Monica Seles hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "AP" über ihre Autoimmunerkrankung gesprochen.
Wie die 51-jährige US-Amerikanerin offenbart, leidet sie seit drei Jahren an der seltenen Krankheit Myasthenia gravis. Dies ist eine nervlich-muskelbedingte Erkrankung, bei der die Muskeln schneller ermüden und schwach werden. Antikörper blockieren die Übertragung von Reizen an der Schnittstelle zwischen Nerv und Muskel.
Unter anderem berichtet die neunfache Grand-Slam-Siegerin, dass sie beim Tennisspielen teilweise den Ball plötzlich doppelt gesehen und nicht getroffen habe. Ebenso hat sie Probleme, ihre Frisur beschwerdefrei zu richten.
"Sie hat große Auswirkungen auf mein tägliches Leben", meinte Seles, die Anfang der 1990er-Jahre das Tennis-Geschehen dominierte.
Messerangriff überschattete erfolgreiche Karriere
Die gebürtige Ungarin, die im ehemaligen Jugoslawien geboren wurde, galt als größte Rivalin von Steffi Graf. Im April 1993 nahm ihre Karriere eine dramatische Wendung, als sie von einem psychisch gestörten Graf-Fan bei einem Turnier in Hamburg mit einem Messer in den Rücken gestochen wurde.
Bis dahin gewann Seles acht ihrer neun Major-Titel und war insgesamt über 170 Wochen Nummer eins der Welt. Nach einem Comeback 1995 und einem weiteren Grand-Slam-Erfolg 1996 bei den Australian Open bestritt Seles im Jahr 2003 ihr letztes professionelles Match.
Ganz an ihre alten Leistungen konnte sie nie anknüpfen, da sie sich nur schwer vom Messerangriff erholte. Darüber hinaus erlitt sie mit dem Tod ihres Vaters Karoly im 1998 einen weiteren Schicksalsschlag.