Das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres ist gestartet!
Seit Montag kämpfen die besten Tennis-Spieler der Welt bei den US Open um insgesamt 57,24 Millionen Dollar Preis.
Mit Dominic Thiem stellt Österreich die Nummer vier der Welt. Der 25-jährige Lichtenwörther bekommt es am Dienstag (ab circa 20 Uhr im LIVE-Ticker) in der ersten Runde im Arthur Ashe Stadium mit dem Italiener Thomas Fabbiano zu tun.
Die Vorbereitung lief mit einer hartnäckigen Virus-Erkrankung nicht nach Wunsch.
Wir beantworten die fünf brennenden Fragen vor Thiems Start ins letzte Major der Saison:
1. Wie fit ist Dominic Thiem?
Die ganz große Frage vor den US Open ist jene über den Gesundheitszustand von Dominic Thiem. Nach seiner Viruserkrankung vor zwei Wochen kämpft der 25-jährige Niederösterreicher immer noch darum, seinen vom Virus verursachten körperlichen Rückstand wettzumachen. „Ich habe mich relativ gut erholt, weil ich in den letzten Tagen extrem aufgepasst und alle anderen Termine abgesagt habe“, war Thiem am Sonntag bereits frohen Mutes. „Die Erwartungshaltung“ sei weiterhin „gering“. Schließlich gehe es bei einem Grand-Slam-Turnier über fünf Sätze. „Da muss man körperlich einfach top drauf sein. Sonst ist man schnell weg!“
2. Wie wohl fühlt sich Thiem in New York?
Dominic Thiem galt immer schon als großer Fan des „Big Apple“. „New York ist einfach irre. Schrill und laut, in dieser Metropole gibt es alles, jeder Wunsch kann hier erfüllt werden“, schwärmt der Lichtenwörther in der „Krone“. Den ganz großen Trubel gibt sich der Weltranglisten-Vierte aber nicht. Thiem wohnt in der Nähe des Central Parks, genießt aber im Hotel lieber seine Ruhe. „Für Ausflüge durch Manhattan habe ich sowieso keine Zeit“, so Thiem, der dafür mit Freundin Kiki Mladenovic die „unglaublichen guten Restaurants“ regelmäßig frequentiert. Richtig taugen tut Thiem auch die Turnieranlage in Flushing Meadows. „Die Stimmung auf der Anlage ist pulsierend, von diesem Ambiente werden alle mitgerissen“, so Thiem, der sein Auftaktmatch gegen Fabbiano im Arthur Ashe Stadium – dem größten Tennis-Stadion der Welt - bestreiten darf.
3. Wie schnitt Thiem bei den US Open in den vergangenen Jahren ab?
Von den vier Grand-Slam-Turnieren sind die US Open für Thiem das zweiterfolgreichste nach den French Open, wo er zuletzt zwei Mal in Folge das Endspiel erreichte. In Paris gewann er 24 seiner 30 Matches (Siegquote: 80 Prozent), in Flushing Meadows kommt er auf 15 Siege in 20 Partien (Siegquote: 75 Prozent). Vor allem im letzten Jahr bewies Thiem, zu was für Leistungen er bei den US Open imstande ist. Im Viertelfinale musste er sich in einer denkwürdigen Partie Rafael Nadal erst im fünften Satz hauchdünn geschlagen geben. „Da habe ich gesehen, wie gut ich hier eigentlich spielen kann. Wenn ich fit bin, schaffe ich das wieder.“ Das große Ziel von Thiem ist es, auf jeden Fall wieder seinen Geburtstag (3. September) in New York verbringen zu können. Dafür müsste er es zumindest wieder ins Viertelfinale schaffen.
4. Was muss man über Auftaktgegner Thomas Fabbiano wissen?
Zum ersten Mal in seiner Karriere bekommt es Dominic Thiem am Dienstag mit Thomas Fabbiano zu tun. Der 30-jährige Italiener ist schon seit fast 15 Jahren auf der ATP-Tour dabei. Der ganz große Durchbruch gelang dem Sohn eines Arztes und einer Kosmetikerin allerdings nie. Erst vor zwei Jahren schaffte er erstmals den Sprung in die Top 100. Kurz danach erreichte er sein bis heute gültiges Career High mit Position 70. Im Gegensatz zu vielen seiner Landsleute bevorzugt der nur 1,73 Meter große Rechtshänder keine Sand- sondern Hartplätze. Sein bestes Resultat in dieser Saison erzielte er sogar auf Rasen, als er aus der Qualifikation heraus in Eastbourne bis ins Halbfinale stürmte und dort erst ganz knapp Sam Querrey unterlag. Jenem Mann, dem sich eine Woche später Dominic Thiem in Wimbledon geschlagen geben musste.
5. Wie können sich die US Open auf das ATP-Ranking auswirken?
360 Punkte hat Dominic Thiem von seinem letztjährigen Viertelfinal-Einzug in Flushing Meadows zu verteidigen. In der bereinigten Weltrangliste liegt der auf Position vier klassierte Niederösterreicher aber immer noch 530 Punkte vor dem fünftplatzierten Russen Danill Medvedev. Wie Medvedev müsste auch der Sechste Alexander Zverev also zumindest das Halbfinale erreichen, um Thiem selbst bei einer Nullnummer des Österreichers in New York überholen zu können. Der achtplatzierte Tsitsipas benötigt schon einen Final-Einzug, Kei Niskikori und Karen Khachanov jeweils den Turniersieg. Nach oben geht für Thiem freilich auch nicht viel bzw. gar nichts: Selbst bei einem Titelgewinn könnte der Lichtenwörther nicht am drittplatzierten Roger Federer vorbeiziehen.