LAOLA1: Red Bull Salzburg liegt wenige Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs auf Rang drei, bei einem Spiel weniger als Tabellenführer KAC beträgt der Rückstand 14 Punkte. Wie bewertest du die bisherige Saison?
Thomas Raffl: Die Saison ist relativ nach Plan verlaufen. Wir hatten einen guten Start, dann im November ein kleines Tief. Wir sind auf einem sehr guten Weg, dass wir zu Playoff-Beginn unsere besten Leistungen abrufen können.
LAOLA1: Es macht aktuell aber den Anschein, als hätte Salzburg die Dominanz, die man in den letzten Jahren ausgestrahlt hat, ein Stück weit verloren.
Raffl: Das ganze Dominanz-Ding kann man nach den Playoffs ansprechen. Mit den Playoffs ändert sich das Eishockey und wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass wir dieses Playoff-Eishockey sehr gut umsetzen können. Es ist noch etwas Zeit dorthin, danach können wir darüber sprechen, ob die Dominanz verloren gegangen ist oder nicht.
LAOLA1: Was hat sich unter Head Coach Oliver David verändert?
Raffl: Es ist natürlich ein neues Gesicht gewesen. Er hat seine kleinen Taktikveränderungen vorgenommen, für uns als Mannschaft heißt es, das Ganze umzusetzen. Wir haben heuer speziell im November und Anfang Dezember ein bisschen eine Krise gehabt, wo wir uns einfach schwergetan haben, diese Dinge umzusetzen. In den letzten Spielen ist es immer besser geworden, besser gelaufen und wir sind zu Playoff-Beginn sicher bereit.
LAOLA1: Am Sonntag wartet ein besonderes Jubiläum auf dich, du wirst gegen die Pioneers Vorarlberg dein 900. Ligaspiel bestreiten. Was bedeutet dir diese Marke?
Raffl: Dass ich schon sehr lange in der Liga spiele (lacht). Prinzipiell halte ich nicht sehr viel von solchen Jubiläen, weil man dabei immer über die Vergangenheit spricht. Ich weiß mittlerweile sehr gut, dass man in der Gegenwart sein muss, um das beste Eishockey zu spielen. Nicht zu viel nachzudenken, die Arbeit machen, die man machen muss und die Leistung aufs Eis bringen.
LAOLA1: Den Liga-Rekord hält Thomas Koch mit 1.023 Spielen. Eine erreichbare Zahl?
Raffl: Wenn es so weiter läuft, ist das sicher möglich. Ich strebe keine Vergleiche oder Rekorde an, möchte der Mannschaft, mit der ich spiele, nur zum Gewinnen verhelfen. Dann kann man am Ende einer Karriere sagen, dass man das Maximum herausgeholt hat.
LAOLA1: Du bist mit 37 Jahren sowohl im Verein als auch Nationalteam ein Leistungsträger. Wie machst du das?
Raffl: Es ist sehr viel Arbeit, die in den Körper hineingesteckt werden muss. Natürlich muss man smarter werden, je älter man wird. Man muss die Regenerationspausen gut einplanen, ich bin da auch in guten Händen, arbeite mit sehr guten Leuten zusammen. Bis jetzt merke ich noch keine Mangelerscheinungen.