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Hauke vor Olympia 2018: "Ich mache das sauber"

In einem Interview präsentierte sich Langläufer Max Hauke als Saubermann erster Güte.

Hauke vor Olympia 2018: Foto: © GEPA

Wie ernst man manche offizielle Stellungnahme zum Thema Doping nehmen sollte, zeigt ein vor einem Jahr von der APA geführtes Interview mit Max Hauke.

Darin erklärt sich der am Mittwoch bei einer Anti-Doping-Razzia festgenommene ÖSV-Langläufer als vehementer Gegner von unerlaubten Hilfsmitteln.

"Ich habe für mich die Entscheidung, ich bin sauber, ich mache das sauber und ich möchte meine Leistungen einfach bringen, aber mich nicht zuviel mit dem Thema auseinandersetzen", sagte der Steirer im Vorfeld der Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang.

Hauke erinnerte sich dabei auch an den Fall Johannes Dürr. Im Gegensatz zu Dürr, der umfangreiches Doping vor seinen Spitzenplätzen im Olympia-Winter 2013/14 zugegeben hat, zeigte sich Hauke vor seinen ersten Winterspielen auch mit Platzierungen um Rang 30 zufrieden.

Hauke war Trainingspartner von Dürr

"Jetzt geht es darum, den nächsten Schritt zu machen. Jetzt war ich zwischen 20 und 30, nun muss ich schauen, mich langsam weiter nach vorne zu arbeiten", sagte der in Ramsau lebende Athlet Ende Jänner 2018.

Hauke hatte als Trainingspartner von Dürr den Dopingskandal um seinen Landsmann bei den Winterspielen in Sotschi 2014 hautnah miterlebt. "Im Lauf der Zeit konnte ich das so verarbeiten, dass ich gesagt habe, es ist passiert, aber das war nicht ich. Klar, das Damoklesschwert schwebt immer über dem Langlauf, so wie das jetzt mit den Russen ist, ist das immer Thema. Aber im Endeffekt gilt für mich, ich mache Langlauf, weil es das Schönste auf der Welt ist."

Er wolle sich daher mit dem Dopingthema gar nicht mehr so stark auseinandersetzen, erklärte Hauke. "Weil sonst ist man im Endeffekt irgendwie immer bedrückt. Das dauernde Hinterfragen, sind das natürliche Leistungen oder wird da nachgeholfen, das zermürbt auf Dauer."

"Ich weiß ja nichts"

Er könne sich als Athlet nicht immer fragen, was läuft da. "Ich weiß ja nichts. Ich höre das auch nur über die Medien. Aber das Ende von Sotschi war schon nicht ohne. Da fällt man schon aus allen Wolken, das war nachher nicht einfach, damit umzugehen. Wenn man sieht, wie die ganze Mannschaft darunter leidet, was alles hereinbricht. Aber das ist vier Jahre her, man verarbeitet das ja auch."

Er liebe den Langlaufsport, sagte Hauke im Vorjahr. "Das ist ja das Schönste für mich. Dass ich trainieren kann, dass ich mich verbessere, deswegen sage ich, die negative Seite bekomme ich mit, aber versuche, sie nicht auf mich einwirken zu lassen. Man liest eh beinahe täglich etwas."

Der Stams-Maturant Hauke, der einen 14. Weltcup-Platz in Seefeld Ende Jänner 2018 als beste Platzierung erreicht hat, absolviert seit drei Jahren ein Management-Fernstudium. "Mit Langlauf habe ich ja nicht ausgesorgt, ich muss ja danach etwas machen können, wenn ich aufhöre."

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