news

Das hat der neue Geschäftsführer mit dem ÖEHV vor

Alexander Helwig ist seit 29. September in Amt und Würden. Im Interview sagt er: "Es ist ein sehr guter Zeitpunkt, um Verantwortung zu übernehmen."

Das hat der neue Geschäftsführer mit dem ÖEHV vor Foto: © ÖEHV

Am 29. September hat Alexander Helwig das Amt als neuer Geschäftsführer des Österreichischen Eishockeyverbands angetreten.

Der 29-jährige Villacher beerbt Bernhard Friedrich, von dem sich der ÖEHV Anfang Juli getrennt hatte. Dieser Tage weilt Helwig bereits beim IIHF Global Hockey Forum und dem anschließenden Kongress in Nizza.

Im folgenden Interview spricht Helwig über Chancen, Herausforderungen, einen offenen Dialog und Emotionen.

Frage: Sie übernehmen den Österreichischen Eishockeyverband sportlich auf einem absoluten Hoch. Welche Chancen ergeben sich daraus?

Alexander Helwig: Ja, der Verband hat sportlich einen absoluten Höhenflug. Das sorgt auch für Rückenwind und öffnet Türen bei potenziellen Partnern und Sponsoren. Es erhöht die Aufmerksamkeit für unseren Sport im Allgemeinen und für die Nationalteams im Speziellen. Es ist ein sehr guter Zeitpunkt, um Verantwortung zu übernehmen und den Schwung mitzunehmen, um die sportlichen Erfolge auch in wirtschaftliche Erfolge ummünzen zu können. Dabei gilt es zu beachten, dass diese Erfolge auch nachhaltig sind. Daher sind die Infrastruktur in Österreich, die Förderung der Nachwuchsarbeit und professionelle Strukturen auf allen Ebenen wichtige Themen, um eine langfristige, positive Entwicklung vorzunehmen.

Frage: Wie sieht Ihr Tätigkeitsfeld im Detail aus?

Helwig: Dazu sind das Präsidium und ich noch in Abstimmung. Grundsätzlich geht es um die Gesamtkoordination des Verbandes, ausgenommen des sportlichen Bereiches, der bei den Herren in der Verantwortung von Sportdirektor Roger Bader bzw. bei den Damen bei Martin Kogler liegt. Meine Tätigkeit wird Themen wie das Förderwesen, Förderprojekte, die Nationalteams, das Marketing, die Vermarktung und das Sponsoring, die Livestreams und vieles mehr beinhalten. Im ersten Schritt liegt mein Fokus auf einer engen Zusammenarbeit, guten Koordination und Kommunikation mit der sportlichen Leitung, den Landesverbänden, Ligen, Vereinen sowie unseren Partnern und Sponsoren, um Synergien zu schaffen und unsere strategischen Ziele, die wir uns setzen und definieren werden, umzusetzen.

"Ich bin der Überzeugung, dass eine offene Kommunikation das Um und Auf ist."

Alexander Helwig

Frage: ⁠⁠Wie sehr konnten Sie sich bereits mit diversen Stakeholdern austauschen und wie wichtig ist Ihnen ein offener Dialog?

Helwig: Mit dem Präsidium wie auch mit Roger Bader und Martin Kogler bin ich bereits seit dem Sommer in einem intensiven Austausch. Hinzu kommen auch bereits bestimmte Partner, Stakeholder sowie die win2day ICE Hockey League. Dadurch konnte ich mir bereits ein erstes Bild von der Gesamtsituation machen. Nun freue ich mich auf ein offizielles Kennenlernen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro. Ich bin der Überzeugung, dass eine offene Kommunikation das Um und Auf ist. Ich sehe den Verband als Brückenbauer zwischen sämtlichen Stakeholdern für das Gesamtprodukt Eishockey. Und da ist ein offener und ehrlicher Dialog unablässig. Im Fokus muss immer stehen, dass wir die Rahmenbedingungen auf sämtlichen Ebenen verbessern.

Frage: ⁠⁠Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Monate gesteckt?

Helwig: Eine genaue Zieldefinition bzw. eine Mission und ein Leitbild werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, wenn ich in meiner Rolle als ÖEHV-Geschäftsführer aktiv eingebunden bin. Kurzfristig gilt es für mich, weiterhin viele Informationen zum Gesamtsystem Eishockey einzuholen – etwa was läuft gut? Wo liegen die Verbesserungspotentiale? Wichtig ist, die laufenden Programme stabil weiterzuführen. In einem weiteren Schritt werden wir Prioritäten und Ziele für die nächsten Monate und Jahre ausformulieren und mit dem Präsidium abstimmen. Persönlich ist mir wichtig, dass wir eine enge Verzahnung und klare Prozesse etablieren, um zwischen dem Verband, den Landesverbänden, den Ligen und den Vereinen ein gutes und positives Miteinander zu schaffen.

⁠⁠Frage: Wie wird man das Thema Vermarktung angehen?

Helwig: Ich sehe Vermarktung nicht als einen isolierten Bereich, sondern als Querschnitt des gesamten Verbandes. Unser Ziel muss sein, den Verband als attraktiven Partner zu positionieren. Dazu gehört die Schaffung einer Marke, ein klares Statement und eine Vision, um zu erklären, wer wir sind und was wir erreichen wollen. Da gibt uns der sportliche Erfolg Rückenwind. Wir werden individuelle Pakete für potenzielle Partner schnüren. Zusätzlich gilt es, unsere Kanäle zielgerichtet zu bespielen und Partner an Bord zu holen, um den Verband anders nach außen zu portraitieren, als es bisher der Fall war.

Alexander Helwig mit Präsident Klaus Hartmann
Foto: © ÖEHV

Frage: ⁠⁠Im Bereich der Nationalteams stehen Ihnen mit Sportdirektor Roger Bader und General Manager Damen Martin Kogler zwei Fachmänner zur Seite. Gab es hier bereits erste Gespräche über die weitere Entwicklung und gemeinsame Zielsetzungen?

Helwig: Ja, hier besteht bereits ein sehr enger Austausch und ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Auch hier gilt es zu definieren, was benötigt wird, um die Rahmenbedingungen in sämtlichen Bereichen zu verbessern. Wir wollen alles unternehmen, um unsere Heimspiele auszuverkaufen und profitabel zu gestalten. Wir wollen eine Begeisterung entfachen und ich bin überzeugt, dass uns das gelingen wird, da wir sportlich auf einem sehr guten Weg sind. Die Vermarktung spielt in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Es gilt neue Synergien zu schaffen und mit innovativen Ideen unsere Heimspiele zu einem Event zu machen.

⁠⁠Frage: Mit welchen Emotionen treten Sie Ihren ersten Arbeitstag an und was wird Ihre erste Tätigkeit sein?

Helwig: Mit Freude, Motivation und einer positiven Anspannung. Im Sportmanagement zu arbeiten, speziell im Eishockey, war schon immer eine Herzensangelegenheit von mir. Im Büro wird meine erste Tätigkeit sein, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenzulernen. Dafür habe ich mir auch bereits etwas zurechtgelegt. Es wird nicht nur ein Händeschütteln sein. Zudem werden wir intensive Gespräche führen und die aktuellen Prozesse im Büro analysieren. Ich möchte vom ersten Tag weg ein positives Miteinander schaffen.



Ranking: Österreichs beste Eishockey-Cracks aller Zeiten

Kommentare