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Max Lagace: Macht er den Unterschied im 99ers-Tor?

In der Nachbetrachtung der Vorsaison wurde die Goalie-Position als Schwachstelle ausgemacht. Der Mann mit NHL-Erfahrung soll das fehlende Puzzlestück sein.

Max Lagace: Macht er den Unterschied im 99ers-Tor? Foto: © GEPA

"Ein ganz großes Fragezeichen gibt es für mich bei Jonas Gunnarsson. Warum hat sich unser Einser-Goalie nicht als Einser-Goalie etabliert?"

Mit dieser Aussage von Präsident Herbert Jerich nach dem hochdramatischen Viertelfinal-Aus gegen die Black Wings Linz in der vergangenen Saison der win2day ICE Hockey League war das Schicksal von Jonas Gunnarsson in Graz mehr oder weniger besiegelt.

Der schwedische Torhüter konnte den hohen Ansprüchen der 99ers vor allem in den Playoffs (87 Prozent Fangquote) nicht entsprechen, der noch bis 2026 gültige Vertrag wurde Anfang August einvernehmlich aufgelöst.

Mit dem 32-jährigen Kanadier Maxime "Max" Lagace gibt es eine neue Nummer eins im Bunker, an dessen Seite soll der 28 Jahre alte Backup Nicolas Wieser weiter reifen - im Idealfall nicht nur zum neuen Stammtorhüter an der Mur, sondern auch im Nationalteam.

Warum nach Graz?

Zu Beginn des Sommers war noch unklar, wohin es Lagace verschlagen würde. Nach zwei Spielzeiten beim schwedischen Topklub Färjestad BK wurde sein Vertrag nicht verlängert, Graz handelte sich in der Zwischenzeit mehrere Absagen ein. Darunter bei Evan Cowley, der bereits in Wien unterschrieben hatte. 

"Anfang Juli kam mein Manager zu mir und sagte, dass Graz sehr interessiert ist. Es wurde mir ziemlich einfach gemacht, hierherzukommen."

Max Lagace

Die Gerüchteküche kochte lange, ehe der Mann mit NHL-Erfahrung an Land gezogen wurde. 2012 unterschrieb der 1,88 Meter große Keeper aus Quebec seinen ersten Vertrag bei den Dallas Stars, den ersten Einsatz in der stärksten Eishockey-Liga der Welt hatte er im Dress der Vegas Golden Knights in der Spielzeit 2017/18.

Seine Vita weist 20 NHL-Spiele sowie 244 Begegnungen in der American Hockey League (AHL) auf. Im vergangenen Jahr führte er Färjestad mit einer Fangquote von 92,7 Prozent bei elf Einsätzen ins Finale der Champions Hockey League. Warum verschlägt es solch einen Spieler nach Österreich, geschweige denn nach Graz?

"Anfang Juli kam mein Manager zu mir und sagte, dass Graz sehr interessiert ist. Es wurde mir ziemlich einfach gemacht, hierherzukommen", erklärt Lagace. Der Verein hätte ihm klargemacht, dass die 99ers der richtige Platz für ihn seien.

Berührungspunkt mit Österreich

Die ersten Eindrücke waren äußerst positiv, die erste der berühmt-berüchtigten Schnitzelsemmeln im Grazer Bunker hatte er innerhalb der ersten 24 Stunden in der steirischen Landeshauptstadt verdrückt. Fazit: "Sie ist wirklich gut."

Vor seinem Engagement an der Mur hatte der Kanadier bereits einen Berührungspunkt mit Österreich, der gar nicht so lange her ist. "Ich habe letztes Jahr in der CHL gegen Salzburg gespielt", erinnert der 32-Jährige an das Viertelfinal-Duell, in dem Salzburg das Hinspiel daheim 3:1 gewann. In Schweden setzte sich Färjestad klar mit 6:0 durch.

"Es hat Spaß gemacht, das war gutes Eishockey. Ich wusste daher, dass dies eine gute Liga sein würde", meint Lagace. Der Tormann beschreibt sich selbst als "ziemlich schnell und aggressiv. Ich spiele gerne den Puck hinter dem Tor, um meine Teamkollegen zu unterstützen. Aber ich will mit den Jungs vor allem Spaß haben."

Die Stimmung in der Kabine sei großartig, die Chemie stimmt. "Es macht viel Spaß. Ich bin sehr glücklich, dass ich in Graz bin", so der ehemalige NHL-Torhüter.

"Ich komme nicht her, um zu verlieren"

Lagace konnte in der Vorbereitung überzeugen
Foto: © GEPA

Von der Qualität der Mannschaft zeigt sich Lagace überzeugt. "Wir haben wirklich ein fantastisches Team zusammengestellt", betont der Kanadier und schürt damit freilich die ohnehin hohe Erwartungshaltung in Graz.

Die auch Präsident Jerich in ihn setzt. "Das wichtigste Puzzlestück ist der Tormann. Da sind wir nun um Klassen besser als letzte Saison. Sollten die Vorderleute einmal auslassen, wird uns Max sicher das ein oder andere Spiel gewinnen. Genau das wollte ich haben."

Damit kann Lagace aber gut umgehen. "Unsere Ziele sind groß, das finde ich gut. Ich komme nicht her, um zu verlieren", stellt er klar. Das zeigte er in der Saisonvorbereitung mit starken Ansätzen direkt auch.

Die Zielvorgabe lautet: "Direkte Teilnahme an der Champions Hockey League - und am Ende der Saison wollen wir etwas über unsere Köpfe stemmen."


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