Suljovic, Mensur
SUL
Cameron, David
CAM
Darts-WM: Alle jagen Littler - trifft Suljovic auf den Superstar?
Die Konkurrenz habe laut Van Gerwen "die Hosen voll" vor dem Duell mit dem 18-Jährigen. Der einzigen Österreicher könnte auf Littler treffen.
Die Zeit der alten Männer ist in der Darts-Welt definitiv vorbei.
An der Scheibe übernommen hat stattdessen ein junger Mann, der theoretisch der Enkel einiger aktiver Größen sein könnte: Luke Littler.
Der 18-Jährige will in den kommenden Wochen zum jüngsten Doppel-Weltmeister der Geschichte avancieren. Auftakt der von 96 auf 128 Spieler aufgestockten WM ist am Donnerstag zum letzten Mal in der West Hall im Ally Pally in London. Österreichs Farben vertritt Mensur Suljovic.
Van Gerwan: "Sie haben die Hosen voll"
Littler hat in diesem Jahr neben seinem Premieren-WM-Titel auch weitere wichtige Turniere wie das World Matchplay oder den Grand Slam gewonnen und nimmt das Turnier dadurch als Nummer eins der Welt in Angriff.
Längst ist eine Debatte entbrannt, ob der Sport langweilig zu werden droht - und ob die Gegner zu sehr vor dem Teenager kuschen. Der ehemalige Dominator Michael van Gerwen aus den Niederlanden hat dazu eine klare Meinung.
"Sie haben die Hosen voll, bevor das Spiel gegen Littler losgeht. Sie haben Angst. Die anderen sind mental nicht stark genug", sagte der dreifache WM-Champion.
1 Million Preisgeld für Littler "nebensächlich"
Nur er selbst, der das letzte WM-Finale deutlich mit 3:7 verlor, und Gerwyn Price hätten keine Furcht vor dem jungen Engländer. Für den Sport ist Littlers beispielloser Aufstieg Fluch und Segen.
Die generelle Aufmerksamkeit für Darts ist jedenfalls hoch wie nie zuvor. Das zeigt auch der anstehende Umzug in die Great Hall, bei der man fast doppelt so viele Fans wie bisher empfangen kann. Dazu wird mehr Preisgeld denn je ausgeschüttet, der Sieger bekommt mit einer Million Pfund (1,14 Mio. Euro) doppelt so viel wie bisher.
"Mir geht es einzig und allein um Titel. Das mit der Million ist nebensächlich", betonte Littler.
Littler wäre gern "wieder unbekannt"
"The Nuke" (Die Atombombe) ist in Großbritannien so prominent geworden, dass auch jedes private Detail medial großen Widerhall findet.
Sei es sein Liebesleben oder sein Versuch, den Führerschein zu ergattern. Littler fiel dabei sechsmal durch die Theorieprüfung. Als er es doch noch geschafft hatte, teilte die Fahrschule stolz ein Foto des Darts-Stars neben einem Auto.
Er selbst empfindet seine Berühmtheit als eher lästig. "Ich wäre gern wieder unbekannt", sagte der 18-Jährige in London. "Aber da ich jetzt seit fast drei Jahren bekannt bin, würde es sich wahrscheinlich komisch anfühlen, nicht mehr berühmt zu sein."
Fünf Frauen im WM-Starterfeld
Seinen ersten WM-Auftritt hat er am Donnerstag gegen den Litauer Darius Labanauskas. Geht es nach der Papierform, wird er am 3. Jänner 2026 im Finale neuerlich um den WM-Titel sowie die 20 Kilogramm schwere Sid-Waddell-Trophy kämpfen.
In den Kampf darum steigen mit Raymond van Barneveld (58), Peter Wright (55) oder Gary Anderson (54) auch Akteure ein, die ihre glänzenden Momente hinter sich haben.
Das Teilnehmerfeld umfasst auch fünf Frauen um Englands Beau Greaves, die mit 21 Jahren zur Weltelite zählt. Sie möchte wie Fallon Sherrock, die im Dezember 2019 als erste Frau bei einer WM Matchsiege, u.a. in der 2. Runde gegen Suljovic, feierte, aufzeigen.
Sherrock ist auch dieses Mal wieder dabei. Wie auch Suljovic, der erst am Montag in der Nachmittagssession gegen den Kanadier David Cameron ins Turnier startet. Mit David Munyua wirft dort erstmals auch ein Kenianer die Pfeile. Und all das bei ausgelassener Stimmung im Publikum und vor zahlreichen kostümierten Anhängern.