
Ljubljana, der HC Pustertal und die Graz99ers haben in den letzten zwei Jahren enorm viel Geld in die Hand genommen, um neben einem grundsoliden Stamm an einheimischen Kräften auf Legionäre mit hohem Niveau setzen zu können.
Auch die Vienna Capitals haben ihr Budget nochmal massiv aufgestockt, um nach zwei Seuchenjahren wieder den Anschluss an die Spitze zu finden. Das Team ist um fünf Prozent teurer als die letzte Meistermannschaft 2017.
Der VSV und die Black Wings Linz verfolgen dagegen eine andere Linie und haben ihre Kader zuletzt nur mehr punktuell verbessert. Das brachte den Linzern vergangene Saison die erste Halbfinal-Teilnahme seit 2018, die Villacher mischen heuer bislang an der Spitze mit.
Das andere Ende der Skala
Am anderen Ende der Skala befinden sich der HC Innsbruck und die Pioneers Vorarlberg, denen bei weitem nicht jene finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, wie einem Großteil der Konkurrenz.
Das hat gravierende Folgen: Sie können sich am Österreicher-Markt nicht in den obersten Regalen, die ohnehin knapp bestückt sind, bedienen.
Dazu ist es schwierig bis unmöglich, die besten Legionäre länger als nur eine Saison im Team zu halten. Die meisten von ihnen werden entweder ligaintern abgeworben und verlassen die ICE gänzlich.

Dadurch wird die Kluft zu den restlichen Teams immer größer, Erfolge bestehen eher auf dem Zufallsprinzip und basieren selten auf der eigenen Qualität.
Keine "einfachen" Siege mehr
"Einfache" Siege gibt es trotzdem für kein Team der Liga, auch nicht für den Serienmeister.
Red Bull Salzburg musste sich am letzten Wochenende in Szekesfehervar 2:3 geschlagen geben, nachdem die Ungarn tags zuvor den Pioneers mit 1:4 unterlegen waren. Ljubljana verlor gegen Innsbruck 6:7 n.OT, obwohl das erste Saisonduell mit 9:3 noch eine glasklare Sache war.
"Man sieht, wie eng die Liga ist", sagte nicht zuletzt 99ers-Coach Harry Lange, der mit seinen Grazern lediglich vier Punkte aus den Partien gegen Innsbruck, Pioneers und FTC mitnahm.
Nur ein Vorgeschmack auf die nächsten Monate
Bereits vor dem Start der Spielzeit wurde vielerorts angenommen, dass die ICE so ausgeglichen wie noch nie sein wird. Die ersten vier Wochen haben diese Vermutung vorerst eindrucksvoll bestätigt.
Sie sollten nur ein Vorgeschmack darauf gewesen sein, wie die nächsten Monate verlaufen werden. Jeder kann jeden schlagen, und das jede Woche. Jede Schwächephase könnte am Ende über (Pre-)Playoff-Teilnahme oder vorzeitiges Saisonende bestimmen.
Der wahre Qualitätstest steht aber erst in der Postseason an, wenn die Karten neu gemischt werden und Kleinigkeiten über eine ganze Saison entscheiden.