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User Endzone: Social Media wütet - wegen einer Millisekunde

Episode #21: Ossai wollte nur retten. Nichts zu retten ist für die QB-losen 49ers. Wer rettet seine Form in die Super Bowl - Kansas City oder Philadelphia?

User Endzone: Social Media wütet - wegen einer Millisekunde Foto: © getty

Da sind wir wieder - natürlich auch in den Playoffs!

Auch nach den beiden Championship Games gibt es viel zu besprechen. Gut also, dass es in dieser Saison die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Diesmal geben zwei User ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zu den Duellen zum besten.

Das ist der Rückblick auf ein spannendes Playoff-Wochenende:

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

PHILADELPHIA EAGLES (1) vs. SAN FRANCISCO 49ERS (2) 31:7

by TheLuky

Es sollte ein großer Showdown zwischen den beiden besten Teams der NFC werden. Es stellte sich die Frage, ob das Purdy-Märchen weitergeh, oder ob Hurts diesem eine Ende setzt.

Leider kam es ganz anders, denn Brock Purdy musste bereits beim ersten Drive einen schweren Hit einstecken, bei dem er sich verletzte und den Ball verlor. Als dann im dritten Quarter auch noch der vierte Quarterback der 49ers ausfiel, war das Spiel zu Gunsten der Eagles entschieden.

Player of the Game – Haason Reddick (Edge Rusher, Eagles)

Hier könnte man die gesamte Mannschaft der Philadelphia Eagles nennen bzw. zumindest mal die Rushing-Abteilung, die mit 4 Touchdowns den Weg Richtung Sieg ebnete. Aber wäre es genauso gekommen, wenn Reddick nicht bereits früh im Spiel mit 2 Sacks, einem Forced Fumble und einer Fumble Recovery dem Spiel seinen Stempel aufdrücken hätte können?
Vor allem der Hit, bei dem sich letztlich Purdy verletzte, sehe ich als kompletten Gamechanger in dieser Partie.

Worst of the Game – Spielverlauf

Es gab in diesem NFC Championship Game so viele Sachen, die einfach nicht gut liefen und einem spannenden Showdown eine Abfuhr verpassten.

Über die Verletzungen der 49ers Quarterbacks, nicht nur in diesem Spiel, sondern bereits über die gesamte Saison hinweg, wurde bereits viel geschrieben, aber ganz ehrlich: Welches von den 32 NFL Teams könnte mit VIER!!! Ausfällen auf der wichtigsten Position im Football noch kompetitiv sein?

Die vielen Strafen der 49ers trugen ebenfalls nicht gerade dazu bei, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Dabei waren es viele unnötige Fehler und unnötige Strafen, die San Francisco in die Bredouille brachten. Aber auch die Referees hatten an diesem Tag nicht ihren besten, alles begann mit dem Catch (oder besser gesagt Nicht-Catch) von DeVonta Smith, der anschließend den Eagles den ersten Touchdown des Spiels bescherte. Aber auch in weiterer Folge waren es vereinzelte Strafen bzw. Vergehen, die immer wieder zugunsten der Eagles gepfiffen wurden.

Ebenfalls muss sich Head Couch Kyle Shanahan selbst einiges an Kritik gefallen lassen, denn auch er selbst hatte nicht seinen besten Tag, so hätte er z.B. den Catch von Smith challengen müssen, um nicht gleich einem Rückstand hinterherzulaufen. Als dann Johnson aufs Feld kam, müsste man als einer der besten Playcaller der Liga mehr auf seinen letzten Spielmacher achten und für diesen die idealen Spielzüge ansagen.

Alles in allem war es ein Haufen an Negativpunkten, der dieses Spiel zu dem machte, was es schließlich war: Ein Showlaufen der Eagles ohne echte Gegenwehr.

Best Play of the Game - Touchdown Christian McCaffrey

Ja, man hätte hier nochmals das Forced Fumble inklusive Hit gegen Purdy von Reddick schreiben können, aber da dies bereits abgehandelt wurde, entschied ich mich für eines der positiven Plays der 49ers.
Christian McCaffrey übernahm den Ball an der 23-Yards-Line vor der Endzone, brach mehrere Tackles und lief zum 7:7-Touchdown für die 49ers. Einer der wenigen Lichtblicke in diesem Spiel seitens der 49ers.

Worst Play of the Game - Fumble von Johnson

Nachdem man gerade erst das 7:14 durch Miles Sanders kassierte, hätte man das Spiel allerdings mit einer starken Defense im Rücken noch weiter offen gestalten können. Doch Johnson leistete sich nicht weit weg von der eigenen Endzone einen folgenschweren Fumble und somit konnten die Eagles auf 21:7 durch Boston Scott und somit die Vorentscheidung stellen.

Ausblick:

San Francisco 49ers:

Die 49ers werden auch nächstes Jahr mit Kyle Shanahan einen der herausragenden Playcaller in ihren Reihen haben. Doch auch dieser sollte sich über die nächsten Monate Gedanken machen, ob er nicht doch des Öfteren zu konservativ agiert.

Weiters wird es in San Francisco vermutlich ein heißer Sommer, was die Frage des Quarterbacks angeht, wer wird nächstes Jahr starten? Geben sie Brock Purdy die Chance auf den Starting-Quarterback? Dann wiederum stellt sich die Frage, wenn ein Mr. Irrelevant so erfolgreich in dieser Offense funktionieren kann, warum hat man diesen hohen Preis für Trey Lance bezahlt?

Der Kader wird auch nächstes Jahr eines Titelanwärters würdig bleiben, dennoch stehen einige Fragezeichen in Punkto Kaderplanung auf den Programm.

Philadelphia Eagles:

Für die Eagles kommt es am Montag, den 13. Februar um 00:30 Uhr zum großen Showdown gegen die Kansas City Chiefs in Arizona.

Nach 2018 gegen Tom Brady geht es abermals gegen einen großen Quarterback, der bereits mehrere Erfahrungen eines Endspiels der NFL mitbringt.

Nichtsdestotrotz haben die Mannen von Nick Sirianni eine überragende Defense, die den immer noch angeschlagenen Mahomes mehr als zusetzen kann.

Spannend wird es eher auf der anderen Seite des Balls, kann Jalen Hurts weiterhin sein hohes Level halten und auch im wichtigsten Spiel seiner bisherigen Karriere Fehler vermeiden und ein Spiel an sich reißen?! In den bisherigen Playoffs musste er das noch nicht unter Beweis stellen und genau das wird die spannendste Komponente in einem ansonsten wohl ausgeglichenen Spiel werden.

KANSAS CITY CHIEFS (1) vs. CINCINNATI BENGALS (3) 23:20

by floreich1108

Im AFC Championship Game empfangen die Chiefs die Bengals im Arrowhead Stadium, das nach den 3 Siegen der Bengals gegen die Chiefs von vielen Football Fans kurzerhand in „Burrowhead“ umbenannt wurde. Gegen keinen anderen Quarterback hat Patrick Mahomes in seiner Karriere öfter verloren, wodurch das Spiel noch zusätzliche Brisanz gewinnt.

Während Joe Burrow auf essenzielle Stützen in seiner O-Line verzichten muss, spielt Mahomes mit einem verletzten rechten Bein. Zusätzlich war der Einsatz von TE Kelce aufgrund einer Rückenverletzung vor dem Spiel fraglich. Durch diese Voraussetzungen gingen die Bengals bei den Buchmachern als leichter Favorit in das Spiel.

Den Kickoff empfingen die Bengals, die jedoch schnell durch einen Sack von Frank Clark gestoppt werden konnten. Im ersten Drive der Chiefs marschierten diese über das Feld und jubelten am Ende bereits über einen Touchdown Pass von Mahomes auf Toney. Dieser konnte den Ball jedoch nicht kontrollieren, wodurch die Chiefs ein Field Goal kicken mussten.

In weiterer Folge konnte die Chiefs Defense weiterhin starken Druck auf Burrow ausüben. Hierzu eine interessante Statistik: Kurz nach Beginn des zweiten Viertels stand Burrow bei 4 Completions und kassierte zugleich 4 Sacks. Trotz dieses Drucks schafften es die Bengals im zweiten Viertel erstmals in die Nähe der Endzone, dort musste man sich jedoch mit einem Field Goal begnügen, um den Spielstand auf 3:6 zu verkürzen.

Im folgenden Drive der Chiefs wurden die Zuschauer erstmals mit einem Touchdown in diesem Spiel belohnt. Bei 4&1 in der Redzone der Bengals fand Mahomes Kelce in der Endzone. Im Gegenzug warf Burrow eine Interception auf Watson, welche jedoch von der Chiefs Offense nicht in Punkte umgemünzt werden konnte. Somit erhielten, gut 2 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit, die Bengals beim Stand von 3:13 den Ball. In diesem Drive marschierten die Bengals über das Feld, mussten jedoch aus Zeitnot kurz vor der Endzone ein Field Goal kicken, um mit 6:13 in die Pause zu gehen.

In der zweiten Hälfte wurde die Chiefs Offense schnell gestoppt. Im Gegenzug warf Burrow einen sehenswerten Touchdown auf Tee Higgins, wodurch man erstmals in diesem Spiel ausgleichen konnte. Danach trugen wieder die Chiefs den Ball über das Feld. Durch den Ausfall von Toney und Smith-Schuster wurde Valdes Scantling zum 'go to guy' für Mahomes, und MVS war es auch, der den Touchdown-Pass zum 20:13 fing.

Durch einen schnellen Stopp der KC Defense hatte Mahomes gegen Ende des dritten Viertel bereits die Chance einen Two-Score Vorsprung herzustellen. Jedoch fumbelte Mahomes einen Snap in der gegnerischen Hälfte. Diesen Fehler nutzten die Bengals eiskalt: Bei 4&6 an der 40 Yard Linie der Chiefs warf Burrow einen perfekten 35 Yards Pass auf Chase und Perine verwandelte zum Touchdown. Somit stand es in der frühen Phase des vierten Quarters 20:20.

Das letzte Viertel war besonders geprägt von Strafen und taktische Spielchen. Es gelang keinem Team wirklich den Ball effizient zu bewegen. Knapp 7 Minuten vor Spielende wurde ein weiterer Ball von Burrow von der Chiefs Defense abgefangen. Jedoch konnte die Offense kein Kapital aus diesem Turnover schlagen und musste punten. Somit erhielten die Bengals 2:30 Minuten vor Ablauf der Zeit den Ball in schlechter Feldposition. Zwar konnten Burrow und seine Offense zwei First Downs erzielen, ein Sack von Chris Jones stoppte den Drive aber schlussendlich, wodurch die Bengals zum Punt gezwungen waren.

Durch einen guten Punt Return der Chiefs, standen diese mit 30 Sekunden auf der Uhr bereits nahe der Spielfeldmitte. Bei 3&4 und 17 Sekunden auf der Uhr biss Mahomes die Zähne zusammen, nahm die Beine in die Hand und lief für ein First Down. Zusätzlich kam es nach Ende des Spielzuges zu einer Strafe wegen übertriebener Härte von Seiten der Defense an Mahomes. Damit wurden den Chiefs 15 Yards geschenkt und Butker konnte ein 45 Yards Field Goal verwandeln.

Damit endet dieses Spiel, wie jedes andere Aufeinandertreffen von Burrow und Mahomes mit einem Score-Unterschied von 3 Punkten. Doch zum ersten Mal geht Mahomes als glücklicher Sieger aus diesem Duell hervor.

Damit stehen die Chiefs zum 3. Mal in den 5 Jahren der "Mahomes Ära" in der Super Bowl. In knapp zwei Wochen trifft man in Arizona auf die Philadelphia Eagles. Zwei Wochen, welche die Chiefs sehr nötig haben, wenn man sich die Verletztenliste dieses Teams so ansieht.

Player of the Game: Patrick Mahomes

Bereits während des Spiels habe ich mir viele Gedanken über diese Kategorie gemacht, da ein verletzter Mahomes, der für über 300 Yards und zwei Touchdowns wirft, diese Kategorie für sich entscheiden sollte. Besonders aufgrund des Ausfalls von Toney, Smith Schuster und Hardman sehe ich Mahomes als Player of the Week. Doch man sollte nicht unerwähnt lassen, dass die Defense einen großen Teil zu diesem Sieg beigetragen hat. Hier muss Chris Jones hervorgehoben werden, der seine ersten zwei Playoff Sacks verbuchen konnte und mit seinem Sack, kurz vor Ende der Partie, den Drive der Bengals stoppte.

Worst of the Game: Refs

Hier muss man ganz klar die Leistung der Unparteiischen erwähnen. Besonders im vierten Quarter wurden Flaggen aufs Spielfeld geworfen, die äußerst hinterfragenswürdig sind. Besonders die Intentional Grounding Strafe gegen Burrow (nach einem nicht gegeben Roughing the Passer) wird den Bengals Fans sauer aufstoßen. In diesen Situationen bekam man als Zuschauer leider den Eindruck, als ob sich die Refs vom Publikum beeinflussen ließen.

Play of the Game: Chris Jones Sack

In dieser Kategorie hätte ich vor dem Spiel auf einen richtigen Deep Ball von einem der beiden QBs gehofft. Der längste Pass von Mahomes ging jedoch 'nur' für 29 Yards und Burrows längster Pass 'nur' für 35 Yards. Für mich einer der spielentscheidenden Momente war der Sack von Chris Jones knapp 1 Minute vor Ende der Partie. In dieser Situation geht Jones völlig entschlossen durch die O-Line der Bengals und verhilft den Chiefs mit einem Sack zur Rückeroberung des Balles.

Worst Play of the Game: Joseph Ossai

In dieser Kategorie gibt es einen verdienten, wenn auch unrühmlichen Sieger. Joseph Ossai hat mit seinem Late Hit an Mahomes ein riesiges Geschenk an die Chiefs Offense und deren Kicker Butker verteilt. Natürlich handelt es sich bei einer solchen Strafe oft um Millisekunden, doch gerade in dieser Situation war es klar, dass Mahomes aus dem Spielfeld steigt und somit die Uhr anhält. Auf Social Media wütet man bereits gegen Ossai. Hierzu kann man nur sagen: Er hat zwar im entscheidenden Moment einen Fehler gemacht, doch das Spiel wurde nicht nur in diesem Moment verloren.

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