Titelverteidiger Jannik Sinner ist bei den US Open mit einer Machtdemonstration ins Halbfinale eingezogen.
Der Weltranglisten-Erste lässt seinem italienischen Landsmann Lorenzo Musetti beim 6:1, 6:4, 6:2 im Viertelfinale in New York keine Chance und trifft nun auf Felix Auger-Aliassime. Der Kanadier hatte zuvor den Australier Alex de Minaur 4:6, 7:6(7), 7:5, 7:6(4) besiegt.
Der topgesetzte Sinner hat gegen Musetti keine Mühe, der Australian-Open-Champion baut seine Hartplatz-Siegesserie auf 26 Spiele aus.
Sinner: "Es war eine großartige, solide Leistung"
"Es bedeutet mir viel. Es war eine großartige, solide Leistung", sagt Sinner kurz vor Mitternacht in Flushing Meadows. Davor hatte der 24-Jährige den als Nummer zehn gesetzten Musetti in zwei Stunden souverän abgefertigt.
Nach den Titeln bei den Australian Open und in Wimbledon sowie dem dramatisch verpassten Triumph bei den French Open fehlt Sinner nur noch ein Sieg zum erneuten Erreichen des Endspiels bei den US Open. Sinner könnte als Erster seit dem Schweizer Roger Federer und dessen Siegesserie zwischen 2004 und 2008 seinen Titel in New York erfolgreich verteidigen.
Auger-Aliassime steht indes erstmals seit vier Jahren unter den letzten vier eines der Major-Turniere, auch 2021 hatte er dies in New York geschafft. "Es waren heute viele Nerven im Spiel. Es war nicht immer schön. Die größten Herausforderungen kommen noch", sagt Auger-Aliassime.
Das andere Halbfinale bestreiten der spanische Weltranglisten-Zweite Carlos Alcaraz und der 24-fache Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic aus Serbien.
Anisimova hat "den Lauf ihres Lebens"
Bei den Frauen komplettieren Amanda Anisimova und Naomi Osaka das Semifinale.
Anisimova gelingt angefeuert vom heimischen Publikum eine kleine Revanche für ihr tränenreiches Wimbledon-Drama. Zwei Monate nach dem 0:6, 0:6 im Endspiel des Rasenklassikers gewinnt die 24-Jährige im Viertelfinale gegen die als Nummer zwei gesetzte Polin Iga Swiatek verdient 6:4, 6:3.
Im Halbfinale trifft die Lokalmatadorin auf die zweimalige US-Open-Siegerin Osaka, die sich gegen die angeschlagene Tschechin Karolina Muchova 6:4, 7:6(3) durchsetzt. Im zweiten Halbfinale kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels zwischen der US-Amerikanerin Jessica Pegula und der belarussischen Titelverteidigerin Aryna Sabalenka.
Anisimova vergibt ihre ersten beiden Matchbälle, dann bringt ihr ein Netzroller den Erfolg über die US-Open-Siegerin von 2022. "Ich habe den Lauf meines Lebens. Es ist so ein Traum. So zurückzukommen nach Wimbledon ist sehr besonders für mich", sagt Anisimova und lacht. In New York ist die als Nummer acht gesetzte US-Amerikanerin zuvor noch nie über die zweite Runde hinausgekommen.
Osaka emotional
Osaka ist indes nur noch zwei Siege vom ersten Grand-Slam-Titel als Mutter entfernt. "Ein Traum wird wahr", sagt die 27-jährige Japanerin. "Es bedeutet mir so viel. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass ich nicht weine. Ich bin einfach glücklich, dass ich gesund bin."
Vor zwei Jahren hatte sie über Depressionen und Angstzustände berichtet und später eine längere Pause genommen. Sie schilderte zudem Depressionen nach der Geburt ihrer Tochter im Juli 2023.