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Freimüller über Transferschluss und die Kader

LAOLA1-Scout Bernd Freimüller analysiert die Transferpolitik der elf EBEL-Teams.

Freimüller über Transferschluss und die Kader Foto: © GEPA

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Nix geht mehr! Schlag Mitternacht endete am Montag die Transferzeit. Die Kader der EBEL-Vereine sind seit heute Dienstag eingefroren.

LAOLA1-Scout Bernd Freimüller wirft einen Blick darauf, was sich bei den elf Teams der grenzüberscgreitenden Eliteliga seit Saisonstart getan hat:

EC Red Bull Salzburg

EC Red Bull Salzburg

Connor Brickley ersetzte ab November den erkrankten Alexander Rauchenwald, musste erst Matchpraxis erlangen, ehe er zu einem Faktor wurde.

Als gelernter Flügel konnte der US-Amerikaner die Center-Position aber auch nicht optimal ausfüllen. Während des langen Ausfalls von Raphael Herburger kam mit Janos Hari ein gelernter Mittelstürmer, beim Transfer-Ende verfügen die Roten Bullen über drei starke Sturmlinien. Alle Spieler vom Saison-Beginn stehen noch im Kader, sogar ein Rauchenwald-Comeback ist nicht ausgeschlossen.

Zugänge: Brickley und Hari

Abgänge: Keine

HC Bozen

Bozen-Capo Dieter Knoll albert nicht lange herum, bei Verletzungen oder mangelnden Leistungen steht schnell ein Ersatz parat. Im einer Art Ringtausch ersetzte der zu Saisonbeginn verletzte Angelo Miceli erst Daniel Catenacci, der danach wiederum Sebastien Sylvestre. Als alle drei genesen waren, hatte Viktor Schweitzer sein EBEL-Leben ausgehaucht. Ein Monat lang hielt Luka Vidmar die Stellung für den fingerverletzten Brett Flemming.

Der erste „echte“ Tausch war Patrick Wiercioch für Kevin Spinozzi, was vor allem in den letzten Spielen einen gehörigen Upgrade darstellte. Der letzte (mögliche) Tausch war dann nicht geplant, nach seiner zweiten Schulterverletzung musste Sylvestre noch dem aus Schwenningen gekommenen Markus Poukkula weichen. Ebenfalls während der Saison gekommen, aber Nullpunkter: Dante Hannoun und Gregorio Gios.

Zugänge: Vidmar, Wiercioch, Hannoun, Gios, Poukkola

Abgänge: Vidmar, Spinozzi, Schweitzer, Sylvestre

spusu Vienna Capitals

Der Kader des Saisonbeginns ist auch der zu Transferschluss. Die einzige Rochade: David Aslin ersetzte für ein Monat den verletzten Taylor Vause.

Zugang: Aslin

Abgang: Aslin

EC-KAC

EC-KAC
KAC holt den 31-jährigen Schweden Jhonas Enroth
Foto: © getty

Der Kader war schon zu Saison-Beginn zum Bersten gefüllt, noch dazu als der schwedische Defender Petter Hansson für die Erste lizenziert wurde. Eine kleine Rochade (Christoph Duller wurde für Steven Strong angemeldet, kam allerdings nur einmal zum Einsatz) war kaum der Rede wert. Durch den Zuzug von Rok Ticar war klar, dass punktemäßig etwas passieren muss, die Abmeldung von Lars Haugen (Saisonende nach Gehirnerschütterung) verzögerte dies nur bis zum Transferschluss.

Da mussten dann Strong, Marco Richter und der kaum eingesetzte Philipp Kreuzer für den neuverpflichteten Goalie Jhonas Enroth über die Klinge springen. Teamspieler Strong also weg, der seit 8. Dezember ohne Spiel dastehende Nick Petersen weiter gemeldet - fast wie ein Faustschlag ins Gesicht...

Zugänge: Duller, Ticar, Enroth

Abgänge: Duller, Haugen, Strong, Richter, Kreuzer

Moser Medical Graz 99ers

Für die 99ers war nicht der 17. Februar, sondern bereits zwei Monate vorher Transfer-Ende – sechs Wechsel wurden bereits bis Weihnachten verbraten. Doug Mason bekam bei Verletzungen – und derer gab es genug – umgehend Ersatz, ein Zustand, von dem etwa die Coaches in Dornbirn oder Innsbruck nur träumen konnten. Seitdem ist ein ewiges Dreilinien-Spiel angesagt, der Sprung ins Playoff gelang auch so.

Die CHL-Opfer Colton Yellow Horn und Sebastian Collberg kamen im Oktober wieder zurück, ihre Platzhalter Greg Squires und David Aslin mussten ihnen bzw. dem neuen Defender Charlie Dodero Platz machen. Matt Garbowsky war inzwischen out, sein Comeback beendete im November die Graz-Karriere des fast schon kugelförmigen Yellow Horn.

Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass es mit den Tauschvorgängen eng werden würde, noch dazu, wo Goalie Cristopher Nihlstorp ein Monat lang durch den jungen Schweden Oliver Dackell ersetzt worden war (wohl der unnötigste Wechsel). Alexander Reichberg für Dwight King (Oberschenkelbruch) war dann der letzte Tauschvorgang. Collberg, der sich abermals verletzte, konnte schon nicht mehr ersetzt werden.

Zugänge: Squires, Aslin, Dodero, Dackell, Reichenberg

Abgänge: Squires, Aslin, Yellow Horn, Dackell, King

EC Panaceo Villacher SV

Vom Trainerwechsel (Rob Daum für Jyrkki Aho) einmal abgesehen, gab es in Villach keine großen Rotationen. Ville Korhonen ersetzte für ein paar Spiele den verletzten Patrick Bjorkstrand, Mark Cundari kam Anfang Jänner für den zu limitierten Alen Bibic und bedeutete zweifellos ein Upgrade.

Zugänge: Korhonen, Cundari

Abgänge: Korhonen, Bibic

EHC Liwest Black Wings Linz

EHC Liwest Black Wings Linz
Daniel Woger muss die Black Wings verlassen
Foto: © GEPA

Lange war bei den Oberösterreichern Ruhe im Kader, erst als sich Marek Kalus im Dezember das Kreuzband riss, kam mit dem 25-jährigen US-Amerikaner Hunter Fejes ein (guter) Ersatz.

Goalie Jeff Glass erschien im Jänner auf der Bildfläche, im Februar dann mit Steve Oleksy noch ein Defensiv-Defender nach einer Unzahl von Gegentreffern.

Auch wenn nicht gleich eins für eins ersetzt, mussten der langzeitverletzte Daniel Woger sowie Defender Juraj Valach knapp vor Transferschluss weichen.

Zugänge: Fejes, Glass, Oleksy

Abgänge: Kalus, Woger, Valach

Hydro Fehervar AV 19

Vier neue Spieler, drei Wechselvorgänge – Fehervar lag irgendwie im Liga-Schnitt. Felix Girard ersetzte im November Timotej Sille, der ohne ungarischen Pass wohl zu wenig Impact hatte. Danach kam Defender Kalle Kaijomaa für den völlig energielosen Stürmer Mikko Lehtonen, damit war klar, dass ein Verteidiger zu viel und ein Stürmer zu wenig waren.

Knapp vor Transferschluss wurde das durch die Rochade des finnischen Angreifers Tero Metsavainio für Dylan Busenius dann auch wieder behoben.

Zugänge: Girard, Kaijomaa, Metsavainio

Abgänge: Sille, Lehtonen, Busenius

HC TWK Innsbruck 'Die Haie'

Nicht viel weniger Verletzungen als in Graz, aber natürlich auch viel weniger Mittel. Immerhin kam mit Christoph Kromp nach Saisonstart noch ein Österreicher nach.

Die einzigen Tausch-Vorgänge: Scott Darling brachte einen größeren Namen und Körper als sein Goalie-Vorgänger C. J. Motte mit, aber nicht unbedingt bessere Leistungen. Luc Snuggerud war ein zusätzlicher Defender für den schulterverletzten Flügel Ondrej Sedivy, Jan Lattner – ohnehin immer ein defensiver Freigeist – rückte danach in den Angriff.

Zugänge: Kromp, Darling, Snuggerud

Abgänge: Motte, Sedivy

HC Orli Znojmo

Trotz einer Unzahl von Zugängen brauchten die Adler nur zwei Tausch-Vorgänge. Brendan Burlon und der hünenhafte Taylor Doherty ersetzten in der Defensive das langzeitverletzte Einser-Paar Kevin Tansey und Adam Sedlak knapp vor der Deadline.

Davor rückten schon Rob Flick (begann stark, ließ dann ebenso stark nach) sowie die Tschechen Roman Cermak und Lukas Vopelka nach. Die jährliche Goalie-Rochade blieb aber aus...

Zugänge: Flick, Vopelka, Cermak, Burlon, Doherty

Abgang: Tansey

Dornbirner Bulldogs

Eine Mischung aus verletzten bzw. schlechten Zugängen und Verletzungen erforderte eine Unzahl von Rochaden. Aus Leistungsgründen verschwanden Antti Kauppila und Olle Liss wieder aus dem Kader – von Ersteren konnte man sich ohnehin nicht viel erwarten, Zweiterer galt aber als sommerlicher Königstransfer.

Mit Evan Trupp und William Rapuzzi fielen ausgerechnet die einzig offensiv ansprechenden Angreifer aus, Rapuzzi wurde dann auch gar nicht mehr ersetzt, bevor er vor der Deadline wieder zurückkam. Keaton Ellerby ersetzte Kauppila, Tomi Körkkö (blieb die ganze Saison) und Matias Sointu (mit Verzögerung vor der Deadline) Trupp während dessen zwei Verletzungen, die nur durch ein Comeback-Spiel getrennt waren.

Dazu kam noch eine Goalie-Rochade (Juha Järvenpää für den wieder einmal verletzten Ramus Rinne) und immerhin der Zugang eines brauchbaren österreichischen Verteidigers mit Ramon Schnetzer. Angesichts einer völlig verkorksten Saison auf und neben dem Eis hätten im Rückblick schnellere und häufigere Transfers wohl nur noch "gutes Geld schlechtem nachwerfen" bedeutet.

Coach Kai Suikkanen, der Ende Oktober den überforderten Jussi Tupamäki hinter der Bande ersetzte, war ein langmütiger Mängel-Verwalter eines Rumpfkaders...

Zugänge: Körkkö, Schnetzer, Järvenpää, Ellerby, Sointu

Abgänge: Kauppila, Liss, Trupp

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