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Stefan Kraft: Süchtig nach der Emotion

Der Dauerbrenner will "schon noch ein paar Jahre Skispringen". Was ihn zum Überflieger mit unerfüllter Mission macht:

Stefan Kraft: Süchtig nach der Emotion Foto: © GEPA

Stefan Kraft hat noch lange nicht genug.

"Skispringen ist einfach ein geiles Gefühl und du kriegst so viele Emotionen im Winter zurück - das macht einfach süchtig. Solange der Körper mitmacht und daheim alles klappt, dann möchte ich schon noch ein paar Jahre Skispringen", sagte der Überflieger vor einem Highlight-Winter mit der Geburt seines ersten Kindes und seiner noch unerfüllten Olympia-Mission.

Eine olympische Einzel-Medaille fehlt dem dreifachen Gesamtweltcupsieger, dreifachen Weltmeister, Skiflug-Weltmeister und Team-Olympiasieger noch in seiner Sammlung. "Natürlich ist es ein Traum, eine Einzelmedaille zu gewinnen wäre unglaublich. Aber ich brauche sie nicht mit letztem Nachdruck", sagte Kraft.

Seine Karriere sei auch ohne diese Medaille superschön, bekräftigte der 32-Jährige. "Ich habe auch Gott sei Dank die Team-Goldene daheim."

Zur Stelle, wenn es drauf ankommt

Seit 2013 springt der Podest-Rekordhalter (126) regelmäßig im Weltcup, er ist ein Dauerbrenner im Skisprung-Zirkus. Mit seinem nächsten Sieg würde der Salzburger mit der ewigen Nummer zwei, Matti Nykänen (46 Siege) gleichziehen. Gregor Schlierenzauer hat 53 Mal gewonnen.

Ein Erfolgsrezept hat Kraft nicht. "Ich kann es mir oft auch nicht erklären. Letztes Jahr im Herbst habe ich mir gedacht: Das wird ein ganz schwieriger Start. Da war ich vom Fetti, Jan und Tschofi ganz, ganz weit weg."

Dann kam der erste Durchgang beim Auftakt in Lillehammer - und Kraft führte. "Also irgendwas muss ich schon haben, dass ich einfach parat bin, wenn es drauf ankommt."

"Hin und wieder verzweifle ich auch im Sommer"

Dahinter steckt knochenharte Arbeit im Sommer ("ich gehe einfach gern in die Kraftkammer") - und die Liebe zum Detail. Auch heuer galt es die neuen Anzüge richtig einzustellen und den passenden Ski zu finden.

"Hin und wieder verzweifle ich auch im Sommer. Der 'Brainfuck' bleibt nie aus. Diese Wege gehe ich auch durch", sagte Kraft. "Aber wie gesagt, ich probiere daraus zu lernen. Das motiviert mich auch."

Kraft nimmt auch den frühen Flow

Die Form im so sensiblen Springer-Metier zu timen, gilt als nahezu unmöglich. "Ich war nie ein Fan davon", sagte Kraft. "Ich will immer zum Weltcupstart in Topform und topfit sein. Jeden Flow, den du da mitkriegst, umso mehr gute Ergebnisse du hast, davon zehrst du sehr lange und das gibt dir Selbstvertrauen."

Mit Weltcup, Vierschanzentournee und Olympia gibt es 2025/26 wieder einige Preise zu gewinnen. Kraft: "Ich möchte einer der besten Skispringer vom Anfang bis zum Schluss sein."

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