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Kühbauers Wandel: "Kein Narr mehr auf dem Platz"

Warum Rapids Didi Kühbauer ruhiger wurde, aber Explosion nicht ausschließt.

Didi Kühbauer steht beim SK Rapid vor seinem bisherigen Höhepunkt in seiner Trainer-Karriere.

Auf den 47-Jährigen wartet eine Erfahrung, die sein weiteres Schaffen beeinflussen wird. Weiterentwickelt hat er sich stetig - als Spieler, als Trainer und als Mensch.

Für seine impulsive, oftmals aufbrausende Art war Kühbauer berühmtberüchtigt. Ob als Profi im Derby oder in seinen ersten Jahren an der Seitenlinie - doch die Zeiten haben sich geändert.

Kühbauer selbst hat sich geändert - das war ihm selbst auch ein großes Anliegen.

"Wenn der Papa da herumspringt wie ein Narr auf dem Platz"

Spätestens seit seinem Engagement beim SKN St. Pölten fiel auf, dass der gebürtige Heiligenkreuzer viel mehr in sich ruht, bei Entscheidungen gegen sich nicht gleich an die Decke geht oder wie in der Vergangenheit den lautstarken Dialog mit den Schiedsrichtern suchte.

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Kühbauer hat sich gewandelt, den Ausschlag gaben die zwei Jahre nach seinem Aus beim WAC, wo der Übungsleiter ohne Job war.

"Ich hatte ja zwei Jahre zum Nachdenken. Es war ja nicht so, dass ich in der Vergangenheit alles so richtig gemacht habe. Man wird älter, man hat eine Verantwortung", gab der neue Rapid-Cheftrainer zu.

In dieser Zeit lernte er den Fußball als TV-Experte auch einmal von einer anderen Seite kennen, möglicherweise war ihm seine Art auch ein Hindernis auf der Jobsuche. Das Rapid-Engagement kommt deshalb womöglich gelegener als noch vor zwei Jahren, denn die neu gefundene Ruhe wird er im Pulverfass Hütteldorf brauchen.

Der Coach selbst erklärt seine Entwicklung folgendermaßen: "In diesem Fall ist es so, dass ich eine Verantwortung gegenüber meiner Familie habe. Meine Töchter sind jetzt 14 und 11. Wenn der Papa da herumspringt wie ein Narr auf dem Platz, ist das nicht gut, wenn sie dann von jedem darauf angesprochen werden. Die Privatperson Kühbauer kennt man sowieso nicht. Ich muss mich da nicht im Sinne von einem schrägen Typen am Platz abraufen, sondern ich will Analysen machen, dort so präsent sein und trotzdem authentisch bleiben. Das ist entscheidend."

"Wenn es sein muss, wird man mich hören, auch im VIP-Klub" 

Doch seine offen, ehrliche Art hat Wiedererkennungswert. Und trotz des Hinterfragens und des veränderten Auftretens wird es die Gefühlsausbrüche Kühbauers auch in Zukunft geben, das will er selbst gar nicht ausschließen.

"Es ist jetzt nicht so, dass ich nur mehr draußen stehe und jeder glaubt, ich habe irgendein Mittel genommen. Sondern wenns sein muss, dann wird es irgendwann mal kochen, vielleicht wird man mich einmal hören, auch im VIP-Klub", sorgt Kühbauer für ein Schmunzeln.

Trotzdem hat er vor, dass sich diese Explosionen in Grenzen halten. Als Trainer gilt er ohnehin als harter Hund, der seine Spieler nicht schont. Das ließ er auch mit der Aussage "Schwitzen tut niemandem weh" anklingen. Das faire und ehrliche Verhältnis zu den Spielern ist ihm aber wichtig, das Kennenlernen stellt eine ganz wichtige Aufgabe für ihn dar.

Auch Gegenspieler, gegnerische Trainer und Schiedsrichter legten sich bisher nicht gerne mit Kühbauer an. Doch auch in dieser Hinsicht hat bei Kühbauer die Einsicht gesiegt, dass es nichts bringt, die Kontrolle zu verlieren.

"Weil ich Entscheidungen ja nicht mehr ändern kann. Das ist mir eigentlich bewusst geworden. Grunsätzlich wenn der Schiedsrichter gepfiffen hat, ist es so. In Deutschland haben sie es schon, in Österreich würde ich es mir wünschen, dass man den Videobeweis kriegt - dann kann man nichts mehr dagegen tun."

Authentisch, offen und ehrlich - aber ruhiger 

Professionalität steht im Vordergrund, auch Kühbauer weiß, dass bei Rapid die Uhren anders ticken und dass seine ruhigere Art besser ankommt und auch wichtig sein wird.

Es wird interessant zu beobachten sein, wie der neue starke Mann auf der Kommandobrücke mit seinen Spielern umgehen wird und wie er seinen Traum, Rapid-Trainer zu sein, verkörpert.

Dass er in seinem neuen Job aber durchaus einmal emotional werden kann oder auch einmal ein lauteres Wort von Nöten sein wird, sollte niemanden wundern. Denn Kühbauer bleibt Kühbauer, daran soll sich auch als ruhigerer Zeitgenosse nichts ändern:

"Ich hoffe schon, dass ich da eine gute Entwicklung gemacht habe. Aber ich will trotzdem authentisch, offen und ehrlich sein – das wird nie anders sein."

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