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Wirbel um Shiffrin nach Sieg am Semmering
Mikaela Shiffrin feiert im Nacht-Slalom am Zauberberg ihren 106. Weltcup-Sieg. Doch es gibt Aufregung um die Siegerin, die wiederum Kritik an der Piste übt.
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Textquelle: © LAOLA1
von Daniela Kulovits
Mikaela Shiffrin ist in dieser Slalom-Saison eine Klasse für sich.
Die US-Amerikanerin schiebt sich beim Nachtrennen am Semmering vom Rang vier noch auf eins nach vorne und feiert ihren 106. Weltcup-Sieg. Ewige Bestenliste>>>
Doch schon vor Beginn des zweiten Durchgangs am Zauberberg herrscht Aufregung rund um den US-Star.
Shiffrin soll die erlaubte Zeit für die Streckenbesichtigung vor dem Finale überzogen haben. Weil von der FIS jedoch kurzfristig noch ein Tor versetzt wurde, segnet die Jury Shiffrins Vorgehen ab. Laut Angaben des Schweizer Cheftrainers Beat Tschuor eine Tatsachenentscheidung der FIS-Jury. "Sie haben es mir schlüssig erklärt."
Einige Nationen sollen mit einem Protest geliebäugelt, im Endeffekt aber darauf verzichtet haben.
"Es ist ein bisschen schräg gelaufen, aber es ist jetzt nicht das große Thema für mich. Wir schauen auf uns. Sie war heute eindeutig besser als unsere Läuferinnen", sagt ÖSV-Alpin-Chef Christian Mitter über Shiffrin.
Shiffrin-Kritik an Piste: "Es war nicht sicher"
Shiffrin selbst wiederum äußert sich nach ihrem Triumph kritisch über den Zustand der Piste am Zauberberg.
Diese hatte in der trockenen nächtlichen Luft an Feuchtigkeit verloren und war vor dem Start mit Wasser und Salz aufgepäppelt worden. Im ersten Durchgang warf sie die Läuferinnen reihenweise ab und sorgte bei den "Überlebenden" für riesige Zeitabstände. So wies die Norwegerin Bianca Bakke Westhoff als 30. zur Halbzeit einen Rückstand von 5,94 Sekunden auf.
Von 77 Starterinnen erreichte nur rund die Hälfte das Ziel, 37 schieden aus - darunter Katharina Huber und Franziska Gritsch. Der ORF berichtete von der höchsten Ausfallquote der jüngsten 25 Jahre.
Im zweiten Durchgang zeigte sich der Untergrund von einer deutlich freundlicheren Seite, Shiffrin setzte mit Laufbestzeit erfolgreich zur Aufholjagd an. Dennoch spart sie nicht mit Kritik:
"Die Bedingungen heute waren extrem herausfordernd. Ich muss ganz klar sagen: Es war einfach nicht sicher für die Frauen heute", so Shiffrin, die vor allem an die Starterinnen mit höheren Nummern denkt. "Für diese Frauen war das nicht in Ordnung. Ich bin frustriert darüber, wie das gelaufen ist."
"Es sollte eine gute Show sein, aber vor allem etwas, das die Athletinnen gern machen – und nicht etwas, bei dem sie am Start stehen und Angst haben, wenn sie diese riesigen Löcher sehen. Es gibt einen Weg, das besser zu machen. Das ist klar", so Shiffrin weiter.