"Nach Bad Waltersdorf gibt es eine Trainingswoche, dann werden noch drei, vier Turniere heuer folgen."
Den Schritt zurück Schwärzlers auf Future-Ebene, um sich dort Selbstvertrauen zu holen, sieht Melzer nicht zwingend. "Er sieht sich halt als Challenger-Spieler, da hast du auf den Futures um einiges mehr Druck, dass du dort auch gewinnst." Auch Melzer sieht den Rohdiamanten auf diesem Niveau. "Er hat definitiv das Level, wenn er gut spielt. Es würde ihm aber auch nicht schaden, wenn er einmal ein Future gewinnt."
Schwärzler noch kein Challenger-Seriensieger
Zur von Schwärzler selbst angesprochenen fehlenden Einstellung auch im Training wollte Melzer nicht viel sagen.
"Das kläre ich mit ihm. Er muss lernen, härter zu arbeiten, klar." Der Thiem-Rücktritt oder Ofners Verletzung beschäftige Schwärzler nicht. "Eher die Erwartungshaltung, die er an sich stellt und die natürlich auch von außen kommt. Wenn man eine Junioren-Nummer eins war, hofft man, dass das durchschießt. Das war mir als Trainer klar, dass das nicht passiert."
In der täglichen Arbeit sieht Melzer den Schützling noch "weit weg, dass er jetzt vier Challenger hintereinander gewinnt. So realistisch muss man sein." Dennoch blitze das große Potenzial immer wieder auf.
Lob für Lukas Neumayer
Auch Neumayer ist beim Davis Cup dabei. "Luki hat in den ersten beiden Runden super gespielt. Er ist für mich einer, der so hart arbeitet. Er hat eine Topintensität auf dem Platz."
Neumayers Coach Günter Bresnik sah das in Tulln weit kritischer. "Er spielt nach wie vor wesentlich schlechter als im Training, retourniert für mich zu weit hinten, nämlich durchgehend."
Am Tempo beim Aufschlag müsse er auch noch arbeiten. "Da hapert es sicherlich auch an der Kraft", stellte Bresnik im APA-Gespräch fest. Unmittelbar nach Kitzbühel sei diesbezüglich die Arbeit verstärkt worden.
"Er ist super ausgebildet, was die Disziplin und die Arbeitseinstellung anbelangt, körperlich hat er viel aufzuholen gehabt." Dies sei auch seit der Verpflichtung des Ex-Zehnkämpfers Dominik Distelberger gelungen. "Da hast du zuschauen können, wie sich der Körper verändert hat."
"Ein Thiem ist momentan nicht in Sicht"
Bresniks Blick auf die Tennis-Zukunft nach Thiem? "Ein Thiem ist momentan nicht in Sicht." Und Schwärzler? "Ich sage nicht, dass er dort nicht hin kann." Doch Thiem habe ein Grand-Slam-Turnier gewonnen. "Noch beeindruckender war seine lange Zeit in den Top Ten und die Erfolge gegen die ganz Großen."
Bresnik glaubt, dass Schwärzler in den nächsten ein, zwei Jahren in die Top 100 kommen wird. "Wenn der Neumayer da auch noch in zwei Jahren dabei ist", sehe es dann nicht so schlecht aus.
Auch mit Schwärzler trainiert Bresnik laut eigenen Aussagen sehr oft. "Immer, wenn Jürgen nicht da ist, trainiert er bei mir. Er ist ein total netter Kerl, bei dem wünscht man sich, dass er was gewinnt, weil der für den Sport einfach gut ist. Der hat einen Schmäh, der ist sympathisch, hat ein attraktives Spiel. Man kann ihm nur jede Unterstützung geben, die es gibt."
 
     
                 
 
 
 
 
 
