Es geht wieder rund im Eishockey!
Am Dienstag ist die neue Saison der NHL gestartet, für die Minnesota Wild geht es erst am Donnerstag (Ortszeit) mit dem Spiel bei den St. Louis Blues los. Ein letzter Blick auf das Team von Marco Rossi:
Sommeraktivitäten
GM Bill Guerin war vor allem damit beschäftigt, neue Verträge auszustellen. Mit Marco Rossi gab es Ende August eine Einigung über einen Drei-Jahres-Kontrakt, der Österreicher konnte damit rechtzeitig ins Camp einrücken.
Bei Kirill Kaprizov und Goalie Filip Gustavsson ging es um die fernere Vertragszukunft ab Sommer 2026. Eigentümer Craig Leopold fuhr mit dem Geldtransporter bei Kaprizov vor, macht diesen mit einem Acht-Jahres-Vertrag über 136 Millionen Dollar zum (derzeit) bestbezahlten NHL-Crack.
Gustavsson unterschrieb während des Camps einen neuen Fünf-Jahres-Deal um insgesamt 34 Millionen Dollar.

Neue Gesichter
Vladimir Tarasenko, dessen beste Zeiten aber schon länger zurückliegen, soll etwas Offensive beisteuern, Rückkehrer Nico Sturm die vierte Linie centern und dabei seine Stärken bei Faceoffs und im PK einbringen.
Kurz vor Saisonbeginn dann ein weiterer Rückkehrer, Guerin holte Defender Daemon Hunt per Waivers von den Columbus Blue Jackets zurück. Dieser war im letzten November im Tausch (neben einigen Picks) für David Jiricek abgegeben worden, jetzt stehen beide im Aufgebot der Wild, wobei Jiriceks Spiel weiter große Fragezeichen (schnelle Drehungen, Risk Assessment) mitbringt.
Hunt würde bei einer Abschiebung in die AHL wieder durch Waivers müssen und dabei wohl wieder gepickt werden.
Die größten Fragen
Bleiben die Wild endlich einmal von Verletzungen verschont? Es sieht nicht danach aus – Jonas Brodins Rückkehr dürfte absehbar sein, er versäumte aber die ganze Vorbereitung. Mats Zuccarello meldete sich aus dem Sommer mit einer Leistenverletzung zurück und fällt noch längere Zeit aus.
Bei Eriksson Ek und auch Kaprizov muss man auch immer wieder mit Absenzen rechnen. Als die Wild zu Beginn der letzten Saison noch vollzählig waren, gehörten sie zu den Top-Teams der Liga.
Kann Jesper Wallstedt einen ligatauglichen Backup für Gustavsson abgeben? Das Sicherheitsnetz mit Marc-Andre Fleury existiert nicht mehr, Wallstedts letzte Saison in der AHL ließ viel zu wünschen übrig. Bei Gustavsson muss man hoffen, dass er an seine letzte und nicht seine vorletzte Saison anschließt.
Wie schlagen sich die Rookies? Mit Wallstedt, Jiricek, Hunt, Zeev Buium, Liam Öhgren und Danila Yurov stehen gleich sechs Cracks ohne oder mit überschaubarer NHL-Erfahrung im Kader zu Saisonbeginn.
Yurov kam mit großem Pomp aus der KHL, hatte im Camp aber Anpassungsprobleme und dürfte, wenn überhaupt, zuerst als Flügel und nicht als Center zum Einsatz kommen. Sie werden nicht alle im Kader bleiben, aber die Wild dürften doch um einiges jünger auftreten als in der Vergangenheit.
Legt Guerin noch nach? Ein Probevertrag für Defender-Routinier Jack Johnson endete ergebnislos, aber wenn zu viele Rookies auslassen, könnte Guerin noch transfertechnisch aktiv werden. Zum ersten Mal seit drei Jahren muss er sich nicht jeden Tag mit der Salary Cap auseinandersetzen, die Auszahlungen für Zach Parise und Ryan Suter schrumpften auf ein überschaubares Maß.
Marco Rossis Rolle
Sturm ist als klarer Defensivcenter gesetzt, mit Rossi, Eriksson Ek und Hartman dürften die anderen drei Mittelstürmer durchrotieren, wobei viele Linienmöglichkeiten gegeben wären.
Rossi sollte am Donnerstag zwischen Kaprizov und Matt Boldy auflaufen, was offensiv natürlich eine hochexplosive Mischung darstellen würde, dem Center aber noch mehr Defensivarbeit abverlangt als ohnehin schon.