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Die Kandidaten für den Gesamtweltcup

Topfavoriten, Außenseiter, ÖSV-Hoffnungen. Die Kandidaten für den Gesamtweltcup:

Die Kandidaten für den Gesamtweltcup Foto: © GEPA

Gesamtweltcup-Sieger gesucht!

Nach acht Triumphen in Folge von Marcel Hirscher wird der Kampf um die große Kristallkugel in der ersten Saison nach dem Rücktritt des Salzburgers wohl spannend wie schon lange nicht.

Der Kreis der Topfavoriten ist klein, jener der Außenseiter dafür umso größer. Insgesamt stehen bei den Herren in diesem Winter 23 Technik-Rennen (Slalom, Riesenslalom, Parallel-Events) und 18 Speed-Bewerbe (Abfahrt, Super-G) auf dem Programm, dazu kommen drei Alpine Kombinationen. Die Techniker sind also im Vorteil.

Das sind die Kandidaten für den Gesamtweltcup-Sieg:

DIE TOP-FAVORITEN

Alexis Pinturault

Der Franzose belegte in der vergangenen Saison Platz zwei im Gesamtweltcup hinter Hirscher. Pinturault ist einer der vielseitigsten Fahrer im Weltcup, er konnte im Laufe seiner Karriere in Slaom, RTL, Super-G, Kombination und bei einem Parallel-Event Siege feiern. Gegen Ende des letzten Winters kam er nach einer Material-Umstellung immer besser in Fahrt und kürte sich in Aare zum Kombinations-Weltmeister. Insgesamt fuhr Pinturault im Winter 2018/19 acht Mal aufs Podest, davon waren zwei Siege.

"Marcel hat gezeigt, dass man stark und konstant sein muss. Und das nicht nur in einer Disziplin und in ein paar Rennen, sondern das ganze Jahr über. Ich muss Rennen gewinnen, wenn ich am Ende vorne sein will", weiß Pinturault. Gefragt nach seinen Vorteilen gegenüber den großen Konkurrenten, meint der 28-Jährige, dass er verglichen mit den Technikern vielleicht mehr Fähigkeiten für die Speed-Disziplinen habe. "Das könnte einer meiner Vorteile sein."

Henrik Kristoffersen

Der Norweger steht Pinturault um nichts nach, in den Saisonen 2015/16 und 2017/18 landete er im Gesamtweltcup jeweils hinter Hirscher auf dem zweiten Platz, 2016/17 und 2018/19 wurde er Dritter. Im abgelaufenen Winter landete Kristoffersen acht Mal am Podest, zwei Mal ganz oben. Auch Technik-Spezialist Kristoffersen kommt der Rennkalender entgegen, im Gegensatz zu Pinturault hat der 25-Jährige aber noch nie einen Super-G bestritten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich das in dieser Saison ändert. Zu weit vorausplanen will Kristoffersen vor Saisonbeginn aber noch nicht. Er habe aus dem vergangenen Jahr Lehren gezogen, als im Vorfeld der Saison viel darüber geredet wurde, ob er Marcel im Gesamtweltcup schlagen können.

"Das war zu viel für mich, daraus habe ich gelernt. Ich sollte hier nicht sagen, dass ich mich nicht um den Gesamtweltcup schere. Aber ich denke jetzt nicht daran. Sicher, wenn ich die große Kugel gewinne, wäre das die coolste Sache. Aber im Moment ist es das Coolste, über die Ziellinie zu fahren, es grün aufleuchten zu sehen und das Rennen zu gewinnen", sagt Kristoffersen in Sölden. 

DIE AUßENSEITER

Dominik Paris

Der beste Speed-Spezialist in der Gesamtwertung war im Vorjahr Dominik Paris auf Rang vier. Der sympathische Südtiroler war der einzige Speed-Fahrer, der ein ernsthaftes Wörtchen um das Podest mitreden konnte, am Ende betrug sein Rückstand auf Pinturault und Kristoffersen nur 195 bzw. 97 Punkte. Kann Paris in dieser Saison an seine starke Form aus dem Vorjahr anschließen, darf ähnliches zu erwarten sein. Die ungleiche Verteilung des Rennkalenders ist aber auch in der neuen Saison ein klarer Nachteil für den 30-Jährigen und seine Speed-Kollegen.

Kjetil Jansrud

Der Norweger mag auf den ersten Blick kein Kandidat für den Gesamtweltcup sein, dennoch kann man ihm zutrauen, eine Rolle im Kampf um die große Kristallkugel zu spielen. Die vergangene Abfahrts-Saison verlief für den Speed-Spezialisten aufgrund einer Handverletzung im Kitzbühel-Training zunächst durchwachsen, bei der WM in Aare holte er dann Gold. Im Super-G landete er immer in den Top Ten, Riesentorlauf bestritt er nur einen (Rang 28 in Beaver Creek). Mit Rang sieben in der Kombination in Wengen hat er aber bewiesen, dass auch in dieser Disziplin mit ihm zu rechnen sein muss, gleiches gilt für Parallel-Events. 

Mauro Caviezel

Der Schweizer beendete in der abgelaufenen Saison drei Disziplinen - Abfahrt (5.), Super-G (3.), Kombination (3.) - in den Top 5, gesamt belegte er Rang sieben. Caviezel ist also ein fleißiger Punktesammler, der im kommenden Winter überraschen könnte - auch wenn er noch auf seinen ersten Weltcup-Sieg wartet.

DIE ÖSV-HOFFNUNGEN

Vincent Kriechmayr

Rang fünf im Gesamtweltcup im vergangenen Jahr, damit zweitbester Österreicher hinter Hirscher. Auch in den Disziplinen-Wertungen in Abfahrt (3.), Super-G (2.) und Kombination (9.) stellte Kriechmayr 2018/19 persönliche Bestwerte auf. Der Oberösterreicher wird von Jahr zu Jahr konstanter, setzt er diesen Trend fort, ist Kriechmayr definitiv wieder für eine Top-Platzierung im Gesamtweltcup gut.

Marco Schwarz

Hinter Marco Schwarz steht nach seinem Kreuzbandriss ein großes Fragezeichen. Man muss erst abwarten, wie gut und wie schnell der Kärntner wieder zu seiner Form findet. Die abgelaufene Saison war mit seinen ersten beiden Weltcup-Siegen beim City Event in Oslo und der Kombination in Wengen sowie drei Medaillen bei der WM in Aare (Silber im Team, Bronze in Slalom und Kombi) die erfolgreichste seiner Karriere. Dass man in Zukunft auch im RTL mit ihm rechnen muss, bewies Schwarz in Adelboden, als er auf dem schwierigen Hang mit Startnummer 67 zu Rang sieben fuhr. Kann er dort anschließen, wo er vor der Verletzung aufgehört hat, ist Schwarz ein heißer Anwärter auf die große Kugel - wenn auch nicht in diesem Jahr.

Manuel Feller

Auch der Tiroler wird immer wieder als potenzieller Kandidat für den Gesamtweltcup gehandelt, auch wenn er Hirschers Fußstapfen selbst für zu groß hält. Fellers riskante Fahrweise kann ihm absolute Top-Ergebnisse bescheren, genauso gut aber zu Ausfällen führen. Gelingt es ihm, etwas konstanter zu werden, ist im Gesamtweltcup definitiv mehr als Rang zehn vom Vorjahr möglich. Für ganz vorne wird es aber wohl eng. 

DIE YOUNGSTERS

Clement Noel

Im vergangenen Winter ging der Stern des jungen Franzosen so richtig auf. Der Slalom-Spezialist fuhr in Wengen, Kitzbühel und Soldeu Hirscher und Co. davon und feierte seine ersten Weltcup-Siege. Dem 22-Jährigen wird von Experten eine große Zukunft vorausgesagt. Macht Noel dort weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat, ist ihm im Slalom durchaus eine Siegesserie zuzutrauen. Kann der Youngster auch im RTL regelmäßig punkten, könnte er ein Kandidat für eine Top-Platzierung im Gesamtweltcup sein.

Marco Odermatt

Ein Gesamtweltcup-Sieger der Zukunft. Der Schweizer holte bei der Junioren-WM 2018 fünf Mal (!) Gold und überzeugte auch im Weltcup mit seiner Vielseitigkeit, im RTL fuhr der 22-Jährige bereits zwei Mal aufs Podest. Bleibt er verletzungsfrei ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis er ganz oben mitmischt. 

 

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