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Marsch: "Klopp muss das sagen"

Respekt, aber keine Angst bei Salzburg! Keine Überraschung gegen Liverpool möglich?

Marsch: Foto: © GEPA

"Help, I need somebody", soll am Matchtag nicht in der Playlist von Jesse Marsch ertönen.

Obwohl der Trainer von RB Salzburg ein riesiger Beatles-Fan ist, muss das Museum in der Stadt der Pilzköpfe auf seinen Besuch warten. Denn auf der Arbeitsreise ist keine Zeit dafür.

Die Mega-Herausforderung gegen den FC Liverpool (Mittwoch, ab 21 Uhr im LIVE-Ticker und LIVE-Talk) erfordert höchste Konzentration und Vorbereitung. Nichts soll dem Zufall überlassen worden, so dass möglicherweise "Yesterday - all my troubles seemed so far away" auf der Rückreise durch die Kopfhörer schallt.

Eines schließt der US-Amerikaner aber so gut wie aus: Überraschen wird man die "Reds" nicht wirklich können. "Liverpool ist eine unglaubliche Mannschaft, mit einigen der besten Spieler der Welt, das sind totale Profis, die hier (Anm.: Anfield Road) lange Zeit nicht verloren haben. Wir erwarten Liverpool in absolut bester Form."

Liverpool überraschen? Eher unwahrscheinlich

Dafür, dass es keine großen Überraschungen geben wird, gibt es gute Gründe. "Liverpool hat zwei Spieler, die in Salzburg gespielt haben", spielt Marsch auf Sadio Mane und Naby Keita.

"Sie verstehen unsere Art und Weise von Fußball, Jürgen (Anm.: Klopp) ist ein Freund von Marco Rose - er weiß, was hier in der Vergangenheit passiert ist, auch mit den jungen Spielern. Und Liverpool braucht die drei Punkte. Da wird es keine Überraschung geben, wir müssen unser bestes Spiel zeigen."

Hoffnung macht der Fitnesszustand von Erling Haaland, der mit der Mannschaft an die Merseyside mitreiste und nach dem Montagstraining auch das Abschlusstraining im Liverpooler Stadion absolvierte.

Dass der 19-jährige Norweger ein großes Thema ist, überrascht Marsch nicht. "Er ist gesund und bereit für das Spiel." Allerdings steht noch die Entscheidung aus, ob es für die Startelf oder nur die Ersatzbank reicht.

Ähnliche Spielweise, aber keine Kopie

Die Liverpooler Defensive vor Probleme zu stellen wird jedoch eine große Herausforderung, bei der Haaland mit Sicherheit mithelfen könnte. Virgil van Dijk und Co. werden zu einem richtigen Prüfstein für die sonst so treffsicheren RBS-Angreifer.

Auch Marsch weiß: "Es wird sehr schwer! Wir haben schon viel darüber gesprochen, wie gut Liverpool ist. Von Position zu Position haben sie keine Schwächen. Was sie als Team taktisch tun - dabei sind sie derzeit das beste Team auf der Welt. Wir mögen die Art, wie sie Fußball spielen, wir spielen ein bisschen ähnlich."

Allerdings will man keine Kopie des amtierenden Champions-League-Siegers sein, sondern versuchen, mit ähnlichen Mitteln trotzdem zum Erfolg zu kommen.

"Was wichtig ist: Wir dürfen keine Angst haben! Wir müssen unsere Aggresivität, unsere Überzeugung und unser Selbstbewusstsein auf den Platz bringen. Wir spielen wie wir. Wir müssen intelligent sein, das werden schwierige Situationen. Aber wir freuen uns auf die Herausforderungen."

Matchplan gegen die "Reds": "Es ist nicht so kompliziert"

Der Matchplan ist bereits ausgetüftelt und wurde in den vergangenen zwei Tagen der Mannschaft vermittelt. Wobei Marsch so viel verrät, dass es auch dabei keine großen Überraschungen geben dürfte.

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Oder ist alles nur ein großer Bluff des Beatles-Fans, der seinen Sohn Lennon nach Musik-Legende John Lennon benannt hat?

"Es ist nicht so kompliziert, wir spielen wie wir normalerweise auch spielen, mit Aggresivität und Intensität. Aber...", muss Marsch dann doch ausholen, worauf es ankommen wird.

"In jeder Situation - Eckball, Freistoß, Standard, mit Ball, gegen den Ball - müssen wir verstehen, dass sie in jeder Sekunde eine großartige, gefährliche Situation kreiieren können. Wir müssen in jedem Moment bereit sein", warnt Marsch vor den Qualitäten der Engländer, die Fehler eiskalt ausnützen.

Anfield: "Vielleicht auch ein paar Fotos machen, aber..."

Forsch und ohne Angst - damit hat sich Salzburg in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. So haben die "Bullen" in der Europa League für Furore gesorgt und so wollen sie auch an der Anfield Road auftreten.

Jedoch kann sich keiner noch so richtig ausmalen, welche Atmosphäre das Team am Mittwochabend erwarten wird. Das Trainerteam hat trotzdem versucht, das Team darauf vorzubereiten.

Bis zum Match geht man auch locker mit dem Staunen der Spieler über dieses Stadion um. "Wir hatten dieses Gespräch mit unserer Mannschaft. Wir haben gesagt, dass Anfield ein besonderes Stadion ist, aber wir müssen diesen Tag und diese Trainingseinheit genießen und vielleicht auch ein paar Fotos machen mit unseren Jungs, die Geschichte  dahinter und alles aufsaugen. Aber am Mittwoch um 21 Uhr ist es wichtig, dass wir ganz bereit sind."

Dass Salzburg nicht mehr unterschätzt wird, hat man sich selbst aufgrund der grandiosen Erfolge zuzuschreiben. Allerdings findet Marsch die Lobeshymnen von Liverpool-Manager Klopp schon fast übertrieben.

"Wir haben großen Respekt, aber keine Angst"

Dieser schmierte dem Gegner vor dem Match Honig ums Maul und zeigte sich begeistert von der Entwicklung, die dieser Verein genommen hat und dass RBS nicht zu unterschätzen sei.

Marsch meint jedoch: "Ich denke, er muss diese Dinge sagen, aber egal, das ist guter Respekt für uns. Aber wichtig ist, wenn das Spiel ansteht, dass wir eine gute Mentalität, einen klaren Kopf haben und bereit sind. Danke dafür - aber wir müssen dieses Spiel sehr gut spielen."

Und wie fiebern die Spieler dem großen Showdown entgegen? "Verteidiger Rasmus Kristensen spricht aus, was sich viele denken: Das ist das größte Spiel meiner bisherigen Karriere - und auch für andere Spieler."

In Ehrfurcht erstarren will man aber trotzdem nicht, sonst könnte es an der Anfield Road bitter enden. Doch Salzburg hat auch schon gegen andere Top-Gegner bewiesen, dass man nicht das Kaninchen vor der Schlange spielt. "Wir werden alles dafür tun, was in unserer Macht  steht. Wir haben großen Respekt, aber wir haben keine Angst."

Sich dabei auf die eigenen Fähigkeiten zu verlassen, ist die eine Sache, das Glück die andere. "Dieses Glück brauchen wir, oft ist Glück in einem großartigen Spiel ein großer Faktor. Aber ich glaube, dass man sich dieses Glück erarbeiten muss. Wir machen das mit Aggresivität und Druck – wir machen kein angenehmes Spiel für den Gegner. Dann können wir vielleicht dieses Glück finden. Wir werden sehen."

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