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Liensberger-Totalausfall in Kranjska Gora

Statt nächstem Slalom-Podest gibt es in Kranjska Gora nächsten "Nuller".

Liensberger-Totalausfall in Kranjska Gora

Katharina Liensberger erlebt in Kranjska Gora ein Wochenende zum Vergessen.

Nachdem die Vorarlbergerin im Riesentorlauf die Qualifikation für das Finale verpasst scheidet sie am Sonntag im Slalom aus. Die Weltmeisterin fädelt als Fünfte nach dem 1. Durchgang im Finale auf der schwierigen, weichen Piste am Podkoren ein. Nach zwei Podestplätzen in Folge geht Liensberger damit leer aus. 

Katharina Truppe wird als beste ÖSV-Dame Siebente (+2,46), direkt dahinter landet Katharina Gallhuber (+2,50). 

Den Sieg holt Saison-Dominatorin Petra Vlhova, die vor dem ersten Durchgang noch von einer "nicht Weltcup-würdigen Piste" gesprochen hat. Die Slowakin fängt im Finale Halbzeit-Leaderin Wendy Holdener noch um 0,23 Sekunden ab und feiert ihren 25. Weltcup-Sieg, den 17. im Slalom. Die Schweizerin verpasst hingegen bei ihrem 100. Slalom-Start ihren ersten Sieg in dieser Disziplin. 

Die Schwedin Anna Swenn-Larsson komplettiert als Dritte das Podest (+1,06). 

Die Halbzeit-Dritte Mikaela Shiffrin fädelt am Weg zur Bestzeit ein. Damit baut Vlhova ihren Vorsprung im Slalom-Weltcup auf Shiffrin auf 240 Punkte aus. 

Marie-Therese Sporer (17.) und Chiara Mair (19.) sammeln ebenfalls Weltcup-Punkte. 

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"Als beste Österreicherin Siebente zu sein, ist nicht das, was wir wollen"

"Als beste Österreicherin Siebente zu sein, ist nicht das, was wir wollen", sagt Truppe. "Für das, dass meine beiden Durchgänge nicht hundertprozentig gut waren, ist Platz sieben passabel. Aber wir haben trotzdem viel zu tun."

Unmittelbar hinter der Kärntnerin klassierte sich zwei Tage vor dem Flachau-Ersatzrennen in Schladming (18.00 und 20.45) Katharina Gallhuber als Achte, Katharina Huber wurde Elfte.

Liensberger reiste mit einem Doppel-Nuller in Riesentorlauf und Slalom weiter in die Steiermark. "Ich wollte es eigentlich besser machen, aber es wollte nicht sein." Zweifel an der Form äußerte die Vorarlbergerin, die zuvor zweimal hintereinander aufs Slalom-Podest gefahren war, nach ihrem branchenüblichen Fauxpas nicht. "Ich weiß, dass ich schnell sein kann, wenn ich wirklich an mein Limit gehe. Es ist schnell gegangen, warum auch immer, ich muss mir das genau anschauen."

Zählbares holten aus ÖSV-Sicht noch Marie-Therese Sporer (17.) und Chiara Mair (19.).

Shiffrin mit erstem Ausfall seit fast vier Jahren

Holdener hatte in ihrem 100. Weltcup-Slalom acht Hundertstel Vorsprung auf Vlhova in die Entscheidung mitgenommen. Am Ende verpasste die Schweizerin den Premierenerfolg im Torlauf wieder knapp - diesmal um 0,23 Sekunden. Zum 14. Mal hieß es nur Platz zwei, es war ihr insgesamt bereits 29. Stockerlplatz im Slalom. Das Podest komplettierte die Schwedin Anna Swenn Larsson mit Respektabstand (+1,06).

Die Siegerzeremonie fand ohne Shiffrin statt, ein zugleich seltenes Bild der jüngeren Vergangenheit: In den jüngsten 57 Slalom-Antritten hat es die US-Amerikanerin (noch immer) schier unfassbare 52-mal aufs Stockerl geschafft. Am Sonntag war die nach dem ersten Lauf Drittplatzierte erneut auf bestem Wege dorthin - ehe sie mit überlegener Zwischenbestzeit in einer Haarnadel im Steilhang einfädelte - und damit erstmals seit fast vier Jahren ausschied.

Im Slalom-Weltcup liegt die zuletzt von Corona gebeutelte Shiffrin nun 240 Punkte hinter Vlhova zurück. Titelverteidigerin Liensberger, die nach dem ersten Lauf Fünfte gewesen war, ist mit 318 Punkten Rückstand bereits entthront.

Vlhova kritisiert "desaströse" Piste

Vlhova, die sich im Gesamtweltcup bis auf 35 Punkte an Shiffrin heransog, kam letztlich auch mit Verhältnissen am besten zurecht, an denen sie im Vorfeld einiges zu bemängeln hatte. "Die Bedingungen sind ein Desaster. Ich denke, sie hätten es besser machen können, mit etwas mehr Wasser etwa. Ich fühle mich nicht im Weltcup", hatte Vlhova nach der Besichtigung der weichen Piste, auf der in der Nacht viel Neuschnee gelandet war, im ORF-Interview gemeint.

Auch Liensberger, die schon am Vortag den Riesentorlauf verpatzt hatte, wollte am Tag der geplanten Wiedergutmachung "nicht optimale Bedingungen" vorgefunden haben, formulierte ihre Pisten-Kritik aber diplomatischer als Vlhova. "Es ist immer die Frage, was weltcuptauglich bedeutet. Optimal ist es definitiv nicht, aber sie geht zum Fahren."

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