Bei seinem Pflichtspiel-Debüt vor heimischer Kulisse als Rapid-Trainer hofft Peter Stöger auf einen Europacup-Abend ohne große Spannungsmomente.
Denn die Hütteldorfer verteidigen im Zweitrunden-Rückspiel der Conference-League-Qualifikation gegen den FK Dečic Tuzi einen 2:0-Vorsprung aus dem ersten Duell in Montenegro. Angefeuert von den eigenen Fans soll am Donnerstag (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker und auf ORF 1) der eingeplante Aufstieg in die nächste Runde realisiert werden.
"Es gibt keine zwei Meinungen, dass uns mit der Ausgangslage bei seriöser Herangehensweise auch nichts passieren sollte. Aber es muss trotzdem erst einmal gespielt werden", sagte Stöger, der am Mittwoch nach der Verkündung der weiteren Spieltermine im Europacup durch Rapids Pressesprecher eine Warnung aussprach.
"Ich bin kein übervorsichtiger Mensch, aber alles, was man nach außen transportiert, kann irgendwann auch in die Kabine reinkommen, dass es ein Selbstläufer ist."
Dundee United oder Strassen als mögliche Gegner
Im Falle eines Aufstieges wartet wohl Dundee United auf die Grün-Weißen, die Schotten setzten sich im Hinspiel gegen UNA Strassen aus Luxemburg mit 1:0 durch. Das Hinspiel wäre bereits am 7. August in Wien.
Markus Katzer hatte keine Zweifel, dass der montenegrinische Cupsieger gebogen werden kann. "Wir können davon ausgehen, dass wir den Aufstieg schaffen. Aber auch nur, wenn wir gut vorbereitet sind und es zu 100 Prozent ernst nehmen", sagte der Rapid-Sportdirektor.
Stöger startete seine Ära auf der grün-weißen Trainerbank mit zwei Zu-Null-Siegen, bei beiden Spielen ortete der 59-Jährige aber noch reichlich Verbesserungsbedarf. Im Hinspiel in Tuzi hätte sich der Coach mehr Konsequenz, mehr Aktivität und mehr Torchancen von seiner Mannschaft gewünscht, auch das Cup-Duell beim Regionalligisten Wacker Innsbruck (1:0) verlief deutlich spannender als erhofft.
Vor allem die Abläufe in der Offensive müssen nach dem Verlust der offensiven Leistungsträger Guido Burgstaller, Isak Jansson und Dion Beljo wieder automatisiert werden, alle drei Tore resultierten aus ruhenden Bällen.
Weitere Neuzugänge in Aussicht
Wenige Trainingseinheiten in den englischen Wochen und mögliche weitere Neuzugänge erschweren dieses Unterfangen. Stöger macht sich aber keinen Stress, jetzt gelte es erst einmal, eine gute Mischung aus Stabilität und Ergebnissen zu finden.
"Es ist sehr viel, was wir momentan von den Jungs verlangen", sagte der Trainer-Routinier, der gegen Tuzi auf die weiter gesperrten Serge-Philippe Raux-Yao und Mamadou Sangaré verzichten muss. Auf eine Grundordnung wollte Stöger sich ebenfalls noch nicht festlegen. Egal, ob 4-4-2, 4-3-3, 4-2-3-1 oder mit drei Verteidigern, es könne alles funktionieren, betonte er. Aber: "Es wird seine Zeit in Anspruch nehmen."
Die Kaderplanung ist bei den Grün-Weißen noch nicht abgeschlossen, weitere Verpflichtungen sollen in den nächsten Wochen folgen. "Wir wollen schon noch tätig werden, bei der ein oder anderen Thematik sind wir schon relativ weit", sagte Katzer.
So soll für das defensive Mittelfeld der 22-jährige Kameruner Martin Ndzie vom israelischen Erstligisten FC Ashdod laut übereinstimmenden Medienberichten vor einem Engagement in Wien-Hütteldorf stehen (Hier nachlesen >>>). Auch ein Flügelspieler soll noch dazukommen.
Rapid-Doku wird 2025/26 gedreht
In dieser Saison wird Rapid zudem von einem Kamerateam begleitet, der TV-Sender Sky dreht eine Dokumentation über den Traditionsverein aus Hütteldorf (Alle Infos >>>).
"Ich finde die Doku cool, weil es nicht nur zwingend die Mannschaft betrifft. Es ist keine Personality-Show, sondern es wird der ganze Verein durchleuchtet und es kommen auch Leute vor die Kamera, die einen wichtigen Anteil an der Entwicklung des Clubs haben", erklärte Stöger.