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NIKI soll die "Tschofenig Airlines" weiter beflügeln

Im letzten Winter abgehoben, die Landung noch nicht in Sicht: Daniel Tschofenig will als Sportler des Jahres im nächsten Jahr nur noch weiter hinaus.

NIKI soll die Foto: © GEPA

Im vergangenen Winter ist Daniel Tschofenig zum Überflieger aufgestiegen.

Der 23-jährige Kärntner gewann als erster Österreicher seit einem Jahrzehnt die Vierschanzentournee, holte seine ersten acht Weltcup-Siege und sicherte sich auch den Gewinn des Skisprung-Gesamtweltcups.

Zum goldenen Adler und der Kristallkugel in Tschofenigs Trophäenschrank gesellt sich nun auch der Pokal für den Sportler des Jahres, abheben wird der bescheidene Hohenthurner deshalb aber nicht.

Auszeichnung überraschte ihn

"Normalerweise arbeitet man auf irgendwas hin", fühlt sich diese Auszeichnung deutlich anders an als die sportlichen Errungenschaften. Durchaus überrascht sah Tschofenig auch aus, als seine Wahl verkündet wurde.

"Es waren extrem starke Konkurrenten mit Sepp Straka, der PGA-Turniere gewonnen hat, und Raphael Haaser, der vor heimischem Publikum Gold geholt hat. Das darf man alles nicht unterschätzen."

Dieser "perfekte Abschluss" der fast schon perfekten letzten Saison solle nun beflügeln. Natürlich sei in einer Olympia-Saison eine Medaille ein Ziel, das noch fehle.

Und "es gibt relativ wenige Sachen, wo ich schon sage, dass es nichts mehr daran zu tun gäbe", so der selbsternannte Perfektionist. "Das ist zwar eine negativ behaftete Aussage, aber eigentlich ist es etwas Positives, wenn man versucht, der Beste zu sein."

Erster Adler seit Morgenstern

Tschofenig gilt als harter Arbeiter, der keine großen Töne spuckt und stets am perfekten Sprung feilt. "Wenn ich es nicht bin, gibt es genug andere", sagte er einmal über den Leistungsdruck im starken ÖSV-Team.

In der Saison 2024/25 war der Wahl-Innsbrucker oft der Beste, er avancierte vom Newcomer zum Siegspringer. Damit gewann er die Sportlerwahl als erster männlicher Skispringer seit Thomas Morgenstern, sein Kärntner Landsmann hatte 2011 triumphiert.

Traumsaison trotz Verletzung

Und das, obwohl er sich im Herbst einen Adduktoreneinriss zugezogen hatte, zwei Monate nicht trainieren konnte und sich viel mit seiner Gedankenwelt befassen musste.

Auch dank seiner Zielstrebigkeit fand der einstige Junioren-Weltmeister vom SV Achomitz/SD Zahomc direkt in die Erfolgsspur, ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl schreibt ihm zudem die stabilste Grundtechnik im gesamten Team und ein besonders ausgeprägtes Körpergefühl zu.

Bei der Vierschanzentournee gewann Tschofenig das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen und das Dreikönigsspringen in Bischofshofen. In einem dramatischen Finale setzte sich der Freund der kanadischen Skispringerin Alexandria Loutitt hauchdünn im Dreikampf gegen seine ÖSV-Kollegen Jan Hörl und Stefan Kraft durch.

Im Moment seines größten Erfolgs dachte Tschofenig auch an Kraft, der kein Glück mit dem Wind gehabt hatte. "Es tut mir sehr leid für Stefan, er hätte den goldenen Adler natürlich auch verdient", sagte er.

Perfekter Sprung zum Abschluss

Bei der Nordischen WM 2025 in Trondheim geriet der Absolvent der Skihandelsschule Stams in ein Formtief, trotzdem durfte sich der Red-Bull-Athlet über die Silbermedaille im Team freuen.

Danach verteidigte Tschofenig, der einst über den Talente Cup von Andreas Goldberger zum Skispringen kam, seine Führung im Gesamtweltcup bis zum Saisonende gegen seinen Zimmerkollegen Hörl.

Der perfekte Sprung gelang Tschofenig an seinem 23. Geburtstag, beim Finale am 28. März in Planica. Sein letzter Sprung der Saison wurde von den Kampfrichtern fünfmal mit der Bestnote 20,0 bewertet.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die "Tschofenig Airlines", wie sich der ÖSV-Adler auf Instagram nennt, auch in Zukunft gut ins Fliegen kommen.

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