news

Die Fünfjahres-Transferbilanzen der CL-Viertelfinalisten

Die aktuellen Viertefinalisten der UEFA Champions League bilanzieren total unterschiedlich. Platz eins und Platz acht trennen eine Milliarde Euro!

Die Fünfjahres-Transferbilanzen der CL-Viertelfinalisten

Der FC Chelsea hat vergangenen Winter mit über 600 Millionen Euro einen neuen Rekord an Transferausgaben aufgestellt, womit die "Blues" den Anspruch haben, auch in der Königsklasse einen großen Sprung nach vorne zu machen und ihren Titelgewinn aus dem Jahr 2021 zu wiederholen.

Um besagtes Ziel steht es derzeit jedoch mehr schlecht als recht. So ist das Viertelfinale zwar erreicht, im Hinspiel gegen Real Madrid ging man jedoch sang- und klanglos mit 0:2 unter.

Dass man jedoch mit einer anderen Transferstrategie zum Erfolg kommen kann, bewies in der vergangenen Zeit etwa Benfica Lissabon, das mit einer deutlich sparsameren Transferpolitik nun ebenso unter den letzten Acht der Champions-League steht. Nach einem 0:2 gegen Inter Mailand droht den Portugiesen aber ebenso das Aus.

LAOLA1 hat sich die Transferbilanzen der aktuellen CL-Viertelfinalisten in den letzten fünf Jahren genauer angeschaut und ein Ranking der höchsten Einnahmen, Ausgaben, sowie Gesamtbilanzen erstellt. Die Unterschiede in den Gesamtbilanzen sind drastisch - über eine Milliarde Euro beträgt dabei die Differenz zwischen Rang eins und acht. 

In der ersten Tabelle findest du das Ranking der CL-Viertelfinalisten nach ihren Einnahmen. Danach folgen die Rankings der Ausgaben und Gesamtbilanzen, sowie Transfer-Highlights der einzelnen Klubs, die mit zu den Bilanzen beigetragen haben. 

So steht es um die Fünf-Jahres-Einnahmen der CL-Viertelfinalisten: 

 

Rang Name des Klubs 18/19 19/20 20/21 21/22 22/23 Gesamteinnahmen
1 Benfica Lissabon 72,78 Mio. 240,04 Mio. 81,72 Mio. 50,5 Mio. 261,85 Mio. 706,89 Mio.
2 Real Madrid 136.1 Mio. 136,8 Mio. 104,2 Mio. 78 Mio. 92,15 Mio. 547,25 Mio.
3 FC Chelsea 83,25 Mio. 157,27 Mio. 57,15 Mio. 124,6 Mio. 67,83 Mio. 490.1 Mio.
4 Inter Mailand 91,17 Mio. 66,74 Mio. 82,55 Mio. 205,05 Mio. 7,9 Mio. 453.41 Mio.
5 Manchester City 57,6 Mio. 71 Mio. 64 Mio. 93,8 Mio. 162,47 Mio. 448,87 Mio.
6 SSC Neapel 100,8 Mio. 47,58 Mio. 122,06 Mio. 3,2 Mio. 80,95 Mio. 273,64 Mio.
7 FC Bayern München 84 Mio. 54 Mio. 22,25 Mio. 4 Mio. 104,1 Mio. 268,35 Mio.
8 AC Mailand 88,1 Mio 59,23 Mio. 51,39 Mio. 5,52 Mio. 13,05 Mio. 217,29 Mio.

Joao Felix durchlief bei Benfica die gesamte Nachwuchsabteilung und ist aktuell von Atletico an Chelsea ausgeliehen.
Foto: © getty

Als waschechter Transferkönig erwies sich in der Vergangenheit Benfica Lissabon - der aktuelle Tabellenführer der portugiesischen Liga.

Mit den Verkäufen von Ruben Dias an Manchester City und Joao Felix an Atletico Madrid konnte man in der jüngsten Transferhistorie gleich zwei Eigenbauspieler mit großem Gewinn an den Mann bringen.

Die im dreistelligen Millionenbereich liegende Ablöse für Enzo Fernandez, der Anfang des Jahres 2023 um mehr als das Doppelte seines Marktwerts vom FC Chelsea an die Stamford Bridge geholt wurde, komplettiert die stolze Bilanz von über 700 Millionen Euro, die man in den letzten fünf Jahren mit einer nachwuchszentrierten Transferpolitik erzielt hat.

Durch den verstärkten Fokus auf Eigenbauspieler, wie Goncalo Ramos, die vermehrt eine Chance unter den Fittichen von Ex-Salzburg-Cheftrainer Roger Schmidt erhalten, konnte man immer wieder im Konzert der Großen mitmischen, ohne exorbitant hohe Geldsummen auszugeben.

Chelsea vergangenen Winter im Kaufrausch

Raheem Sterling lief bereits für mehrere englische Top-Adressen auf.
Foto: © getty

Einen gegenteiligen Zugang verfolgt dabei der FC Chelsea.

Im vergangenen Wintertransferfenster packten die "Blues" einen Hammer nach dem anderen aus und verpflichteten, neben dem eben erwähnten Enzo Fernandez, Stars wie Wesley Fofana von Leicester City, Mykhaylo Mudryk von Shakhtar Donetsk oder Raheem Sterling, der bereits im Sommer zuvor von Ligarivale Manchester City an die Stamford Bridge wechselte. 

Rein sportlich läuft es für die Millionen-Truppe aus Nordlondon aber dennoch nicht nach Wunsch. So rutschte man nach der Niederlage gegen Aston Villa auf Zwischenrang elf in der Premier League ab, verpflichtete daraufhin Frank Lampard für Graham Potter und hofft nun im bevorstehenden CL-Viertelfinale gegen Real Madrid auf eine Trendwende, nachdem man das Hinspiel 0:2 verlor.

Diese trotz Rekordtransferausgaben von über 600 Millionen Euro herbeizuführen, wird gegen die "Königlichen" aber alles andere als leicht werden. 

ManCity aufgrund intelligenter Transferpolitik mit kleinerem Bilanzminus 

Erling Haaland fand über Salzburg und dem BVB den Weg zu den "Citizens".
Foto: © getty

Zwar etwas besser, aber dennoch drastisch gestaltet sich die Gesamtbilanz von Premier-League-Krösus Manchester City.

Der teuerste Klub der Welt, der einen Gesamtmarktwert von über einer Milliarde Euro aufweist, belegt zwar im Ausgabenranking den zweiten Rang hinter den "Blues", dennoch haben die Londoner in den vergangenen fünf Jahren nahezu doppelt so viel in Spielerneuverpflichtungen investiert, womit die "Citizens" klar auf Distanz gehalten werden.

Die Liste der verpflichteten Akteure kann sich aber dennoch mehr als sehen lassen - unter anderem lotste man Erling Haaland von Borussia Dortmund, Jack Grealish von Aston Villa und den bereits erwähnten Ruben Dias von Benfica Lissabon für einen jeweils äußerst hohen Geldbetrag an die Ashton New Road.

Zu den jüngsten Abgängen gehören indes unter anderem Leroy Sane, der für 49 Millionen Euro nach München wechselte und der eben erwähnte Raheem Sterling, der an den FC Chelsea abgegeben wurde. Damit konnten sich die "Skyblues" im Geamtbilanz-Ranking vom Tabellenende etwas abheben und sich Rang sechs sichern. 

Kopf an Kopf-Rennen im Mailänder Ausgaben-Duell

Romelu Lukaku erwies sich für die "Nerazzurri" als absoluter Glücksgriff.
Foto: © getty

Einen engen Kampf um Rang vier im Ausgabenranking liefern sich die beiden Klubs aus der Modestadt, Inter und der AC Mailand.

Die "Nerazzurri" vor die "Rossoneri" sind derzeit nur von fünf Millionen Euro getrennt, wobei vergangene Einkäufe von Romelu Lukaku, der in der Saison 2019/20 für stolze 74 Millionen Euro von Manchester United verpflichtet wurde, sowie von Achraf Hakimi, der 2020 von Real Madrid für schlussendlich ein Jahr geholt wurde, mit für die Führung von Inter im Ausgaben-Duell mit dem Stadtrivalen verantwortlich sind.

Die "Rossoneri" konterten zwar mit den Verpflichtungen von Charles De Ketelaere vom FC Brügge und Fikayo Tomori vom FC Chelsea, die beide um etwa 30 Millionen Euro geholt wurden, im Endranking hat man jedoch leicht das Nachsehen.

Ebenfalls im Nachteil ist der AC Mailand bei der Gesamtbilanz der letzten fünf Spielzeiten, da es Stadtrivale Inter durch eine intelligente Verkaufsstrategie geschafft hat, das Minus kleinzuhalten, womit auch dieses Duell an die "Nerazzurri" geht. 

Bayern in allen Bereichen eher zurückhaltend 

 

Leroy Sane wechselte 2020 für die Hälfte seines damaligen Marktwertes zu den Bayern.
Foto: © getty

Vergleichsweise unspektakulär ging es einnahmentechnisch hingegen beim FC Bayern München zu, der sowohl im Einnahme-, als auch im Ausgaberanking überraschend nur den siebten und damit vorletzten Rang belegt.

Zwar konnte man mit den jüngsten Verpflichtungen von Mathijs de Ligt von Krisenklub Juventus Turin und den Streithähnen Sadio Mane vom FC Liverpool und Leroy Sane von Manchester City einige Hochkaräter in die bayrische Landeshauptstadt holen, im Vergleich zu den "Blues" gab man in den letzten fünf Jahren jedoch dreimal so wenig für neue Akteure aus, was den Leistungen aber dennoch kaum einen Abbruch tut - die jüngste Formkrise ausgenommen. 

Mit der Neuverpflichtung von Thomas Tuchel als Coach packte man zudem einen weiteren Transfer-Hammer aus, bei dessen Debüt man Borussia Dortmund glatt mit 4:2 vom Platz fegte. Kurze Zeit später war jedoch gegen die Freiburger im DFB Pokal-Viertefinale Endstation. In der Champions-League wollte man gegen Manchester City zwar in die Spur zurückfinden und einen weiteren Big Point einfahren, nach einem 0:3 im Hinspiel scheinen diese Ambitionen jedoch zunichte gemacht worden zu sein, es sei denn, die Münchner können vor heimischem Publikum überraschen.

So bilanzieren die Klubs bei den Fünf-Jahres-Ausgaben: 

Rang Name des Klubs 18/19 19/20 20/21 21/22 22/23 Gesamtausgaben
1 FC Chelsea 208,8 Mio. 45 Mio. 247,2 Mio. 118 Mio. 611,49 Mio. 1,230 Mrd.
2 Manchester City 78,59 Mio. 166,82 Mio. 173,4 Mio. 138,9 Mio. 150,5 Mio. 708,21 Mio.
3 Real Madrid 164,75 Mio. 355,5 Mio. 0 Mio. 31 Mio. 80 Mio. 631,25 Mio.
4 Inter Mailand 97,6 Mio. 191,72 Mio. 126,5 Mio. 42,55 Mio. 38,9 Mio. 497,27 Mio.
5 AC Mailand 194,64 Mio. 124,08 Mio. 31,92 Mio. 93,01 Mio. 48,67 Mio. 492,32 Mio.
6 SSC Neapel 71 Mio. 204,72 Mio. 77,25 Mio. 22,2 Mio. 76,05 Mio. 451,22 Mio.
7 FC Bayern München 14 Mio. 139,5 Mio. 66,25 Mio. 57,5 Mio. 145,75 Mio. 422,75 Mio.
8 Benfica Lissabon 27,21 Mio. 64,75 Mio. 115 Mio. 25,5 Mio. 114,05 Mio. 346,51 Mio.

Real mit auffälligem "Nuller" in der Saison 2020/21

David Alaba wechselte im Sommer 2021 ablösefrei zu Real.
Foto: © getty

Einen kuriosen Ausgaben-Kurs fuhr hingegen Real Madrid in der Saison 2020/21.

Wie in der obigen Tabelle ersichtlich, sparten die "Königlichen" im ersten Pandemiejahr ordentlich an den Transferausgaben und beschränkten sich dabei auf eine Summe von unglaublichen NULL Euro. 

Trotz großer darauffolgender Ankündigungen - unter anderem stand die Verpflichtung von Megastar Kylian Mbappe im Raum -  blieben die großen Ausgaben in weiterer Folge aus, nicht aber weitere, große Verpflichtungen.

So sicherte man sich die Dienste von Österreichs Shootingstar David Alaba, der ablösefrei von den Bayern kam, zudem holte man sich Rennes-Youngster Eduardo Camavinga und Aurélien Tchouaméni von der AS Monaco.

Durch die Abgänge von Raphaël Varane und Casemiro zu Manchester United verschönert sich die Gesamtbilanz des "Weißen Balletts" weiter, womit die Madrilenen auf Rang drei des Rankings liegen. 

Tabellenführer Neapel im soliden Mittelfeld

Für Victor Osimhen dürften die "Partenopei" bald eine ordentliche Ablösesumme kassieren.
Foto: © getty

Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf SSC Neapel, den aktuell überlegenen Tabellenführer der italienischen Serie A.

Die "Partenopei" haben mit dem Einkauf von Victor Osimhen von OSC Lille in den vergangenen fünf Jahren nur einen wirklichen Top-Transfer über die Bühne gebracht.

Da seine Person derzeit heiß begehrt ist und unter anderem von Premier-League-Topklub Manchetser United angeworben wird, dürfte der SSC Neapel in Bälde um eine wohl dreistellige Millionensumme reicher werden. 

Der bislang einzig wirklich gewinnbringende und zugleich namhafte Abgang wurde in Person von Europameister Jorginho vollzogen, der im Sommer 2018 für stolze 57 Millionen Euro seinen Weg nach Nordlondon zu den "Blues" fand.

Daraus resultiert jeweils Rang sechs im Einnahmen- und Ausgabenranking. Auf Seiten der Gesamtbilanz steht hier aber dennoch ein klares Minus - so belegt man in dieser Kategorie nur Rang fünf, was sich mit einem möglichen Osimhen-Transfer jedoch in naher Zukunft ändern könnte. 

Conclusio - Das Ranking der Gesamtbilanzen: 

Rang Name des Klubs Transferbilanz Gesamt
1 Benfica Lissabon +360,38 Mio.
2 Inter Mailand -43 Mio.
3 Real Madrid -84 Mio.
4 FC Bayern München -154,4 Mio.
5 SSC Neapel -177,58 Mio.
6 Manchester City -259,34 Mio.
7 AC Mailand -274,03 Mio.
8 FC Chelsea -740,39 Mio.

LAOLA1 TV

zum TV-Programm

Kommentare