuspielen."

"Mit Kühbauer starken Mann an der Front, den wir brauchen" 

Somit herrschte nur zwei Tage nach Djuricins Beurlaubung schon wieder Klarheit, wer das Schiff wieder auf Kurs bringen soll. Kapitän Stefan Schwab begrüßt die Entscheidung, er selbst kennt Kühbauer auch noch aus gemeinsamen Zeiten bei der Admira.

"Wir haben jetzt alle turbulente Wochen und Tage, mit vielen Ups und Downs hinter uns. Danke an den ganzen Verein, vor allem dass die Lösung jetzt so schnell gefallen ist. Für uns als Mannschaft ist es super, dass wir wissen, wie es weitergeht. Mit dem Trainer Kühbauer haben wir jetzt den starken Mann an der Front, den wir brauchen, dass wir uns als Mannschaft wieder orientieren und uns anhängen können, den vorgezeigten Weg richtig mitziehen können. Wir freuen uns, dass er jetzt da ist."

Nur ein neuer Chefbetreuer wird jedoch nicht sofort alle Sorgen lösen. In dieser Hinsicht ist schon auch die Mannschaft gefragt, jeder einzelne Spieler und Mitarbeiter. Trotzdem will man die mentale Blockade schnell ablegen, um wieder positiv in die Zukunft zu blicken.

"Die Vergangenheit darf uns nicht mehr beschäftigen. Wir müssen jetzt nach vorne schauen, wir müssen in die Spur kommen. Dafür werden wir jetzt alles unterordnen, und so schnell wie möglich das umzusetzen versuchen, was das Trainerteam vorgibt. Da bin ich jetzt sehr positiv gestimmt", stellt Schwab klar.

Schwab: "Wir müssen einfach den Reset-Knopf drücken"

Dabei will der Mittelfeld-Regisseur noch einmal betonen, dass Goran Djuricin nicht die alleinige Schuld am Scheitern traf. Was ihn zuversichtlich stimmt, dass die Mannschaft schon bei den Glasgow Rangers und gegen Mattersburg eine Reaktion zeigt?

"Absolut richtig, der Trainer ist nicht an der ganzen Situation schuld, wie sie jetzt ist. Das wissen wir alle, deshalb haben wir immer wieder betont, dass wir Spieler uns an der eigenen Nase nehmen, geschlossener auftreten und als Team besser funktionieren müssen. Wir als Mannschaft wissen ganz genau, dass das nicht alleine geht. Ich bin eben der Meinung, dass wir jetzt mit dem Trainer den starken Mann an der Front haben, an dem wir uns orientieren können und bei dem wir voll mitziehen werden. Wir müssen an ein paar Schrauben drehen, das ist uns bewusst. In der Europa League hat es ganz gut funktioniert, deshalb ist das am Donnerstag ein Spiel, auf das wir uns freuen und wo wir null Druck haben. Das ist auch einmal schön. Dann werden wir schauen, dass wir auch in der Liga ähnlich auftreten. Aber wir müssen jetzt einfach den Reset-Knopf drücken, den Schwung, der jetzt entstehen wird und den das neue Trainerteam reinbringen kann, wieder mitnehmen, aufspringen und versuchen, alles aufsaugen, um am Platz wirklich füreinander und miteinander zu marschieren, damit wir auch in der Liga wieder in die Spur kommen."

Kühbauer war schon zwei Mal vorher nah dran, um in einer prekären Situation für Rapid zur Verfügung zu stehen, bekam aber damals nicht den Zuschlag. Sportchef Bickel betont aber noch einmal, dass seine jetzige Verpflichtung nicht rein mit den Erfolgen in St. Pölten zusammenhängt.

"Nein, überhaupt nicht. Für mich hat es nie etwas gegen ihn gegeben. Ich habe ihn mir gut vorstellen können, das weiß Didi auch aus unseren Gesprächen aus früheren Zeiten. Für mich war es einfach nie der Moment, und ich wusste auch letzte Woche nicht, dass jetzt der Moment für ihn ist. Das hat sich wirklich noch mal in den letzten Tagen so herauskristallisiert und am Sonntagabend war ich mir wirklich sicher, dass nur er es sein kann und er die absolute Wunschlösung ist."

Geduld mit Kühbauer bis 2021 und Chancen auf Titel? 

Dabei überraschte die Vertragslänge bis 2021. In den letzten Jahren hatte man Trainer mit kurzen Verträgen ausgestattet, da man immer wieder mehrere Trainer auszahlen musste. Doch diesmal setzt man von Beginn weg auf drei Jahre mit Kühbauer.

Das begründet Bickel folgendermaßen: "Darüber habe ich nie nachgedacht, ich habe auch nicht studiert, wie lange Verträge der Verein früher gemacht hat. Für mich ist es eine völlig normale Laufzeit. Es ist mir auch bewusst, dass der Trainer keine ganze Saison vor sich hat, er hat einiges an Arbeit vor sich. Er braucht die Zeit, auch um die Mannschaft persönlich kennenzulernen. Diese Saison hat er zunehmend den Druck, dass wir noch einiges aufzuholen haben. Dann wäre es völlig falsch, wenn du den Vertrag abkürzen müsstest. Nächste Saison kann er sich erstmals in die Kaderzusammenstellung einbringen, wo er seine Vorstellungen durchbringen kann und die ganze Vorbereitung mitmacht. Dann braucht er mindestens noch ein Jahr, um zu bestätigen, was wir dann nächstes Jahr erreichen."

Die Hoffnung lebt also im Westen Wiens, dass Kühbauer jene erfolgreichen Zeiten wieder aufleben lässt, an denen er Mitte der 90er selbst beteiligt war. Cup-Titel, Meister-Titel, Champions League, Cup-der-Cupsieger-Finale - davon träumt jeder grün-weiße Fan seit vielen, vielen Jahren.

Deshalb versucht Kühbauer zum Start gleich einmal die Richtung vorzugeben. "In diesem Jahr haben wir die Möglichkeit, den Cupsieg zu erringen. Das muss auch unser Ziel sein, auch wenn es schwierig ist. In der Meisterschaft müssen wir schauen, dass wir ins obere Playoff kommen, und dann ist einiges möglich. Aber so ehrlich bin ich schon, dass RB Salzburg einfach derzeit über allen anderen Klubs steht. Aber ich verspreche, dass wir wieder näher rankommen werden, definitiv, und dann können wir vielleicht wieder über Titel reden."

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