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So reagiert LASK auf "VAR-Fail"

LASK belohnte sich gegen Brügge nicht. Irreguläres Tor sorgt für Diskussionen:

So reagiert LASK auf Foto: © GEPA

Die Gugl bebte – wieder einmal!

Zum zweiten Mal binnen einer Woche brannte der LASK ein Feuerwerk ab. Was sich gegen den FC Basel aber auch im Ergebnis niederschlug, wurde bei der 0:1-Heimniederlage gegen Club Brügge nicht belohnt (Spielbericht >>>).

Statt einem Traumstart durch Chancen in Hülle und Fülle, gab es ein böses Erwachen. Schuld daran war die erste VAR-Entscheidung, die es jemals in Österreich gab.

Ein Elfmeter, den es trotz Videostudium nie und nimmer geben hätte dürfen. Denn Lois Openda stand sowohl im Abseits und zog noch dazu ein Foul von Gernot Trauner, das keines war.

Dementsprechend verärgert war man beim LASK. Peter Michorl meinte: „Es hilft ja nichts. Wir haben ein irreguläres Auswärtstor bekommen, was ich gehört habe. Das ist natürlich bitter, wenn der Video-Assistent zum ersten Mal in Österreich erscheint und so eine krasse Fehlentscheidung macht. Aber das Leben geht weiter. Wir haben das Zeug dazu, auch in Brügge einen Sieg zu holen und werden alles daran setzen.“

Traumstart wäre möglich gewesen, doch dann kam der VAR

Denn bis zur besagten siebenten Minute und auch nach dem diskussionswürdigen Strafstoß war der LASK die überlegene Mannschaft.

Reinhold Ranftl hätte nach 24 Sekunden für den Traumstart schlechthin sorgen können. „Ärgerlich, der Ball kommt ein bisschen überraschend durch, den muss ich reinhauen. Dann gehen wir mit 1:0 ins Spiel, dann läuft das ganz anders“, so der Außenbahnspieler, der noch gegen den FC Basel netzte.

Auch James Holland per Kopf und Klauss hatten die sehr frühe Führung auf dem Fuß.

Brügge-Coach Philippe Clement zog nach wenigen Augenblicken vor Zorn über die LASK-Dominanz sein Sakko aus, auch sonst wirkten die Belgier geschockt vom schwarz-weißen Überroll-Kommando des LASK.

„Keine Ahnung, was der Video-Schiedsrichter da macht“

Doch ein Pfiff und drei bange Minuten des irritierenden Wartens auf die Entscheidung durch VAR später, war alles anders. Um dieses Thema kam danach auch keiner herum.

„Ich weiß nicht, ob es überhaupt Elfmeter war. Ein paar Bekannte haben mir geschrieben, dass es keiner war. Keine Ahnung, was der Video-Schiedsrichter da macht oder wie die Kommunikation ist. Aber wir müssen es so hinnehmen. Es ändert jetzt nichts mehr“, war Ranftl, noch ohne die Bilder gesehen zu haben, hin- und hergerissen.

Auf das klare Abseits und wohl kein Foul hingewiesen, ergänzte er dann: „Es geht ja gar nicht ums Foul. Ich weiß nicht, wie die Kommunikation ist, aber wir müssen es so hinnehmen. Ich glaube, dass viele Entscheidungen heute unglücklich waren vom Schiedsrichter, so Kleinigkeiten die wichtig sind. Aber wir können uns jetzt nicht über den Schiedsrichter aufregen, es ändert eh nichts.“

Auch Emanuel Pogatetz wollte sich zu Beginn nicht über die Szene aufregen. Doch dann brach es doch aus ihm heraus.

„Er muss es natürlich sehen, das ist sein Job“

Denn der Routinier hat viele strittige Entscheidungen in seiner Karriere erlebt. Dass nun mit dem Videobeweis alles besser werden soll, wurde in diesem Spiel widerlegt.

„Sicher muss er es sehen, was soll ich sagen. Es ist natürlich bitter. Er muss es natürlich sehen, das ist sein Job. Er hat es nicht gesehen. Wir können das jetzt nicht ändern und müssen nach vorne schauen. Wir müssen auch auf uns schauen. Wir haben genügend andere Chancen gehabt, die haben wir nicht genützt und deshalb sind wir als Verlierer vom Platz gegangen, auch wenn es am Ende unglücklich war“, so der Abwehrrecke der Linzer.

„Jetzt haben wir eh schon einen Video-Assistenten, und dann das.“ Was Pogatetz aussprach, diese Meinung machte prinzipiell im Stadion die Runde.

Trainer Valerien Ismael wollte sich nicht über etwas ärgern, was er nicht ändern kann. Ihn ärgerte viel mehr die Tatsache, dass der LASK zu viele gute Torchancen liegen und die Effizienz vermissen ließ.

Ismael: „Das ist schon ärgerlich“

Und trotzdem war er sich nach dem Schlusspfiff bewusst, dass das 0:1 nicht fair war.

„Details entscheiden auf diesem Niveau. Diesmal war es eine Schiri-Entscheidung, die das Spiel entschieden hat. Das ist schon ärgerlich, wenn es VAR, Kalibrierung und alles gibt, und dann wird falsch entschieden“, meinte der Franzose.

Das Ergebnis spiegelte auch keineswegs den Spielverlauf wider und der LASK wurde zu Unrecht bestraft. Nur zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte Brügge seine wahre Stärke, da hätte das Spiel auch kippen können.

Lob für Schlager, Michorl setzt auf weitere 90 Minuten

Alexander Schlager war Dank, dass ein Abschluss von Bonaventure wegen seiner Mega-Parade nicht im Tor landete, auch einen Openda-Schuss aufs kurze Eck hatte der Keeper sicher, ein Kopfball von Okareke ging vorbei und in der 90. Minute war Schlager ebenfalls Retter in der Not.

„In der zweiten Halbzeit waren heiße Szenen dabei, das waren Top-Leistungen, die Schlager gezeigt hat. Das ist hohes Niveau, da geht es hin und her auf Messers Schneide“, lobte Ismael seinen Keeper.

Zwischenzeitlich hatten aber immer die Oberösterreicher das Kommando, belohnten sich aber nicht für ihre Mühen. Das muss sich binnen einer Woche ändern, die Kaltschnäuzigkeit – vor allem vor dem Tor – muss wieder gefunden werden.

Doch in Brügge werden die Karten noch einmal neu gemischt. „Wir haben noch 90 Minuten, um in die Champions League einzuziehen“, ist sich Michorl sicher.

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