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Diese Rollen müssen ÖEHV-Spieler für Klassenerhalt einnehmen

LAOLA1-Experte Bernd Freimüller geht auf alle 25 Spieler ein und erklärt, wie sie Österreich auf dem Weg zum Klassenerhalt helfen können:

Diese Rollen müssen ÖEHV-Spieler für Klassenerhalt einnehmen Foto: © GEPA

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LAOLA1-Experte Bernd Freimüller mit einem Blick auf die Rollen der 25 Cracks, die sie für ein erfolgreiches (=Klassenerhalt) Turnier einnehmen müssen.

Die Torhüter

#29 Bernhard Starkbaum: Wird wohl als Nr. 1 in die WM gehen. Je weniger er auf spektakulär-spekulative (Pokechecks, stacking the pads) Momente zurückgreifen muss, desto besser ist er durch die Defensive abgesichert und desto stabiler wird seine Leistung. Fanghand ist immer noch ein Plus.

#30 David Kickert: In Brünn mit einer starken Leistung, die auch während der WM gefordert sein wird. Zeitweise zu tief in seinem Tor (Last-Minute-Tor in Trencin) und Bewegungen können ruckelig ausfallen. Grundsätzlich aber ruhig, könnte im WM-Verlauf auch als Nr. 1 übernehmen.

#31 David Madlener: Die klare Nr. 3, wird wohl nur zum Einsatz kommen, wenn er als Backup übernehmen muss. Macht keinen Stunk in seiner Rolle.

Die Abwehr

#12 David Maier: In der Phase seiner Karriere, wo er die defensive Seite des Spiels lernt und seine Offensive etwas zur Seite geschoben wird. Muss Fehlerquotient klein und Spiel einfach halten. Im Nationalteam aber mehr geschätzt als beim KAC (dort zeitweise Aushilfsstürmer).

#13 Philipp Wimmer: Nicht nur aufgrund seines langen Ausfalls Nr. 9 in der Depth Chart seines Vereins, aber im WM-Kader - ein in der Eishockey-Welt fast einmaliges Kuriosum. Bringt Größe/Reichweite mit, aber auch mitunter problematisches Stellungsspiel und Gefahr zu Strafen. Könnte sich mit Nico Brunner als überzähliger Defender abwechseln - beides gelernte Stürmer!

#14 Kilian Zündel: Nicht nur in der ICE haben es Teamspieler ab und an nicht leicht - in Ambri öfters "Healthy Scratch". Im Nationalteam aber immer stabil. Meist eng am Gegenspieler, mit der Fähigkeit, die Scheibe unter Druck weiterzuleiten. Peitschenartiger Schuss könnte überraschen. Wieder Absicherung für Dominique Heinrich?

#20 Nico Brunner: Ohne herausragende Stärken und Schwächen, bewegt sich aber gut. Für einen gelernten Stürmer jedoch auch im Klubeishockey mit wenig Offensive. Mann fürs 4. Paar oder überzähligen Defender, könnte bei Bedarf auch wieder im Angriff aushelfen.

#24 Steven Strong: Physis und Shot Blocking sind seine Trumpfkarten, darf sich aber auf der Suche nach Checks nicht aus der Position bringen lassen. Hat klar definiertes Profil und Rolle.

#32 Bernd Wolf: Stabil auf den Eisen mit niedrigem Chassis. Wie andere seiner Kollegen (Zündel, Maier) am besten, wenn das Team im Block keine großen Abstände lässt. Muss seine Handoffs und kurzen Pässe gegenüber der Vorbereitung noch verbessern.

#64 David Reinbacher: Sollte als 18-jähriger im Gesamtpaket bereits der beste Defender sein. Unglaubliche Ruhe am Puck gepaart mit großartigen Beinen. Im Powerplay, wo er die blaue Linie patroulliert, gesetzt.

#78 Thimo Nickl: Hat sich in seiner Teamabwesenheit körperlich immens entwickelt, ist nun ein physisch starker Defender. Könnte als "heavy player" eine jahrelange Lücke beim ÖEHV füllen. Muss aber aufpassen, an der Bande nicht zu lange und zu heftig zu blockieren - Strafengefahr!

#91 Dominique Heinrich: Im Powerplay im Block ohne Reinbacher weiter gesetzt und benötigt. Kann Scheibe auch aus Druckphasen führen, defensive Unreinheiten und körperliche Nachteile sind aber mit eingepreist. Früher von Bader auch an der Halfwall eingesetzt, jetzt wieder als Pointman.

Der Angriff

#3 Peter Schneider: Dem Vernehmen nach kann er spielen, noch wichtiger: Kann er auch voll schießen? Im Powerplay an der linken Halfwall gesetzt. Seine Tore vor allem in den Schlüsselspielen wären eine Voraussetzung für den Klassenerhalt.

#5 Thomas Raffl: Mit seiner Größe und Wucht immer noch ein wichtiger Faktor - siehe Abstiegsspiel gegen Großbritannien im letzten Jahr. Könnte natürlich immer seine letzte WM sein, er kommt aber stets, wenn man ihn ruft und ist nicht nur deswegen als Kapitän ein Vorbild.

Auf Marco Rossi wird große Stücke gesetzt
Foto: © GEPA

#9 Ali Wukovits: Stete Beinarbeit und Körperspiel zum Unterbinden der gegnerischen Angriffsbemühungen. Große Scorerausbrüche würden überraschen, aber auch so ein Fixbestandteil im Team. Kann auch jederzeit auf die Centerposition rücken.

#16 Dominic Zwerger: Neben Peter Schneider (nur wegen dessen Verletzung) das Sorgenkind im Team: Hände sind unbestritten, aber körperliche Verfassung trotz Zusatztrainings mehr als nur problematisch. Muss vor allem gegen die kleineren Gegner scoren, da er sonst keine andere Rolle einnehmen kann.

#17 Manuel Ganahl: Aus Scorerrolle nun zum Komplementärspieler evolviert: Wichtig im Forecheck und im Nahkampf. Wird keine Schlagzeilen machen, sollte aber Rolle gut ausfüllen.

#21 Lukas Haudum: Kann jederzeit vom Center auf den Flügel und zurück rutschen. Begann die Saison in Klagenfurt in Klasseform, nach langer Verletzungspause mit Anpassungsproblemen. Für das ÖEHV-Team ein kompletter Offensivspieler: Stark auf den Eisen, kann sich Bahnen im Verkehr fräsen, sowohl harter Schuss als auch Vorbereiter. Gibt Hoffnung auf ein starkes Turnier, in dem er aus sich herausgehen muss, was nicht immer eine Stärke war.  

#23 Marco Rossi: Marco Kasper ist nicht da, Namensvetter Rossi dafür schon - eine überraschende Volte, die sich zu Beginn der Vorbereitung so nicht abgezeichnet hat. Natürlich Offensivhoffnung, vor allem im Powerplay, wo er beide Flanken bespielen kann. Wichtig beim Faceoff und vor allem als Vorbereiter - Linienkollegen müssen mit Pässen rechnen, die sonst nicht so kommen. Wird auch defensiv keine Löcher hinterlassen. Muss Team nicht tragen, aber eine ganz wichtige Offensivkomponente sein.

#26 Oliver Achermann: Wo er steht, scheint keine Sonne mehr - sticht alleine durch seine Größe heraus. Beine sind ok, aber vor allem durch seine Reichweite im PK wertvoll. Könnte mit Wukovits und Paul Huber eine auch international überaus wuchtige Reihe bilden. Net-Front-Rolle im Powerplay nur im Klub, in Nationalteam sind vorläufig andere gesetzt.

#41 Henrik Neubauer: Von der AlpsHL in den WM-Kader - nun auch offiziell bestätigt. Kein Viertlinien- oder PK-Spieler - findet er durch seine Beinarbeit Lücken beim Gegner für seinen guten Schuss? Behält er die Bumper-Rolle im Powerplay oder fällt er aus beiden Special Teams? Einsätze bei allen sieben WM-Spiele kämen überraschend, kann aber das Tempo sicher gehen.

#48 Lucas Thaler: Sollte Roger Bader noch Zweifel über Thalers WM-Teilnahme gehabt haben, sollten diese nach seiner ersten Testpartie sofort verschwunden sein. Dynamisch, energisch und auch mit guten Puckskills. Könnte im Laufe der Jahre sogar Scorerrolle einnehmen, vorläufig aber wohl eher wichtiger Ergänzungsspieler.

#52 Paul Huber: Mit körperlicher und eisläuferischer Wucht ein Fixpunkt, wenn auch im Powerplay (noch) nicht gebraucht. Könnte jederzeit von vierter Linie, die aber unter Bader auch keine reine Checking Linie ist, nach oben rücken.

#70 Benjamin Nissner: Auch im internationalen Vergleich mittlerweile ein sehr starker Center - hat Beine, Körper, Zwei-Weg-Verhalten sowie gute und schnelle Hände im Verkehr. Nissner-Rossi-Haudum (in welcher Reihenfolge auch immer) - aus einer Problemposition wurde mittlerweile eine starke Centerachse und das noch ohne Marco Kasper! Ein Top-6-Spieler für das ÖEHV-Team und eine Scorerhoffnung…

#96 Mario Huber: Mit 26 Jahren erstmals bei einer Erwachsenen-WM dabei, allerdings auch aus Verletzungsgründen wie im Vorjahr. Im Nachwuchs durch pures Talent erfolgreich, arbeitete in Salzburg hart an seinem Gesamtspiel und Kondition, bis heuer das komplette Paket zum Durchbruch kam. Sein Schuss könnte auch auf A-Niveau zur Waffe werden. Kleines Fragezeichen: Kann er sich auf diesem Niveau auf den ersten Schritten vom Gegner absetzen?

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