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Brennsteiner: "Im Flachen verhungere ich"

Marco Schwarz sorgte in Sölden auf Anhieb für den ersten ÖSV-Podestplatz der Saison. Stefan Brennsteiner war ebenfalls knapp dran, verspielte im Flachstück jedoch viel Zeit.

Brennsteiner: "Im Flachen verhungere ich" Foto: © GEPA

Marco Schwarz ist zurück am Weltcup-Podium! Fast zwei Jahre nach einem zweiten Platz im Riesentorlauf von Alta Badia im Dezember 2023 und einer langen Verletzungspause schafft es der Kärntner zum Saisonauftakt in Sölden mit Platz zwei aufs Stockerl, nur knapp geschlagen von Marco Odermatt.

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Für den sonst so coolen Schwarz war das ein sehr emotionaler Moment, er musste im ORF-Interview ein paar Tränen verdrücken: "Es war eine irrsinnig harte Zeit, einerseits eine sehr schmerzhafte Zeit, aber auch mental."

Lange Warterei

Zwar seien im zweiten Durchgang ein paar kleine Fehler drin gewesen, dennoch war Schwarz naturgemäß sehr zufrieden und wollte sich auch bei allen bedanken, die ihm in den vergangenen zwei Jahren durch die schwere Zeit durchgeholfen hatten.

Dabei war lange Zeit unsicher, ob man den zweiten Durchgang überhaupt fahren würde können, dichter Schneefall und schlechte Sicht sorgten für eine einstündige Verschiebung. Für Schwarz ein Déjà-Vu, vor zwei Jahren hatte er nach dem ersten Durchgang geführt, ehe das Rennen damals abgesagt werden musste. Daher sei er sehr froh, dass es diesmal so funktioniert habe.

Gesamtweltcup? "Erstmal im Slalom zurückkämpfen"

Ob nun auch im Gesamtweltcup wieder mit ihm zu rechnen ist? "Das würde sich jeder wünschen. Ich würde es mir auch wünschen, aber man muss schauen, wie die Slaloms laufen. Man muss einfach in drei Disziplinen abliefern, im Slalom bin ich doch von der Ausgangslage nicht top gesetzt, von daher muss ich mich einfach zurück kämpfen. Ich spüre, dass ich im Slalom mehr draufhabe, als ich letztes Jahr gezeigt habe, und deswegen werde ich alles probieren."

Nicht nur Marco Schwarz überzeugte, das ganze ÖSV-Team bot an diesem Wochenende eine starke Leistung. Julia Scheib mit dem Sieg am Samstag sowie der Podestplatz von Schwarz, Stefan Brennsteiner auf Rang vier und Raphael Haaser auf Rang sechs zeigten, dass mit den Österreichern zu rechnen sei.

"Wir haben eine gute Mannschaft, auch wenn wir die letzten Jahre nicht so abgeliefert haben", ist Schwarz überzeugt. "Wir sind schon bei den Schnellsten dabei, da müssen wir uns hinter keinem verstecken."

Hang hatte diesmal kein Problem mit Brennsteiner

Bei den Schnellsten dabei war an diesem Tag eben auch Stefan Brennsteiner, der nur zwölf Hundertstel hinter dem Podest auf Rang vier landet und seine Unserie aus den letzten Jahren zum Saisonstart damit bricht.

"Es ist definitiv viel einfacher als in den letzten Jahren, wo ich zu 90 Prozent mit einem DNF dagestanden bin, von dem her passt das ganz gut. Ich habe immer gesagt, ich habe kein Problem mit dem Hang hier herunter, aber er mit mir ein bisschen", kann er sich auch mit Rang vier anfreunden.

Aber natürlich schiele man immer auf die ersten drei Plätze: "Ich habe auch das Gefühl gehabt, dass ich den Lauf richtig gut erwischt habe, aber im Flachen verhungere ich noch, da habe ich noch Aufholbedarf."

Nun stehen für ihn noch ein paar Trainingstage in den heimischen Bergen an, bevor es dann - wie für die anderen auch - in die USA zur Vorbereitung nach Copper Mountain und Beaver Creek geht.

Odermatt nun in Top 5 der ewigen Bestenliste

Der Sieger an diesem Nachmittag war einmal mehr Marco Odermatt, der mit seinem 46. Weltcupsieg in der ewigen Bestenliste mit Marc Girardelli auf Rang fünf gleichzieht.

Anders als im letzten Jahr, als der wohl stärkste Riesentorläufer der Gegenwart mit zwei Ausfällen startete, funktioniert es diesmal schon im ersten Rennen.

"Es ist definitiv einfacher mit 100 Punkten als mit 200 Rückstand in die Saison zu gehen." Es seien noch sehr viele Rennen zu fahren, aber: "Es sind immer viele Fragezeichen da. Ist man noch ganz vorne, ist man noch dieser Rennhund? Das jetzt bestätigt zu haben, hilft natürlich", so der 28-Jährige.

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