Endstand
1:2
6:7 , 6:4 , 3:6
news

Sinner entthront Wien-Titelverteidiger Medvedev

Der Südtiroler gewinnt nach einem Marathon-Match erstmals die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle.

Sinner entthront Wien-Titelverteidiger Medvedev Foto: © GEPA

Daniil Medvedev muss weiter auf seine erste erfolgreiche Titelverteidigung auf der ATP-Tour warten.

Der 27-jährige Russe muss sich am Sonntag im Endspiel der Erste Bank Open in einer hochklassigen Partie nach einem wahren Tennis-Krimi dem Südtiroler Jannik Sinner hauchdünn mit 6:7 (7), 6:4, 3:6 geschlagen geben.

Für den 22-jährigen Italiener ist es der bereits vierte Titel in diesem Jahr. Im Head-to-Head gegen Medvedev verkürzt er mit seinem zweiten Sieg in Folge auf 2:6.

Für seinen insgesamt zehnten ATP-Titel kassierte Sinner nicht nur 500 ATP-Zähler, sondern ein Preisgeld in der Höhe von 450.650 Euro. Für Medvedev blieben 300 Punkte und 242.480 Euro.

Medvedev mit zwei Satzbällen im Tiebreak

Das Finale zwischen den Nummern 3 und 4 der ATP-Rangliste war wohl eines der hochklassigsten in der Geschichte des Traditionsturniers. Die neuerlich ausverkaufte Stadthalle war von erstaunten Reaktionen und tosendem Applaus erfüllt. Krachende Grundlinienduelle, ein oft ans Netz kommender Sinner und ein enger Spielverlauf prägten diese Partie.

Im ersten Satz gelang Medvedev das erste Break zum 3:1, doch ein groß retournierender Sinner schaffte gleich zu Null das Rebreak. Danach steuerte das Duo wie schon zuletzt beim 7:6,7:6-Erfolg Sinners im Peking-Finale auf das Tiebreak zu. Davor musste der Südtiroler aber bei 5:6 noch einen ersten Satzball abwehren.

Im spannenden Tiebreak hätten sich beide Spieler durchsetzen können. Bei 6:5 vergab auch Sinner seine erste Chance. Bei 7:6 für Medvedev ließ der Russe seine zweite ungenutzt, ehe Sinner nach 61 Minuten seine zweite Möglichkeit zum 9:7 nutzte.

Im zweiten Durchgang ließ Medvedev bei 1:1 gleich drei Breakbälle ungenutzt, doch der fünffache Major-Finalist ließ nicht locker. Im fünften Game klappte es mit dem Break zum 3:2. Und diesmal nutzte der Russe das Momentum und erhöhte mit einem zweiten Break auf 5:2. Sinner kämpfte sich zwar noch auf 4:5 heran, aber dann servierte Medvedev nach 1:52 Stunden zum 6:4 und damit Satzausgleich aus.

20 Minuten langes Aufschlaggame von Medvedev

Im dritten Satz wirkte Sinner schon etwas leer, hatte er sich im zweiten Satz doch in längere Ballwechsel verwickeln lassen. Aber das täuschte, denn das vierte Game entwickelte sich zum wahren Marathon: Bei 2:1 für Sinner dauerte dieses nicht weniger als 20 Minuten (!), Sinner nutzte seinen neunten Breakball in diesem Spiel zur 3:1-Führung. Eine Vorentscheidung nach 2:38 Stunden? Mitnichten, Medvedev gelang sofort das Rebreak.

Sinner ließ sich in dieser hochdramatischen Phase aber nicht entmutigen und schaffte es, dem Russen den Aufschlag zum 4:2 abzunehmen. Danach bestätigte er das Break und fixierte den zweiten Sieg im achten Duell mit dem fünf Jahre älteren Medvedev .

Von Skoff bis Sinner: Alle Wien-Sieger seit 1988

Kommentare