82.000! Zuschauerrekord beim ATP-Turnier in Wien
Nicht zuletzt aufgrund des hochkarätig besetzten Teilnehmerfeldes erlebt das Wien-Turnier einen Boom. Für nächstes Jahr ist auch ein Frauen-Bewerb angedacht.
Die Erste Bank Open haben auch in diesem Jahr einen neuen Zuschauerrekord geschafft. Dank der neuen Zweitlocation Marx Halle wurde die Bestmarke beim Wiener Tennis-Klassiker von 78.000 aus dem Vorjahr um rund 4.000 übertroffen.
Turnierdirektor Herwig Straka konnte am Sonntag aus wirtschaftlicher wie sportlicher Sicht einmal sehr zufrieden bilanzieren. "Wir sind mittlerweile so groß geworden, das volle Haus wird fast schon zur Gewohnheit."
Vier Top-8-Spieler im Semifinale sucht seinesgleichen. "Es hat kein einziges 1000er dieses Jahr mit so einem Semifinale gegeben. Toll, das in Wien zu sehen. Das war sicher auch etwas Glück, wir nehmen das demütig an. Wir tun sehr viel, dass sich die Spieler hier sehr wohl fühlen", erläuterte der Steirer.
Bald auch Frauenturnier in Wien?
Straka sieht die immer breitere Aufstellung des Turniers, u.a. in diesem Jahr auch mit einem Rollstuhltennis-Schauturnier, das 2026 ein offizielles Event werden soll.
"Man soll in Österreich und Wien am Tennis nicht mehr vorbeikommen. Irgendwann sollte auch Damentennis noch ein Thema sein", sagte Straka und denkt in Sachen Frauenturnier schon sehr konkret an einen Start im kommenden Jahr.
Die neue Halle in St. Marx ist für 2030 avisiert, laut Informationen von Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist bisher aber noch kein Vertrag unterschrieben worden.
Straka weiß das und nutzt bis in den Keller der Stadthalle jeden Quadratmeter, u.a. auch mit einem neuen, im Laufe der Woche immer besser angenommenen Clubbing-Bereich. "Es ist schwierig, ein Haar in der Suppe zu finden", meinte Straka schmunzelnd.
"Dieses Starterfeld können wir nicht toppen"
In der Marx Halle, für die es vorerst einen Vertrag bis 2029 gibt, könnte es schon kommendes Jahr ein WTA-Turnier geben. "Die Frage ist die Größe. Möchte man mit Linz zusammenwachsen, dann geht das erst, wenn die neue Halle da ist. Aber es gibt auch kleinere Kategorien, die Marx Halle hat sich mehr als bewährt. Wir hätten dort noch Platz für einen vierten Platz."
Ein WTA-125-Turnier (Challenger-Level) wäre laut Straka leicht, ein 250er-Turnier schwieriger möglich. "Darüber geht es vorerst einmal nicht. Vielleicht startet man sukzessive. Es geht darum, dass man es breiter macht. Ob das die Nummer 10 oder 70 ist, ist nicht so relevant."
Sein Ausblick auf das Männer-Turnier 2026: "Dieses Starterfeld werden wir von der Dichte nicht toppen können, wir hätten mit Jack Draper sechs der Top Ten gehabt. Hätten wir fünf der Top Ten längerfristig, wäre es genial."
Sinner und Alcaraz werden nicht gemeinsam kommen
Ausschließen kann Straka, dass es einmal einen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz gemeinsam geben wird. "Die wollen ja beide 500 Punkte machen. Jannik wird sich hoffentlich wieder öfter hier blicken lassen." Neue Namen wie Ben Shelton oder Jungstar Joao Fonseca sind für den Turnierboss aber ein Thema.
Mit Sinner soll es schon in Paris Gespräche geben. "Es gefällt Jannik hier. Wenn er ein 500er spielt, ist Wien sicher immer ganz oben auf der Liste." Allerdings sehe man, wie ernst es Sinner mit der Planung ist, wenn er sogar auf das Final 8 im Davis Cup vor eigenem Publikum verzichtet.