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NFL-User-Vorschau: Wer kann die Eagles in der NFC stoppen?

Die LAOLA1-User stellen die Ausgangslagen der 16 NFC-Teams genauer vor - und geben eine Prognose ab:

NFL-User-Vorschau: Wer kann die Eagles in der NFC stoppen? Foto: © getty

Bevor wir unsere erste "neue" User Endzone nach Spieltag eins in der NFL präsentieren, wollen wir einen kleinen Einblick auf jedes einzelne Team geben. Wir, das sind die bewährten User-Endzone-Autoren.

Was hat sich bei den Teams getan, wen zählen wir als Contender dazu und wo schaut es die nächsten Jahre mau aus. Beginnen wir heute mit der NFC, welche den amtierenden Super-Bowl-Champion stellt.

NFC North (Fredix, austrianViking)

Die beste Division in Football und alle vier Teams haben in der Offseason dafür gesorgt, dass ihre Fans noch optimistischer in die kommende Saison blicken, als es letzten Sommer der Fall war. Also werden alle vier besser sein? Nicht so schnell, denn 2024 war auch eine gute Erinnerung daran, dass eine großartige Regular Season belanglos ist, sobald die Playoffs beginnen, wie Lions, Vikings und Packers jeweils mit "one and done" gezeigt haben. 

Chicago Bears

(2024, 5-12)

Gelingt Caleb Williams der erhoffte Entwicklungssprung?
Foto: © getty

Seit dem Draft von QB Caleb Williams sind die Erwartungen in Chicago groß, doch erfüllt konnten sie letzte Saison noch nicht werden. Man hat aber keine Zeit verschwendet, HC Matt Eberflus noch während der Saison entlassen und ihn danach mit Ben Johnson, den vormaligen OC der Lions und einen der, wenn nicht den begehrtesten, aufstrebenden Coaches der NFL, ersetzt.

Ein Matchup made in heaven zwischen ihm und dem Talent des 1st-Overall-Draft-Picks von 2024, QB Caleb Williams - wenn man bedenkt, was für eine spektakuläre Offense er in Detroit aufgebaut hat. Die Bears scheinen gewillt, ihm jede nur erdenkliche Hilfe zu geben, um sein volles Potential ausschöpfen zu können. Wird das heuer bereits gelingen? 

Offense:

Man hat offensichtlich erkannt, dass die Offensive Line nicht gut war und die komplette interior O-Line umgekrempelt: In der Free Agency wurde C Drew Dalman von den Falcons verpflichtet, ihm zur Seite wurden zwei Guards gestellt, die per Trade geholt wurden: Joe Thuney von den Chiefs und Jonah Jackson von den Rams. Die beiden Tackle sind vielleicht nicht Top-10-Kaliber-Starter in der NFL, aber guter Ligadurchschnitt und noch unter Rookie Contract.

Im Draft wurde die Offense mit den ersten drei Picks verstärkt, allen voran TE Colston Loveland in der First Round sollte Ben Johnson gemeinsam mit Cole Kmet Tür und Tor für den kreativen Einsatz von 2-TE-Formations öffnen. Rookie WR Luther Burden ist nach dem Abgang von Veteran Keenan Allen als WR3 hinter Rome Odunze und DJ Moore eingeplant, auch wenn er während des Training Camps verletzungsbedingt ausgefallen ist.

Tackle Ozzy Trapilo, ebenalls 2nd Round Pick, kam für Kadertiefe, ist möglicherweise ein Upgrade und sicherlich eine Absicherung gegen Abgänge nach der Saison. Entscheidend wird sein, wie schnell und in welchem Ausmaß es Ben Johnson gelingt, rund um QB Caleb Williams eine effiziente Offense aufzubauen.

Defense:

Neuer Coordinator in Chicago ist Dennis Allen, dessen zwei Jahre als HC der Saints weit weniger erfolgreich waren, als seine Zeit zuvor als DC. Insbesondere gegen den Lauf machte Chicago letzte Saison keine gute Figur, sodass es wenig wundert, dass hier insbesondere in der D-Line personelle Veränderungen vorgenommen wurden: DT Grady Jarrett kommt von den Falcons und Rookie Shemar Turner wurde zum Abschluss der 2. Runde gedraftet.

Pass Rusher Montez Sweat hatte ein "down year" mit nur 5,5 Sacks. Gemeinsam mit Dayo Odeyingbo, der von den Colts kam, soll mehr Druck auf gegnerische Quarterbacks ausgeübt werden. Der Rest der Defense blieb weitgehend unverändert, T.J. Edwards und Tremaine Edwards bilden ein gutes LB-Duo, Cornerbacks Jaylon Johnson und Kyler Gordon ebenso. Einzig Tyrique Stevenson hatte keine gute Saison, sinnbildlich dafür seine Rolle bei dieser einen Hail Mary von Jayden Daniels.

Wenn Safety Jaquan Brisker, der letzte Saison zwölf Spiele verletzungsbedingt versäumt hat nach seiner dritten Gehirnerschütterung in ebenso vielen Saisons in der NFL, verletzungsfrei bleiben kann, sollte das die Secondary weiter verstärken.

Ausblick:

Die Bears werden sich gegenüber der vergangenen Saison verbessert zeigen, aber der Rest der Division schläft nicht. Nahe an eine Winning-Season zu kommen, wäre schon ein Erfolg, doch für die Playoffs wird es für die alle Jahre wieder gehypten Bears noch nicht reichen.

Prognose: 8-9

 

Detroit Lions

(2024: 15-2, Divisional Round)

Dam Campbell muss zwei Coordinators ersetzen
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Zum wiederholten Male Sieger der Division, mussten die Lions den "Preis des Erfolgs" zahlen und beide ihre Coordinators, Ben Johnson und Aaron Glenn, haben Jobs als Head Coaches übernommen. Doch mit Dan Campbell an der Spitze sollten die Lions auch diese Herausforderung meistern und ihm ist auf alle Fälle zuzutrauen, die Abgänge seiner Coordinators zumindest ohne allzu viel Qualitätsverlust nachbesetzen zu können.

Bleiben die Verletzungen, ein viel diskutiertes Thema letzte Saison, das auch hier nochmals zur Sprache kommen soll: Ja, die Defense der Lions wurde 2024 von einem Verletzungspech historischen Ausmaßes heimgesucht, seit 2000 haben gerade einmal fünf Teams, gemessen an Ausfällen ihrer Starter, mehr Verletzungspech zu verkraften gehabt. Doch die Kehrseite der Medaille ist, dass nur ein einziges Team in der NFL 2024 weniger Ausfälle von Startern in der Offense erlitten hat als die Lions. Beides extreme statistische Ausreißer, von denen man heuer ehrlicherweise nicht erneut ausgehen kann und darf.

Offense:

Die meisten Starter kehren zurück, allen voran QB Jared Goff und seine Passempfänger WR Amon-Ra St. Brown und Jameson Williams, TE Sam LaPorta und das RB-Duo Jahmyr Gibbs und David Montgomery. Einzig der Rücktritt von C Frank Ragnow mit gerade einmal 29 Jahren kam überraschend und ist umso schmerzlicher, als er einer der besten Spieler auf seiner Position in der NFL war.

Zusammen mit dem Abgang von G Kevin Zeitler ergeben sich in der interior O-Line einige Fragezeichen, da nur Graham Glasgow als erfahrener Spieler bleibt, letzte Saison aber nicht zu den besten seines Fachs gezählt werden konnte und heuer als Center übernehmen soll. Viel wird davon abhängen, ob mit jungen Spieler wie Christian Mahogany (6th round pick 2024) oder Rookie Tate Ratledge (2nd Round) an seiner Seite das hohe Niveau der gesamten O-Line aus den vergangenen Jahren gehalten werden kann. An den beiden Tackles, allen voran Penei Sewell, einem der besten der Liga, wird es nicht scheitern.

Defense:

Gefühlt sind die meisten "Neuzugänge" nicht neu beim Team, sondern kehren nach Verletzungen zurück, allen voran Edge Rusher Aidan Hutchinson, der 2024 unterwegs in Richtung einer rekordverdächtigen Saison war. An seiner Seite fehlt aber nach wie vor ein zweiter, verlässlicher Pass Rusher, auch wenn sich Marcus Davenport vergangene Saison verletzungsbedingt nicht beweisen konnte. Möglich, dass man im Draft nicht nachgebessert hat, sondern sich in der 1st Round für DT Tyleik Williams entschieden hat, weil man sich auf die Rückkehr des ebenfalls aufstrebenden Jungstars DT Alim McNeill noch ein wenig gedulden muss.

Auch bei den Linebackers kehren zwei von drei Starter nach einer Saison, in der sie verletzungsbedingt viel Zeit versäumt haben, zurück. Einzig die Safetys sind vergangene Saison von Verletzungen verschont geblieben und Brian Branch und Kerby Joseph zählen zu den besten Duos der NFL. Terrion Arnolds erste Saison in der NFL hat durchwachsen begonnen, doch gegen Ende zeigte er Fortschritte und wenn er daran anknüpfen kann, haben die Lions ihren Nummer-1-CB gefunden.

Ausblick:

Die Lions sind seit Jahren ein aufstrebendes Team und fanden sich in den vergangenen beiden Jahren an der Spitze der Division wieder, aber können sie es auch schaffen, dort zu bleiben? Die Konkurrenz in der Division ist nicht weniger geworden und mit Ben Johnson hat man den Mastermind hinter der Offense ausgerechnet an die Chicago Bears verloren. Mit all dem Talent im Roster werden die Lions auch heuer wieder ein kräftiges Wörtchen um den Divisiontitel und in den Playoffs mitreden, allein den Record der Vorsaison werden sie nicht wiederholen können.

Prognose: 11-6, Playoffs

 

Green Bay Packers

(2024: 11-6, Divisional Playoffs)

Jordan Love muss heuer liefern
Foto: © getty

Die möglicherweise folgenreichste Änderung bei den Packers geschah in der Offseason abseits des Spielfeldes: Nach 17 Jahren an der Spitze als Chairman, President und CEO - quasi das, was bei allen anderen Teams der Owner ist - musste Mark Murphy seinen Platz altersbedingt räumen. GM Brian Gutekunst und HC Matt LaFleur haben zwar Verträge für die nächsten zwei Saisonen, doch der neue Mann an der Spitze, Ed Policy, hat bereits verlautbart, dass es keine Eile gibt, die Verträge vorzeitig zu verlängern.

Möglich, dass er sich nach der Saison gezwungen sieht, Änderungen beim Front Office und Coaching vorzunehmen. Druck ist also da, heuer zu liefern und vielleicht war das mit ein Grund für Gutekunst, Star-Pass-Rusher Micah Parsons per Trade aus Dallas zu holen. Super Bowl or Bust also in Green Bay? Jein, denn es ist nicht diese Saison alleine, für die die Packers "all in" gehen, sondern es sind die nächsten drei Jahre, in denen der ganz große Wurf gelingen soll.

Offense:

Fast alle Starter kehren zurück, einzig C Josh Myers hat das Team verlassen, bei dessen Draft 2021 ich mich schon gefragt habe, ob der direkt nach ihm von den Chiefs ausgewählte Creed Humphrey nicht die bessere Wahl gewesen wäre und man hat nicht lange auf die Antwort warten müssen. Ansonsten war die O-Line, insbesondere in der Pass Protection, eine der Besseren der NFL und Kontinuität und beständiges Draften von O-Linern für die Kadertiefe sollten sich bezahlt machen.

RB Josh Jacobs konnte die Erwartungen mehr als erfüllen, stand jedoch im Schatten der großartigen Saisonen von Saquon Barkley und Derrick Henry andernorts. Das Passspiel hat sicher nicht von Jordan Loves Verletzungen profitiert, am meisten gelitten hat es aber unter den vielen Drops der WR. Rookie Matthew Golden soll hier Abhilfe schaffen und nicht nur die Lücke, die durch den Kreuzbandriss des schnellen Christian Watson entstanden ist, füllen, sondern sich im Idealfall auch als WR1 etablieren.

Defense:

Unter dem neuen DC Jeff Hafley flog auch die Defense weitestgehend unter dem Radar, weil das Team nur Dritter in der Division wurde, doch sie war eine der besten der NFL. Top 10 in Total Yards, Scoring Defense, Rushing Yards per Game und auch Sacks, dennoch gab es eine Schwachstelle: Der Pass Rush. Man schaffte es nicht, konstant Druck auf gegnerische Quarterbacks auszuüben, was insbesondere bei den Niederlagen gegen Divisionsrivalen offenbart wurde. Enter Micah Parsons.

Dieses Problem sollte nun gelöst sein, ohne viel blitzen zu müssen, was den Cornerbacks, einer bestenfalls durchschnittlich guten Position Group mit wenig Kadertiefe, das Leben erleichtern sollte. Zusätzliche Hilfe können sie von den Safetys erwarten, die zu den besseren der Liga zählen. Gegen den Lauf muss sich die Defense nach den Abgängen der beiden Starter in der D-Line, Kenny Clark und T.J. Slaton, erst erneut beweisen.

Ausblick:

Die Erwartungen sind ebenso groß wie der Druck in Green Bay. Möglich, dass LaFleur nach der Saison nicht mehr HC ist, möglich, dass DC Jeff Hafley anderswo als HC in Betracht gezogen wird. Man hat viel investiert und das Ziel ist klar, doch die Konkurrenz in der Division ist groß und es wird bis zum Ende der Regular Season spannend bleiben.

Prognose: 11-6, Playoffs

 

Minnesota Vikings

(2024: 14-2, Wild Card Round)

Alle Augen in Minnesota sind auf J.J. McCarthy gerichtet
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Was für eine Offseason für uns Vikings-Fans! Endlich konnte in der Free Agency investiert werden, es gab keine schweren Verletzungen von Stammspielern, keine Verhaftungen oder sonstige Probleme außerhalb des Feldes. Die Vikings können also mit enormem Optimismus in die Saison 2025 gehen. Nach einer überraschend starken Saison 2024 mit einer Bilanz von 14-2, die mit einer enttäuschenden Playoff-Niederlage gegen die Los Angeles Rams endete, steht das Team mit J.J. McCarthy als Starting-Quarterback vor einer neuen Ära.

Durch gezielte Investitionen in der Free Agency und im Draft wurden die Schwachstellen der Vorsaison (Trenches) angegangen. Zusätzlich sorgen die Rückkehr von Fanliebling Adam Thielen und die wohl letzte Saison von Harrison Smith für emotionale Begeisterung. Doch mit hohen Erwartungen kommen auch große Herausforderungen: Wann wäre diese Saison ein Erfolg? Ist eine Playoff-Teilnahme bzw. ein tiefer Playoff-Lauf realistisch oder liegt die Messlatte sogar noch höher?

Offense:

Die Offensive der Vikings ist elitär besetzt und zählt wohl zu den Top 3 der Liga – wenn man den Quarterback (QB) nicht berücksichtigt. Das ist das große Fragezeichen vor dieser Saison: Kann McCarthy, der nach einem verletzungsbedingten Jahr Pause nun als Starter debütiert, das Team zum Erfolg führen? Head Coach Kevin O’Connell, der bereits Quarterbacks wie Sam Darnold und Kirk Cousins auf ein neues Level hob, wird weiter auf sein Play-Action-lastiges System setzen.

Dies sollte auch McCarthys Stärken aus seiner Zeit an der University of Michigan nutzen. Die Skill-Position-Group bleibt weiterhin das Herzstück, angeführt von Superstar Justin Jefferson und ergänzt durch Jordan Addison (der die ersten drei Spiele verpasst), T. J. Hockenson, Jailen Nailor und Adam Thielen, dessen Erfahrung und Produktivität dem Team guttun sollten – trotz seines Alters.

Im Backfield bekommt Aaron Jones Unterstützung von Jordan Mason und sollte von einer massiv verbesserten Offensive Line profitieren. Mit Ryan Kelly (Center), Will Fries (Guard), dem Rookie Donovan Jackson (Guard) sowie den Top-Tackles Christian Darrisaw und Brian O’Neill könnte diese nun zu den besten der NFL zählen. Diese Investitionen beheben die Schwächen der Interior Line der letzten zehn Saisons und könnten die Basis für eine Top-10-Offensive sein (2024: Platz 11 in Success Rate). Vorausgesetzt, JJ McCarthy ist das, wovon das Vikings-Regime überzeugt ist.

Defense:

Die von Brian Flores trainierte Defense der Vikings war 2024 das Rückgrat des Teams und ermöglichte erst die äußerst erfolgreiche Saison. Mit 24 Interceptions (Liga-Spitze) und 49 Sacks (Platz 4) zeigte sie ihre Klasse, die durch strategische Neuverpflichtungen weiter gestärkt wurde. Die Interior Defensive Line mit Jonathan Allen und Javon Hargrave wird durch junges Talent wie Tyrion Ingram-Dawkins, Elijah Williams und Jalen Redmond ergänzt. Diese Tiefe ermöglichte sogar den Trade von Harrison Phillips.

Diese Tiefe und Vielseitigkeit, kombiniert mit dem Pass-Rush-Trio aus Jonathan Greenard (84 Pressures 2024), Andrew Van Ginkel und Turner, macht die D-Line zu einer der stärksten der Liga. Zudem konnte auch noch Flores gehalten werden, der sein Schema anpassen konnte, da er stärkeres Personal zur Verfügung hatte. So konnte er die Blitz-Rate von 51,5 % auf 38,9 % senken und trotzdem effizient bleiben (Pressure Rate: 36,3 %). Die Secondary hingegen steht vor Herausforderungen. Nach dem Trade von Mekhi Blackmon ist der Cornerback-Room neben den Startern Byron Murphy, Cam Rodgers und Darius Slay sehr dünn besetzt.

Dies stellt die größte Schwachstelle dar und erfordert weitere Verstärkung. Positiv zu bewerten ist die Vertragsverlängerung mit Byron Murphy, der sich 2024 als elitär erwies, sowie mit dem „Swiss Army Knife“ Josh Metellus, der zusammen mit Harrison Smith (36) ein robustes Safety-Duo bildet. Vermutlich wird jedoch hauptsächlich Theo Jackson als Safety spielen, da Metellus anderweitig aufgestellt ist. Trotz der Schwäche auf der Cornerback-Position sollte die Defense ihr Top-Niveau (2024: Platz 2 in EPA pro Play) halten, indem sie Konstanz schafft und sich nicht nur auf unplanbare Turnover verlässt.

Ausblick:

Die Vikings 2025 verfügen über einen Kader, der wie für einen tiefen Playoff-Run geschaffen ist. Die Offseason wirkte gut durchdacht: Die gezielten Investitionen in die Lines sollten die Schwächen der letzten Saison behoben haben. So wirkt der Kader perfekt ausbalanciert, um in verschiedenen Spielsituationen zu bestehen. McCarthy steht vor der Herausforderung, als Quasi-Rookie liefern zu müssen, hat aber mit O’Connells Coaching und einem erstklassigen Umfeld die wohl besten Voraussetzungen, die man in einer solchen Situation haben kann.

Die Defense bleibt ein Erfolgsgarant, auch wenn die Tiefe auf der Cornerback-Position ein Risiko darstellt. Was macht die Saison nun zu einem Erfolg? Ich denke, wenn McCarthy das in ihn gesetzte Vertrauen bestätigt – sportlich wird es Höhen und Tiefen geben –, kann man die Saison unabhängig von der Bilanz als Erfolg verbuchen. Erweist sich McCarthy zudem als der erhoffte Franchise-Quarterback, sind die Vikings 2026 ein ernsthafter Super-Bowl-Anwärter.

Prognose: 11-6, Playoffs

 

NFC East (Fredix, sportfan_1990, MatB)

Wär hätte schon vor der letzten Saison gedacht, dass die NFC East beide Teilnehmer des NFC Championship Games stellen würde. Die Eagles waren ja hot, ganz klar, aber ein zweites Team? Eventuell die Cowboys, aber von den Commanders hätte das keiner erwartet. Es wird für alle Teams schwierig werden, dieses Kunststück zu wiederholen. Die Cowboys in Persona von Jerry Jones haben sich selbst rausgeschossen. Die Giants sind nach wie vor im Aufbau und die Commanders müssen ihre Leistungen erst wiederholen.

Dallas Cowboys

(2024: 7-10)

Die Cowboys-Offense muss heuer das Zugpferd sein
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Viel hat sich nach einer enttäuschenden Saison getan. Mike McCarthy wurde durch den bisherigen OC Brian Schottenheimer ersetzt, der erstmals in seiner Karriere das Amt des HC übernimmt. Matt Eberflus wandelt auf Mike Zimmers Spuren und ersetzt ihn als DC.

Doch auf eine Konstante ist in Dallas Verlass: Ein Starspieler möchte einen neuen Vertrag, Jerry Jones zieht die Vertragsverlängerung unnötigerweise in die Länge, wodurch der Preis für den Spieler steigt und steigt und am Ende viel zu viel bezahlt wird. Nur, dass es diesmal nicht so gekommen ist und besagter Spieler, Micah Parsons, via Trade nach Green Bay geschickt wurde. Man kann es drehen und wenden, wie man will oder seitenweise Ursachenforschung betreiben, wie es so weit kommen konnte: Unterm Strich hätte sich Dallas niemals in diese Situation manövrieren dürfen.

Offense:

Die O-Line war lange Zeit ein Prunkstück der Cowboys, deren letzter Eckpfeiler, Guard Zack Martin, sich in die Footballpension verabschiedet hat. Viel Draft-Kapital wurde in den letzten Jahren investiert, nicht weniger als drei 1st-Round-Picks der letzten vier Jahre waren O-Liner. Die Ergebnisse waren allerdings bislang überschaubar. Die O-Line war schon vergangene Saison keine Stärke mehr und dürfte auch heuer bestenfalls zum Ligadurchschnitt zählen.

Vom Laufspiel, 2024 eines der schlechtesten der Liga, sollte man sich auch heuer nicht viel mehr erwarten. Dak Prescott wird die Offense und das gesamte Team mit dem Passspiel schultern müssen, wo CeeDee Lamb mit George Pickens von den Steelers immerhin ein guter WR2 zur Seite gestellt wurde.

Defense:

Vergangene Saison noch mit ihrem Superstar Micah Parsons, wird die Aufgabe nach seinem Abgang nicht einfacher werden. Die Löcher im Roster versucht man auch weiterhin mit Rookies oder günstigen Veterans zu füllen. Dante Fowler ist nach einem Jahr in Washington zurück und auf Anhieb der beste Pass Rusher im Team. DT Mazi Smith, der einzige 1st-Round-Pick der letzten vier Jahre, der kein O-Liner war, konnte die Erwartungen in seinen ersten beiden Saisonen nicht erfüllen, was mit ein Grund dafür ist, dass Dallas Probleme hatte, das Laufspiel zu stoppen.

Ob Kenny Clark, im Zuge des Trades aus Green Bay nach Dallas übersiedelt, das Problem beheben kann? In der Secondary ist das Safety-Duo Malik Hooker und Donovan Wilson unspektakulär, aber solide. Sowohl CB Trevon Diggs als auch DaRon Bland hatten in ihrer Karriere bereits eine sehr gute Saison, in der sie die meisten Interceptions in der NFL hatten, danach konnten aber beide, auch verletzungsbedingt, nie wieder auch nur annähernd an diese Leistungen anknüpfen.

Ausblick:

Die Konkurrenz in der Division ist zu stark und der Schedule ist heuer sehr herausfordernd.

Prognose: 5-12

 

Philadelphia Eagles

(2024: 14-3, Super-Bowl-Champion)

Saquon Barkley war vergangene Saison nicht aufzuhalten
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Saquon Barkley war scheinbar das fehlende Puzzlestück für einen Super-Bowl-Triumph der Eagles. Mit ihm haben sie es endlich geschafft und den Chiefs in der letztjährigen Super Bowl keinerlei Chancen gelassen.

Offense:

Die Offense war jetzt nicht mehr so herausragend wie die Jahre davor. Der Spielstil hat sich aufgrund der Verpflichtung von Saquon Barkley etwas verändert. Run First, was wiederum neue Räume für das Passspiel öffnete. Die Eagles waren das Team mit den drittwenigsten Passing Yards. A.J. Brown hatte über 1000 Yards, Devonta Smith fast 900 Yards. Dagegen war das Rushing Game mit über 3000 Yards das mit den zweitmeisten Yards nach den Ravens. Auch die 29 Rushing Touchdowns waren die zweitmeisten.

Die Offense der Eagles ist grundsätzlich zusammengeblieben. Einzig RG Mekhi Becton hat die Eagles Richtung Chargers verlassen. Ihn soll Tyler Steen ersetzen, der nun zwei Saisonen lernen konnte, als Absicherung wurde von den Bears noch Matt Pryor geholt. Auch der Abgang von Kenneth Gainwell ist noch erwähnenswert, für ihn kam A.J. Dillon von den Packers. Doch der größte Wechsel in der Offense ist der Abgang von OC Kellen Morre zu den Saints. Mit Kevin Patullo wurde hier auf eine interne Lösung gesetzt.

Defense:

Von der Defense kann man das weniger sagen. Hier gab es einen größeren Aderlass in der so starken Passdefense. Diese lies letzte Saison die zweitwenigsten Passings Yards zu und lediglich 22 Passing Touchdowns bei 13 Inteceptions. S Chauncey Gardner-Johnson hat die Eagles in Richtung Texans verlassen.

Die Cornerbacks Darius Slay, Avonte Maddox, Isiah Rodgers und Tristin McCollum zu den Lions, Vikings bzw. Raiders. Im Gegenzug kamen die beiden CB Jakorian Bennett und Adoree Jackson. Auf Safety sollen die beiden letztjährigen Rookies Cooper DeJean und Quinyon Mitchell noch heller glänzen. Dies sind jedoch nicht die einzigen Abgänge. In der Defense gibt’s weitere namhafte Abgänge. Josh Sweat, Milton Williams oder Eagles-Ikone Brandon Graham.Auf die Defense war letzte Saison immer Verlass, diese muss sich heuer erst finden.

Ausblick:

Nach dem letztjährigen Super-Bowl-Triumph geht der Division Titel eigentlich diese Saison nur über die Eagles. Selbst eine Super-Bowl-Wiederholung würde mich nicht wundern, vorausgesetzt die Defense der Eagles findet wieder zusammen und kann ihren Beitrag dazu leisten.

Vielleicht kann auch der neue OC Kevin Patullo der Offense etwas mehr Flair einhauchen, wenn dies noch dominanter wird, gibt’s für die Gegner nichts mehr zu lachen.

Prognose: 14-3 – Super Bowl und dort ist wie immer alles möglich

 

New York Giants

(2024: 3-14)

Russell Wilson spielt nun im Big Apple
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Die Giants haben in der Tat Geduld bewiesen und HC Brian Daboll geht in seine vierte Saison. Doch der Sieg gegen die Indianapolis Colts am Ende der letzten Saison hat sie den 1st-Overall-Pick im Draft und damit QB Cam Ward gekostet. So musste man sich anderweitig nach einem Nachfolger für Daniel Jones umsehen und hat für Jaxson Dart in die erste Runde des Drafts zurück getradet.

Offense:

Interimistisch übernehmen Russell Wilson und Jameis Winston. Beide sind wohl nicht langfristig als QB vorgesehen, sondern um Jaxson Dart Zeit zu geben, um sich in der NFL zu akklimatisieren. Keine schlechte Idee, da die O-Line der Giants in der jüngeren Vergangenheit eine der schlechtesten in der Liga war. Wer auch immer letztlich als QB spielt, hat mit Malik Nabers einen WR, der sich bereits als Rookie in der Liga etablieren konnte, als Anspielstation. Es fehlt jedoch an weiteren, verlässlichen neben ihm. Immerhin konnte Tyron Tracy, ebenfalls 2024 gedraftet, für ein solides Laufspiel sorgen und Rookie Cam Skattebo wird sich nicht nur hinter ihm anstellen müssen. 

Defense:

Mit Rookie Abdul Carter haben sich die Giants nicht nur den für manche besten Spieler im Draft sichern können, sie bauen auch weiter auf eine ihrer Stärken: Die Front Seven rund um Pass Rusher Brian Burns und Kayvon Thibodeaux sowie DT Dexter Lawrence. Um ihm Unterstützung zur Seite zu stellen, wurden zwei Veterans verpflichtet, Rakeem Nunez-Roches und Roy Robert-Harris, die aber beide keine großartige Saison 2025 gespielt haben, was Rookie Darius Alexander die Chance bieten könnte, mit einer starken Saison aufzuzeigen und die D-Line zu verstärken. Für die Secondary wurde trotz wiederholter, früher Picks in den vergangenen Drafts dringend weitere Hilfe benötigt und in Form der Veterans CB Paulson Abedo sowie Safety Jevon Holland geholt.

Ausblick:

Der Spielplan der Giants ist am Papier einer der schwierigsten der Liga überhaupt und es wird nicht einfach für die Giants, Spiele zu gewinnen. Dabolls Verbleib über die Saison hinaus wird stark davon abhängen, wie der Ausblick für 2026 ausfällt. Die Giants haben ein paar interessante Spieler im Kader, aber immer noch ein paar Baustellen. Es wird darauf ankommen, wie viele davon erfolgreich adressiert wurden und insbesondere, ob Jaxson Dart, mit dessen erstem Einsatz ich in der zweiten Saisonhälfte rechne, der gesuchte QB für die Zukunft wurde.

Prognose: 4-13, Letzer in der NFC East

 

Washington Commanders

(2024: 12-5, NFC Championship Game)

Jayden Daniels spielte eine der besten Rookie-Jahre aller Zeiten
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Die erste Saison unter Head Coach Dan Quinn und Quarterback Jayden Daniels war ein voller Erfolg. Schon mit der Playoff-Teilnahme haben vor der vergangenen Saison die größten Optimisten nicht gerechnet.

Der Playoff-Run mit den Auswärtssiegen bei den Buccaneers und den Lions setzte noch die Kirsche auf die Torte. Erst im NFC Championship Game war gegen den späteren Super-Bowl-Sieger Philadelphia Eagles Endstation. Nun kommt das zweite Jahr von Daniels. Kann er an seine bisherigen Leistungen anknüpfen oder erwischt auch ihn der berühmte „Sophomore Slump“?

Offense:

In der Offensive verlor man nur einen Starter mit Receiver Dyami Brown. Als Ersatz holte man von den 49ers Deebo Samuel. Zudem konnte man einen der besten Left Tackle der Liga von den Texans ertraden – Laremy Tunsil – er deckt nun die Blind Side von Daniels. Somit konnte man eine Offensive, die im vergangenen Jahr in zahlreichen Statistiken im vorderen Mittelfeld war, nochmals verbessern. Auch das letzte Fragezeichen wurde rechtzeitig vor Beginn der Saison geklärt. Star-Receiver Terry McLaurin erhielt eine saftige Vertragsverlängerung und bleibt somit in der Hauptstadt.

Defense:

Auf der defensiven Seite wurden auch nur ein paar Änderungen vollzogen. In der D-Line trennte man sich nach acht Jahren von Jonathan Allen und in der Secondary verließen u.a. Jeremy Chinn und Benjamin St-Juste die Hauptstadt. Um die Defensive zu festigen, setzen die Commanders auf Erfahrung. Pass-Rusher und zukünftiger Hall of Famer Von Miller kommt aus Buffalo und als Safety kommt aus New Orleans Will Harris. Dazu kommt der in seiner NFL-Karriere oft verletzte ehemalige First-Round-Pick Javon Kinlaw.

Ausblick:

Nach diesen sensationellen Playoffs im Jänner ist nun die Erwartungshaltung in der Hauptstadt riesig. Trotzdem gibt es noch mehrere Fragezeichen. Wie performt Jayden Daniels in seinem zweiten Jahr? Spielt Terry McLaurin abermals so eine starke Saison? Festigt sich die Defensive, damit Daniels nicht dauernd High-Score-Spiele gewinnen muss? Fragen über Fragen, die sich erst während der Saison beantworten lassen.

Prognose: 11-6, Wild Card Round

 

NFC South (kloisg11)

Die NFC South war in den vergangenen Jahren die schwächste Division der Liga. 2024 erreichten die Tampa Bay Buccaneers als einziges Team eine positive Bilanz (10-7) und holten ihren vierten Division-Titel in Serie. 2025 könnte das Rennen enger werden: In Atlanta startet die Ära Michael Penix Jr., Carolina hat seinem jungen Quarterback neue Waffen spendiert, in New Orleans beginnt nach Derek Carrs Karriereende eine neue Zeitrechnung unter Head Coach Kellen Moore. Einzig die Bucs setzen weiter auf Kontinuität, müssen aber große Namen ersetzen.

Tampa Bay Buccaneers

(2023: 10-7, Divisional Round)

Können die Buccaneers die NFC South ein fünftes Mal am Stück gewinnen?
Foto: © getty

Offense:

Quarterback Baker Mayfield kehrt nach einer starken Saison zurück, doch Star-Left-Tackle Tristan Wirfs fehlt wegen einer Knieoperation die ersten paar Spiele. Tampa wählte mit Emeka Egbuka einen vielseitigen Receiver an Position 19 im Draft und verlängerte mit Guard Ben Bredeson, um die Line zu stabilisieren. Da Chris Godwin sich von einer schweren Knöchelverletzung erholt und Jalen McMillan den Saisonstart mit Nackenproblemen verpasst, könnte der Rookie bereits 2025 der wichtigste Passempfänger sein. Mike Evans bleibt die verlässlichste Waffe, ist mit 32 Jahren aber nicht mehr unverwundbar.

Defense:

Die Defense bleibt das Herzstück des Teams. Mit Haason Reddick wurde ein Pass-Rusher geholt, der vor 2024 vier Jahre in Folge zweistellig gesackt hat, er ersetzt den geflopten Ex-Erstrundenpick Joe Tryon-Shoyinka. Vita Vea und Calijah Kancey dominieren weiterhin die Mitte. In der Secondary sorgen die Day-Two-Picks Benjamin Morrison und Jacob Parrish für Tiefe.

Ausblick:

Die letzten sechs Partien der Regular Season bestreitet Tampa Bay gegen Mannschaften, die 2024 die Playoffs verpasst haben. Dieses “einfachere” Finish verschafft ihnen die Chance, vor den Playoffs in einen Rhythmus zu kommen und mit mehreren Siegen in Folge ein Momentum aufzubauen. Mit Mayfield, Evans und der aufgerüsteten Defense dürfte Tampa weiterhin das Maß der Dinge in dieser Division sein.

Prognose: 10-7 – erneuter Divisionsieg

 

New Orleans Saints

(2024: 5-12)

Saints-Head-Coach Kellen Moore steht eine Menge Arbeit bevor
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Offense:

Derek Carr trat im Mai zurück, damit startet New Orleans unter dem neuen Head Coach Kellen Moore mit einem komplett neuen System. Rookie Tyler Shough (Draft-Pick Nr. 40) braucht noch Zeit, wodurch die Saints Spencer Rattler nach dem Camp zum Starter erklärt haben. Rattler schlug Shough knapp und soll nun die Offense anführen, unterstützt von Alvin Kamara im Backfield und dem zurückgekehrten Brandin Cooks. Die Offensive Line bekommt mit Kelvin Banks Jr. (Nr. 9 im Draft) einen jungen Left Tackle; gleichzeitig sind weiterhin einige Offensive-Line-Spieler verletzt.

Defense:

Der frühere Chargers-Head-Coach Brandon Staley installiert eine 3-4-Defense. Veteranen wie Cameron Jordan und Demario Davis bleiben, dazu kommen Neuzugänge wie Justin Reid und Davon Godchaux. NFL-Legende Tyrann Mathieu hat hingegen seine Karriere beendet. In der Front-Seven sollen Chase Young und Carl Granderson Druck erzeugen. Trotzdem muss die Unit nach der schwachen Saison 2024 (32. gegen Pass und Lauf) erst zeigen, dass sie Staleys Scheme verinnerlicht.

Ausblick:

Die Saints sind eines von drei Teams ohne Prime-Time-Spiel in dieser Saison – ein deutliches Signal für die geringen Erwartungen. Mit Rattler steht ein Quarterback unter Center, der bislang nur als Ersatzmann überzeugte; Rookie Shough lauert auf seine Chance. Zwar hat Moore als Eagles-Offensive-Coordinator einen Super-Bowl-Titel geholt, doch die Talentedichte in New Orleans ist begrenzt, und der Umbruch könnte mehrere Jahre dauern.

Prognose: 4-13 – längerer Rebuild, Chance auf hohen Draft-Pick

 

Atlanta Falcons

(2024: 8-9)

Die Falcons sind in der Offensive stark besetzt
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Offense:

Die Verpflichtung von Kirk Cousins entpuppte sich 2024 als Fehlinvestition. Nach seiner Achillessehnenverletzung übernahm Erstrunden-Pick Michael Penix Jr. und brachte mit seinem starken Arm viel Dynamik, traf aber nur 48 Prozent seiner Pässe und war auf kurze Distanzen ungenau. Neuer Offensiv-Coordinator Zac Robinson stellte das Scheme auf 11-Personnel um und nutzte Running Back Bijan Robinson vermehrt als Spielmacher. 2025 absolvierte Penix die gesamte Vorbereitung als Starter, was hilft – Cousins hingegen scheint seine Rolle als 180-Mio.-Backup zu akzeptieren.

Defense:

Mit Jeff Ulbrich als neuem Defensive Coordinator investierten die Falcons massiv in den Pass-Rush: In Runde eins des Drafts wählten sie mit Jalon Walker und James Pearce Jr. zwei Edge-Rusher, dazu kam Leonard Floyd über Free Agency. Der Umbruch ist notwendig, denn 2024 belegte Atlantas Defense Rang 31 bei den Sacks. In der Secondary ersetzt Safety Jordan Fuller den abgewanderten Justin Simmons.

Ausblick:

Der Spielplan ist anfangs hart – vier der ersten fünf Gegner kamen 2024 in die Playoffs. Penix muss deshalb rasch Konstanz entwickeln, ansonsten könnte ein Trade von Tight End Kyle Pitts, der in der Offense als Fremdkörper gilt und noch keinen neuen Vertrag hat, zusätzliche Unruhe bringen. Trotzdem besitzen die Falcons, dank eines verbesserten Pass-Rushs und eines einfachen Restprogramms, Upside.

Prognose: 9-8 – Wild-Card-Kandidat

 

Carolina Panthers

(5-12)

Bryce Young könnte heuer den nächsten Schritt machen
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Offense:

Nach einem Katastrophenjahr 2023 steigerte sich Bryce Young in der zweiten Hälfte von 2024 deutlich. Von Woche neun bis 18 erzielte er einen PFF-Pass-Grade von 86,1 (6. in der NFL). Carolina stärkte ihn im Draft mit Wide Receiver Tetairoa McMillan (Nr. 8) und verpflichtete Running Back Rico Dowdle. Die Offensive Line gehörte 2024 laut PFF zu den besten sieben und bleibt komplett. Spannend: Mit Thielen-Trade, Renfrow-Cut verlieren die Panthers zwei erfahrene Receiver.

Defense:

Die Panthers investierten viel in die Front-Seven: Rookie-Edge-Rusher Nic Scourton, Princely Umanmielen und DT Cam Jackson sowie die Free Agents Patrick Jones II, Tershawn Wharton und Bobby Brown III sollen Druck erzeugen. Star-Defensive-Tackle Derrick Brown kehrt nach verletzungsbedingter Zwangspause zurück, dahinter wartet eine talentierte Secondary um Jaycee Horn und Mike Jackson.

Ausblick:

Coach Dave Canales setzt weiter auf Young, der jetzt mit McMillan und Xavier Legette eine junge, explosive Receiver-Truppe um sich hat. Auch das Laufspiel mit Chuba Hubbard – der 2024 zu den effizientesten Backs zählte – sollte profitieren. Doch der Spielplan enthält nur ein Prime-Time-Spiel und erwartet vom Team keine Wunderdinge. Die größte Baustelle bleibt die Defensive Front. Gelingt dort keine deutliche Verbesserung, wird es schwer, Spiele eng zu gestalten.

Prognose: 7-10 – Schritt nach vorn, aber noch kein Playoff-Team.

 

Fazit

Die NFC South bleibt auch 2025 die Division mit der geringsten kumulierten Sieg-Projection. Tampa Bay ist weiterhin Favorit, doch Atlanta besitzt das Potenzial, den Serien-Champion zu stürzen, wenn Michael Penix Jr. schnell reift. Carolina darf auf einen deutlichen Schritt nach vorne hoffen, während New Orleans mit neuem Trainerstab und Quarterback um jeden Sieg kämpfen wird. Spannend könnte das Rennen um den zweiten Platz werden – denn hinter den Bucs ist vieles möglich.

 

NFC West (mundafinga, RP74, sportfan_1990)

Eine der spannendsten Divisions in der Liga, hier ist einiges möglich für jedes Team.

Arizona Cardinals

(2024: 8-9)

Kyler Murray will zurück in die Playoffs
Foto: © getty

Während einer vier Spiele andauernden Siegesserie Mitte der vergangenen Saison sah es kurz so aus, als könnte Arizona überraschend um den Sieg in der NFC West und einer damit verbundenen Playoff-Teilnahme mitspielen. Nach fünf Niederlagen aus den letzten sieben Spielen stand am Ende jedoch ein Record von 8-9 und der dritte Platz in der eigenen Division. Im Vergleich zur Vorsaison (4-13) war das ein großer Entwicklungsschritt und das trotz einer teilweise verheerenden Defense.

Offense:

Auf dieser Seite des Balls hat sich in der Offseason nahezu nichts getan. Die oberste Priorität für OC Drew Petzing muss sein, Marvin Harrison besser einzubinden. Der #4-Pick des letztjährigen Drafts hatte es systembedingt sehr schwer in seiner Rookie-Saison, hier muss Petzing Wege finden, den Ball öfter und leichter in seine Hände zu bekommen. Ansonsten bilden weiterhin TE Trey McBride, RB James Conner und QB Kyler Murray die zentralen Bausteine dieser Offense. Der erste Anzug sitzt, dahinter gibt es allerdings nicht viel Tiefe. Und für Murray geht es langsam darum, den letzten Schritt zum echten Franchise-/Star-Quarterback zu gehen.

Defense:

Nahezu alle Draftpicks und alle Free Agent-Signings in dieser Offseason gingen in die Defense. Und das war auch bitter nötig! Mit Dalvin Tomlinson kommt massive Verstärkung für die Run Defense. Mit Josh Sweat wurde der wohl beste verfügbare Pass Rusher in die Wüste gelotst. Rookie DT Walter Nolen sollte im Optimalfall in beiden Kategorien weiterhelfen. Auch auf Linebacker wurden mehrere Rotationsspieler gedraftet und gesigned. Auf Cornerback hat man mit Max Melton und Rookie Will Johnson spannende, junge Talente mit Upside, dafür wenig Floor. Diesen Floor geben dafür die beiden Safetys Budda Baker und Jalen Thompson.

Ausblick:

Das Ziel müssen die Playoffs sein. Die Offense ist quasi unverändert und es ist keineswegs unrealistisch, mit einem Entwicklungssprung bzw. besserer Usage von Harrison einen Schritt nach vorne zu prognostizieren. Die Defense ist generalüberholt und wird zumindest NFL-Durchschnitt sein. Das sollte für zehn Siege reichen. Ob das genug für eine Playoff-Teilnahme in der im Mittelfeld stark umkämpften NFC sein wird, wird sich dann zeigen.

Prognose: 10-7

 

Seattle Seahawks

(2024: 10-7)

Sam Darnold ist der neue Quarterback in Seattle
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Zum zweiten Mal in Folge verpassten die Seahawks die Playoffs denkbar knapp. Der Umbruch, der nach der Ära Pete Carroll letztes Jahr eingeläutet wurde, findet auch heuer seine Fortsetzung. Unter HC Mike Macdonald, der in seine zweite NFL-Saison geht, gab es ebenso zahlreiche namhafte Abgänge wie namhafte Zugänge.

Um 2025 in die Playoffs zu gelangen, bedarf es Verbesserungen auf beiden Seiten des Balles. Am wichtigsten wird es aber sein, das Seahawks-Nest, das zu einem der lautesten Stadien der NFL zählt, wieder zu einer Festung zu machen. Einen Heimrecord von 3-6 kann man sich in der NFL und v.a. in Seattle nicht erlauben, will man nicht schon Mitte Jänner im Urlaub sein.

Offense:

Die vergangene Saison mittelmäßige Offense wurde runderneuert. So müssen sich die Seattle-Fans von bekannten Namen verabschieden und sich an neue Namen gewöhnen. Mit QB Geno Smith, WR DK Metcalf und WR Tyler Lockett verließen drei gestandenen NFL-Profis den Verein. Neu hinzugekommen sind QB Sam Darnold und WR Cooper Kupp. Bleibt Kupp verletzungsfrei, könnte er das Gewinnergen zurück nach Seattle bringen, kann er doch schon einen SB-Ring sein Eigen nennen.

Wie erfolgreich die Offense 2025 sein wird, hängt von zwei Faktoren ab: Einerseits der Performance von Sam Darnold und wie gut ihn die eigene O-Line beschützen kann. Und zweitens, ob es den Seahawks gelingt, das Laufspiel erfolgreich zu etablieren. 2024 erzielte man die fünftwenigsten Yards der gesamten NFL.

Defense:

Wie die Offense wurde auch die Defense kräftig umgebaut. Von der einstigen Legion of Boom ist Seattle allerdings noch ein sehr weites Stück entfernt. Gegen den Pass war die Defense in der NFL unter den Top-12 Defenses, gegen den Lauf jedoch nur Mittelmaß. Mit Pro-Bowl-DE DeMarcus Lawrence verzeichnen die Seahawks einen Neuzugang, der, so er verletzungsfrei bleibt, der Defense zu mehr Stabilität verhelfen kann und soll. Auch im Draft wurden viele Picks in die Defense investiert.

Ausblick:

Schaffen es die Seahawks nach zwei misslungenen Saisonen wieder in die Playoffs? Ich befürchte nein. Ich sehe in der NFC mehr als nur sechs Teams vor den Seahawks. Soll der Einzug in die Playoffs gelingen, müsste schon die eigene Division gewonnen werden. Das sehe ich nicht als allzu realistisch an, vor allem da die 49ers nicht nochmal so ein schwaches Jahr haben werden. Auch hege ich meine Zweifel an Darnold. Ich bezweifle es, dass er nochmals so ein erfolgreiches Jahr spielt wie bei den Vikings 2024.

Prognose: 8-9

 

Los Angeles Rams

(2024: 10-7; Divisional Round)

Matthew Stafford weiß, wie man die Lombardi-Trophy gewinnt
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Nach einem 1-4-Start zu Beginn der Saison schafften es die Rams 2024 noch in die Playoffs – und das als einziges Playoff-Team mit einem Minus an erzielten Punkten (-19). Der Einzug in die Playoffs kam für viele Experten überraschend und fand erst gegen den späteren SB-Champ bei Schneetreiben in Philadelphia das Ende. Ein Spiel, das mehr durch die Eigenfehler der Rams verloren, als durch die Eagles gewonnen wurde.

Offense:

An erzielten Punkten waren die Rams in der Saison 2024 unter den letzten zehn Teams der gesamten NFL. Soll ein Playoff-Einzug auch 2025 gelingen, gilt es hier Akzente zu setzen. Vor allem im Laufspiel müssen sich die Rams stark verbessern. Mit 1765 Rushing Yards belegten die Rams in dieser Statistik nur Platz 24. Zu Veränderungen kam es im WR-Locker-Room. Publikumsliebling Cooper Kupp verließ die Rams – ersetzt wird er durch einen ebenso prominenten Namen, WR Davante Adams.

Defense:

Die Defense ist wohl die größere Baustelle als die Offense bei den Rams. Sowohl bei zugelassenen Yards am Boden, als auch in der Luft belegten die Rams Plätze im letzten Drittel der NFL. Mit der Verpflichtung von DE Poona Ford erhoffen sich die Rams das richtige Puzzleteil gefunden zu haben, um das gegnerische Laufspiel zu stoppen. Die beste Defense ist jedoch eine, die erst gar nicht am Platz stehen muss, da die eigene Offense performt. Hier gibt es eine spannende Statistik: In der Time of Possession (also die Zeit mit eigenem Ballbesitz) liegen die Rams auch hier nur an der zehn letzten Stelle.

Ausblick:

In der NFL gibt es wenige Teams gegen die man niemals wetten sollte. Die LA Rams – solange HC Sean McVay das Sagen hat – gehören definitiv dazu. Egal mit welchen Widrigkeiten oder Verletzungsmiseren die Rams zu kämpfen haben, McVay und sein Coachingstaff finden Mittel und Wege um erfolgreich zu sein. Der Divion-Titel wird sich gegen die 49ers entscheiden. Die Playoffs sollten sie erreichen.

Prognose: 10-7 - Playoffs

 

San Francisco 49ers

(2024: 6-11)

Christian McCaffrey hofft auf ein Bounce-Back-Year
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Die 49ers kommen aus einer katastrophalen Saison. Gehandelt als Super-Bowl-Favorit wurde die vergangene Saison – aufgrund von zahlreichen Verletzungen – eine zum Vergessen. Am Ende standen nur sechs Siege zu Buche und das klare Verpassen der Playoffs sowie der 11. Pick im vergangenen Draft. Nach der vergangenen Saison wurde ein sanfter Rebuild eingeläutet. In der Offense wurde Deebo Samuel zu den Commanders weggetradet. In der Defense wurden u.a. Greenlaw, Ward und Hufanga nicht verlängert bzw. Hargrave entlassen.

Offense:

Nach einer verletzungsreichen Vorsaison, in der jeder starke Spieler auf einer Skill-Position mal verletzt war, hoffen nun die Niners, dass sie wieder eine Top-Offense aufs Feld bringen können. Aiyuk wird nach seinem erlittenen Kreuzbandriss noch ein paar Wochen ausfallen. Nachdem McCaffrey letztes Jahr Achillessehnen-Beschwerden hatte und am Ende eine Knie-Verletzung hatte, hofft man auch hier auf eine bessere Saison.

Kurz vor Beginn der Saison tradete man noch für Brian Robinson – ein sicherer Backup für McCaffrey. Für Samuel muss nun Vorjahres-First-Round-Pick Ricky Pearsall in die Bresche springen. Auch in der O-Line gab es zwei Abgänge (Banks und Feliciano). Die bekannten Neuzugänge wären Receiver Demarcus Robinson – eine sichere Nummer-drei-Waffe (ist die ersten drei Spiele gesperrt). Außerdem wurde Mac Jones als Backup verpflichtet. Somit gab es auf dieser Seite des Balls – mit Ausnahme des Samuel-Trades – kaum signifikante Änderungen.

Defense:

Der größte Neuzugang steht außerhalb des Platzes. Der ehemalige Jets-Head-Coach Robert Saleh ist nun wieder Defense Coordinator in der Bay Area. Er übernimmt eine komplett neue Defense. Die beiden Anker Nick Bosa und Fred Warner sind weiterhin an Bord. Sonst besteht die Defense vor allem aus sehr jungen Spielern.

Die ersten fünf Picks im vergangenen Draft waren allesamt defensive Spieler. Pick 11 Mykel Williams darf auf der gegenüberliegenden Seite von Bosa auf Quarterback-Jagd gehen. Weiters wurde noch ein Zweit- und Viertrundenpick in die Defensive Line investiert. Mit Nick Martin wurde ein potenzieller Nachfolger von Greenlaw in Runde drei gedraftet. In der Free Agency war man auf dieser Seite des Balles sehr zurückhaltend. Diese Defense kann Spaß machen, wenn Saleh das richtige Mittel findet, aber man wird Zeit brauchen.

Ausblick:

Ein softer Rebuild in einer umkämpften Division ist vermutlich kein guter Mix. Aber eines kann den 49ers-Fans Hoffnungen machen – der einfache Spielplan. Man spielt gegen vier der fünf schlechtesten Teams der vergangenen Saison. Außerdem gibt es noch Heimspiele gegen Carolina und Chicago gegen Ende der Saison, wo die Defense schon eingespielter sein sollte. Der Erfolg steht und fällt mit der Fitness der Schlüsselspieler. Bleiben die 49ers von schweren Verletzungen verschont, dann kann man auch in diesem Jahr mit zumindest einem Playoff-Spiel liebäugeln.

Prognose: 10-7 – Wild Card Round

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