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Eine Tour zu Yusuf Demirs neuer Heimat

Der FC Barcelona lässt sich hautnah erleben. Auch sonst hat die Stadt was zu bieten:

Eine Tour zu Yusuf Demirs neuer Heimat Foto: © getty

Es gibt schlechtere Destinationen als Barcelona! Was in Sachen Fußball gilt, lässt sich 1:1 in das Thema Tourismus übertragen.

Die Hauptstadt Kataloniens hat mit ihrer Lage nah am Meer sowohl für Fans von Städte-Trips, als auch für Sonnenanbeter viel zu bieten. Die meisten Fußballfans werden aber wie Yusuf Demir von einer Sache angezogen sein: Dem FC Barcelona und seinem Camp Nou.

LAOLA1 gibt Tipps, wie sich einer der größten Vereine der Welt hautnah erleben lässt - und der Besucher auch gleich etwas von der Stadt mitnimmt.

Den FC Barcelona nah erleben

Das Stadion: Camp Nou

99.354 Zuschauer passen in das Camp Nou, womit es nicht weniger als das größte reine Fußballstadion der Welt und das größte Fußballstadion Europas generell ist. Die letzten Reihen des "neuen Spielfelds", was Camp Nou eher nüchtern übersetzt bedeutet, sind nur etwas für Schwindelfreie.

Durch seine Eröffnung 1957 hat das Camp Nou schon viele legendäre Partien erlebt, die nicht nur mit dem FC Barcelona zusammenhängen: Etwa die Europameisterschaft 1964 und die Weltmeisterschaft 1982, auch bei den Olympischen Spielen 1992 wurden hier Fußballspiele ausgetragen. Gastgebend für das Finale der Champions League bzw. des Europapokals der Landesmeister war das Barca-Stadion überraschenderweise erst zweimal, nämlich 1989 und 1999.

Ähnlich wie Rivale Real Madrid mit seinem Estadio Santiago Bernabeu will auch der FC Barcelona seine Spielstätte schon seit einiger Zeit erneuern, erweitern und teilweise überdachen. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage ist noch abzuwarten, in welchem Zeitrahmen das Vorhaben umgesetzt wird.

Foto: © getty

Das Stadion ist leicht öffentlich zu erreichen: Mit der Metro (blaue Linie) bis zur Station Collblanc, diversen Linienbussen oder auch als Station der Stadtrundfahrten-Busse.

Am Besten erleben lässt sich das Camp Nou natürlich bei einem Spiel, aber Tickets sind begehrt. Ansonsten bietet sich an jedem spielfreien Tag die Camp-Nou-Tour an, bei der es einen echten Blick hinter die Kulissen gibt. Die Tour ist nicht geführt und wird auf eigene Faust erkundet, eine gekennzeichnete Route führt durch die verschiedenen Stationen.

Los geht es in der Gästekabine, dann gleich weiter zur Kapelle, die tatsächlich im Stadion eingerichtet ist. Über den Spielertunnel geht es zu den Bänken am Spielfeldrand, dann weiter in den Arbeitsbereich der Journalisten - der Presseraum und die Mixed Zone. An diversen künstlerischen Einrichtungen vorbei geht es zur Box des Vereinspräsidenten und schließlich hinein in das Vereinsmuseum.

Aber Achtung, nicht erschrecken: Ganz billig ist die Tour nicht. Mit dem Audio-Guide kommt der Eintrittspreis auf stolze 36 Euro. Wer noch eins drauflegen will, entscheidet sich für die "Player's Experience Tour" um 84 Euro, quasi die Deluxe-Variante, bei der auch ein Blick in die Umkleidekabine des FC Barcelona sowie ein Geschenk und einige weitere Goodies rund um die Tour enthalten sind.

Das Museum

Auf der Nordseite des Stadions gibt es das Vereinsmuseum - soweit nichts Ungewöhnliches. Aber beim Museum des FC Barcelona handelt es sich tatsächlich um das meistfrequentierte Fußballmuseum der Welt, jährlich kommen rund 1,2 Millionen Besucher hierher.

Und das hat einen Grund: Wer Barcelona erleben und erfahren will, kommt am FC einfach nicht vorbei. Der Klub ist so stark mit der Stadt und Katalonien verwurzelt, und das drückt sich auch in der Museumstour aus, die sich auch stark mit der Geschichte ganz Kataloniens befasst.

Die Ausstellungsfläche erstreckt sich seit der Sanierung 2010 über insgesamt 3500 Quadratmeter und drei Stockwerke. Während sich das erste Stockwerk um die Geschichte des Vereins dreht, geht es weiter oben um das Erlebnis Barcelona - inklusive der umfangreichen Trophäensammlung.

Wer keine komplette Stadion-Tour macht, sondern nur ins Museum will, ist um 8,50 Euro Eintritt dabei. Achtung: Die Öffnungszeiten fallen am Wochenende mit 10:00-14:30 Uhr und an Spieltagen mit 10:00-15:00 Uhr ausgerechnet an den naheliegendsten Tagen nicht großzügig aus.

Und was bietet sich sonst noch an?

Eine Reise kann natürlich von einem Fußballverein motiviert, sollte gerade bei einer Stadt wie Barcelona aber nicht der einzige Antrieb sein.

Schon im Bau imposant: Die Sagrada Familia
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Barca-Fan und Demir-Coach beim ÖFB-Nachwuchs Martin Scherb unternimmt regelmäßig Trips in die katalanische Stadt und weiß zu berichten: "Barcelona ist eine bunte, ehrliche Stadt, eine fußballverrückte Stadt. Ich bin sicher, es gefällt ihm dort."

Was für Yusuf Demir gilt, gilt auch für alle anderen Besucher. Das Flair der Stadt und die nahe Lage zum Meer sollten ausgenutzt werden, dazu gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die sich niemand entgehen lassen sollte.

So ist das Camp Nou nicht die einzige Kathedrale, bei der einem der Atem stockt: Die Basilika Sagrada Familia ist ein UNESCO-Weltkulturerbe, an dem seit weit über 100 Jahren gebaut wird. Für 2026 war endlich eine Fertigstellung anvisiert, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht eingehalten werden kann. Auch jetzt ist das Bauwerk schon monumental, auch wenn etwa der künftig höchste Kirchturm der Welt noch nicht vorhanden ist. Acht der zwölf geplanten Türme sind es schon, auch das Kuppelgewölbe mit rund 170 Metern Höhe steht. Im Inneren bietet sich ein unvergleichliches Kirchenbild.

Wer lieber Flanieren geht, muss natürlich auf "La Rambla". Die Shoppingmeile erstreckt sich über 1,2 Kilometer und verbindet den Paca de Catalunya, einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt, mit dem Hafen. Die Straße ist in mehrere Abschnitte unterteilt, wobei jeder Part einem eigenen Zweck gewidmet ist.

Barcelona liegt zudem nicht nur nah am Meer, sondern auch nah an den Bergen. Nur knappe 45 Kilometer entfernt erhebt sich der Montserrat, der eine weite Aussicht über Katalonien bereithält. Wer genug von der Stadt hat, aber nicht baden gehen will, fährt hier her!



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