EC Red Bull Salzburg EC Red Bull Salzburg RBS
Eisbären Berlin Eisbären Berlin BER
Endstand
4:1
1:0 , 3:1 , 0:0
Kommentar

Salzburg zeigt sein wahres Gesicht

Wenn es darauf ankommt, schaltet Red Bull Salzburg mühelos in den Playoff-Modus. Gegen die Eisbären Berlin bewiesen die Mozartstädter einmal mehr ihre Sieger-Mentalität und sendeten damit eine Warnung an die Konkurrenz.

Salzburg zeigt sein wahres Gesicht Foto: © GEPA

Das "Duell der Meister" war ein klarer Knockout-Sieg zugunsten des EC Red Bull Salzburg.

Den stark dezimierten Eisbären Berlin wurden früh die Grenzen aufgezeigt, weil Österreichs Serienmeister wieder abgeliefert hat, wenn etwas am Spiel steht.

In diesem Fall war es der Einzug ins Achtelfinale der Champions Hockey League. "Wir haben wieder unsere Sieger-Mentalität gezeigt, wenn es darauf ankommt", sagt Mario Huber.

Für Schlüsselspiele geschaffen

Diese Mannschaft ist für solche Schlüsselspiele geschaffen. Da spielt es keine Rolle, wie die letzten Wochen verlaufen sind.

Die äußerst bittere Niederlage in Szekesfehervar, als drei Sekunden vor Schluss das 2:3 fiel, hat sie nur drei Tage später kein bisschen tangiert. Genauso wenig wie der holprige Start unter Coach Manny Viveiros.

In Spielen dieser Größenordnung rückt das Team - nicht ausschließlich ob der vielen Verletzten - noch enger zusammen. Da gibt es keine Spielereien, sondern nur: Forecheck, Druck, Körperspiel und Struktur. Dem Gegenüber soll keine Luft zum Atmen gelassen werden.

Egal ob KAC oder Eisbären Berlin, egal ob Liga oder CHL - Salzburg hat in den letzten Jahren eine Identität geschaffen, mit der es gelingt, spielerisch leicht in den Playoff-Modus zu wechseln und alles vorangegangene auszublenden.

"Brotherhood" als Fundament

Dann kommt das wahre Salzburger Gesicht zum Vorschein.

Das Fundament wurde einst unter Matt McIlvane gelegt, die "Brotherhood" steht dann an oberster Stelle. Es wird füreinander gekämpft und eingestanden, sich gegenseitig unterstützt und Power-Hockey über vier Linien praktiziert.

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Starke Rückhälter: David Kickert und Atte Tolvanen
Foto: ©GEPA

In brenzligen Phasen hat man mit Atte Tolvanen und David Kickert zwei Tormänner zur Verfügung, die in großen Spielen ebenfalls nochmal eine Schippe drauflegen, Ruhe ausstrahlen und diese auf ihre Vordermänner übertragen.

Hektik oder gar Panik kommt nur alle heiligen Zeiten vor.

Nicht über volle Saison möglich

Dieses Gesicht kann in einer 70-Spiele-Saison allerdings nicht jedes Mal gezeigt werden.

Es gibt eben so Tage, an denen der Fokus aus den unterschiedlichsten Gründen einfach nicht bei 100 Prozent liegt.

Dann schleichen sich leichte Fehler und Unachtsamkeiten an, kassiert man einmal ein "bad goal" oder nimmt eine vermeidbare Strafe, die zu einem Gegentor führt. Als Sahnehäubchen klebt zusätzlich noch die Hex am Schläger.

Dann ist ganz Europa gewarnt

Aber eine Spitzenmannschaft lässt sich davon nicht beirren. Sie arbeitet unermüdlich daran, diese Tage zu minimieren und dann in Hochform zu sein, wenn es wirklich zählt.

Das ist den Mozartstädtern in den letzten Jahren stets gelungen. Den Beleg hat der heimische Eishockey-Krösus mit vier aufeinanderfolgenden Meisterschaften und dem CHL-Viertelfinale im Vorjahr selbst geliefert.

Und wenn Salzburg diesen Modus in den nächsten Monaten wieder abrufen kann, sind nicht nur die Teams der win2day ICE Hockey League gewarnt - sondern womöglich ganz Europa.


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