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NFL: Das Power Ranking vor Week 6

Viele Top-Teams verlieren, die Baltimore Ravens und Los Angeles Chargers befinden sich im freien Fall - und eine neue Mannschaft thront an Nummer eins!

NFL: Das Power Ranking vor Week 6

Week 5 der Regular-Season brachte eine Menge Rangveränderungen in meinem wöchentlichen Power Ranking der besten NFL-Teams.

Die bis zuletzt ungeschlagenen Philadelphia Eagles und Buffalo Bills haben ihre ersten Saisonniederlagen einstecken müssen, auch deshalb gibt es eine neue Mannschaft auf Platz eins.

Es waren bei weitem nicht die einzigen überraschenden Ergebnisse in der vergangenen Woche - generell scheint das Feld der guten Teams immer dichter zusammenzurücken. So haben es einige Mannschaften, die zuletzt groß aufzeigten - wie die Jacksonville Jaguars oder Denver Broncos - knapp nicht in die Top 10 geschafft. Andere Teams, wie die Los Angeles Chargers oder die Baltimore Ravens, setzten ihren Negativtrend (auch aufgrund von Verletzungen) hingegen fort und fallen weit zurück.

Auch in dieser Woche werden aus Zeitgründen abermals nur die (meiner Meinung nach) aktuell zehn besten Teams textlich untermalt. 

Die Rang-Veränderungen der Mannschaften beziehen sich auf das Power Ranking der Vorwoche.

Das Power Ranking vor Week 5 >>>


32. New York Jets (-3)
31. Las Vegas Raiders (-3)
30. Cincinnati Bengals (-4)
29. Tennessee Titans (+3)
28. New York Giants (-3)
27. New Orleans Saints (+4)
26. Cleveland Browns (+1)
25. Miami Dolphins (-1)
24. Carolina Panthers (+6)
23. Arizona Cardinals (-4)
22. Baltimore Ravens (-11)
21. Dallas Cowboys (+1)
20. Chicago Bears (=)
19. New England Patriots (+4)
18. Atlanta Falcons (=)
17. Houston Texans (+4)
16. Minnesota Vikings (+1)
15. Pittsburgh Steelers (=)
14. Los Angeles Chargers (-10)
13. Seattle Seahawks (-3)
12. Denver Broncos (+2)
11. Jacksonville Jaguars (+5)

San Francisco 49ers (4-1)

Erstmals seit Start der Regular Season knacken die San Francisco 49ers die Top 10 meines Power Rankings – was eigentlich crazy ist, wenn man sich den Record vor Augen führt.

Abermals waren es Verletzungen von Schlüsselspielern, die die Saison der 49ers aus der Bahn zu werfen schienen. Das Fehlen von Star-Spielern wie Brock Purdy, Nick Bosa oder George Kittle drückte die Erwartungen an die Niners erheblich – umso beachtlicher ist es, dass man heuer vier von fünf Saisonspielen gewinnen konnte. Und nicht nur das: Drei davon kamen gegen Divisionsgegner!

Doch kein Sieg war größer als jener gegen die Los Angeles Rams am vergangenen Donnerstag. Backup-QB Mac Jones, der alle drei Spiele, die er heuer starten musste, gewann, lieferte beim 26:23-Sieg nach Overtime die vielleicht beste Partie seiner Karriere ab – und das obwohl er sichtlich angeschlagen war.

Wie Kyle Shanahan seine Mannschaft trotz der vielen Verletzungen von Woche zu Woche einstellt, verdient Respekt. Selbes gilt für Robert Saleh, der seit dieser Saison wieder als Defensive Coordinator der 49ers agiert. Seine Einheit war gegen die favorisierten Rams mit einigen wichtigen Takeaways zur Stelle.

Die NFC West bleibt auf jeden Fall tough, die Seahawks und Rams präsentieren sich als gute Teams. San Francisco hat allerdings eine gute Basis geschaffen, trotz der vielen Ausfälle auch heuer wieder ein Wörtchen um die Playoffs mitzureden.

Washington Commanders (3-2)

Jayden Daniels verpasste zwei Spiele aufgrund einer Knieverletzung, am Sonntag meldete sich der junge Star-Quarterback jedoch mit einem wichtigen 27:10-Auswärtssieg bei den Los Angeles Chargers zurück.

Dabei verschliefen die Commanders das erste Viertel, waren schnell 0:10 zurück, ein Fumble von Quentin Johnston sorgte jedoch für den Umschwung. Daniels sah nach ein paar Anlaufschwierigkeiten wieder wie sein altes Selbst aus und die Commanders zogen davon, auch dank Rookie Jacory Croskey-Merritt, der trotz eines Fumbles auf 150 Yards und zwei Touchdowns kam.

Die Commanders-Defense machte ebenso einen guten Job, machte sich die Verletzungssorgen der Chargers-Offensive-Line zunutze und fixierte, auch dank einer Mike-Sainristil-Endzone-Interception, ein Shutout in der zweiten Hälfte.

Als Nächstes steht für Washington ein Monday-Night-Game gegen die Chicago Bears auf dem Programm.

Green Bay Packers (2-1-1)

Die Green Bay Packers hatten vergangene Woche eine Bye Week und bleiben daher auf demselben Platz, den sie davor innehatten.

Vor der freien Spielwoche lieferten die Packers mit einer 10:13-Niederlage gegen die Cleveland Browns und einem Unentschieden gegen die Dallas Cowboys zwei enttäuschende Ergebnisse. Es wird Zeit für Green Bay, wieder zu zeigen, dass man es tatsächlich verdient, zu den besten Teams der NFL gezählt zu werden – und zwar mit einem deutlichen Sieg gegen die Cincinnati Bengals, die nach der Verletzung von Joe Burrow zuletzt eine heftige Niederlage nach der anderen kassierten.  

Kansas City Chiefs (2-3)

Nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn sah es zuletzt eigentlich so aus, als hätten die Chiefs wieder in die Spur zurückgefunden - der deutliche Sieg gegen die Baltimore Ravens hätte der Turning-Point sein sollen, aber war er das wirklich?

Tatsache ist, dass die Chiefs nach dem Monday Night Game wieder mit einem Losing Record dastehen. Die 28:31-Niederlage bei den Jacksonville Jaguars kommt überraschend, vor allem auch deshalb, weil Kansas City in einigen Phasen des Spiels genau das erreichte, was man sich vorgenommen hatte: Die Defense ließ nur 319 Yards zu und erzwang zwei Takeaways, und auch der Chiefs-Offense gelang mit 158 Rushing Yards eine neue Saison-Bestmarke.

Jacksonville war letzten Endes jedoch das kaltschnäuzigere Team, wandelte eine Patrick-Mahomes-Interception in der Redzone in einen Pick-Six um und drückte den Ball als letztes Team über die Goal Line.

So laufen die Chiefs nun tatsächlich wieder Gefahr, in eine kleine Krise zu schlüpfen, heißen drei der vier Gegner vor der Bye Week doch Detroit, Washington und Buffalo. 

Los Angeles Rams (3-2)

Wie schon nach der ersten Saisonniederlage, dem 26:33 gegen die Philadelphia Eagles, als man zwischenzeitlich bereits 19 Punkte voranlag, müssen sich die L.A. Rams auch nach der 23:26-Overtime-Pleite gegen die San Francisco 49ers selbst in den Spiegel schauen.

Zwei blöde Fumbles, einer davon von Kyren Williams an der Goal Line, sowie zwei verschossene Kicks, die dem Spiel eine ganz andere Wendung geben hätten können, machten den Unterschied und schädigten damit einen statistisch gesehen herausragenden Arbeitstag von Matthew Stafford, der annähernd für 400 Yards und drei Touchdowns warf.

In einer heuer sehr abspruchsvoll wirkenden NFC West haben die Rams damit einen kleinen Rückstand aufgerissen. In Week 10 kommt es jedoch zum Rematch mit den 49ers, noch davor warten kommenden Sonntag die Baltimore Ravens, die – und wer hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht – zum aktuellen Zeitpunkt ein sehr dankbarer Gegner zu sein scheinen.

Indianapolis Colts (4-1)

Da waren sie wieder, die Indianapolis Colts der ersten drei Regular-Season-Wochen!

Nach einem – zumindest für diese Saison – uncharakteristischen Auftritt gegen die L.A. Rams, der nach vielen blöden Eigenfehlern in der ersten Saisonniederlage resultierte, schlugen die Colts vergangenen Sonntag mit einem dominanten 40:6-Sieg gegen die Las Vegas Raiders zurück.

Daniel Jones spielte wieder ein sauberes Spiel, hielt sich von Turnovern fern und verbuchte zwischenzeitlich sechs Touchdown-Drives in Folge (zwei davon waren dank eines geblockten Punts und einer Interception von Mekhi Blackmon relativ kurze). Jonathan Taylor profitierte ebenso mit drei Rushing Touchdowns. Bitter war nur, dass sich Kicker Spencer Shrader früh im Spiel verletzte, zumindest gegen die Raiders hatte das aber keine Auswirkungen.

Der Schein trügt nicht: Die Indianapolis Colts gehören bislang eindeutig zu den besten Teams der noch jungen NFL-Saison. In einer momentan recht offen wirkenden AFC könnte heuer tatsächlich einiges drin sein für Bernhard Raimann und Co. - denn recht viele Top-Teams finden sich im Schedule der Colts auch nicht unbedingt wieder.

Tampa Bay Buccaneers (4-1)

Die Tampa Bay Buccaneers haben es schon wieder getan und ein Spiel im letzten Quarter gedreht – zum vierten Mal bereits in dieser Saison gewinnen die Bucs dank eines Scores in der letzten Spielminute. Dieses Mal war es ein 38:35-Shootout auswärts bei den Seattle Seahawks.

Baker Mayfield lieferte eine fehlerfreie Performance ab, brachte 29 von 33 Pässen an den Mann und warf für 379 Yards und zwei Touchdowns. Seattles Defense fand keine Antwort auf Mayfield und Co. – und das obwohl mehrere Buccaneers-Starter verletzt fehlten, darunter Mike Evans, Bucky Irving und zwei Fünftel der Offensive Line. Wir sind zwar noch sehr früh in der Saison, dass Mayfield nach seinen bisherigen Leistungen derzeit ganz vorne im Kreis der MVP-Kandidaten genannt wird, kommt jedoch wenig überraschend.

Die Bucs finden einfach Wege, um zu gewinnen – egal wie viele Spieler verletzungsbedingt fehlen, Special Teams oder die Defense (wie am Sonntag in Seattle) einen schlechten Tag erwischen. Die nächsten Aufgaben werden jedoch keine leichten, es warten die San Francisco 49ers und Detroit Lions. Zieht sich Tampa Bay auch gegen diese beiden Teams gut aus der Affäre, dürfte der Baker-Mayfield-MVP-Talk noch lauter werden.

Philadelphia Eagles (4-1)

Es hat sich bereits seit ein paar Wochen angedeutet, am Sonntag haben die Eagles dann auch tatsächlich ihre erste Saisonniederlage einstecken müssen - das 17:21 gegen die Denver Broncos war zugleich die erste Heimpleite in Philadelphia nach zuletzt zwölf Siegen in Folge.

Die zuletzt bereits in die Kritik geratene Offense lieferte auch gegen Denver eine sehr unrunde Leistung ab - und das obwohl man zu Beginn des dritten Viertels bereits 17:3 in Führung lag. Eagles-Offensive-Coordinator Kevin Patullo schaffte es neuerlich nicht, Balance ins Spiel zu bekommen: Nur neun Laufspielzüge, lediglich einer davon in der zweiten Hälfte (obwohl man in Führung lag!) sagen eigentlich schon alles aus.

Die Eagles-Abwehr ist grundsätzlich eine gute Einheit, wenn die Offense jedoch nichts zustande bekommt, dann werden auch die besten Defenses zwangsläufig etwas durchlässiger. Gegen Tampa Bay rettete man den Sieg nach einer schwachen zweiten Halbzeit gerade noch drüber, gegen Denver war man nicht mehr so glücklich.

Buffalo Bills (4-1)

Die Kansas City Chiefs weisen einen Losing-Record auf, und die Baltimore Ravens scheinen heuer aufgrund von Verletzungen komplett weg vom Fenster zu sein - womit mit den Buffalo Bills aktuell nur einer der "Giganten" in der AFC auf einen guten Saisonstart zurückblicken kann. So richtig rund läuft es bei den Bills allerdings auch noch nicht.

Bis zum Sunday Night Game waren die Bills das letzte verbliebene ungeschlagene Team, diesen Titel mussten sie nach der 20:23-Heimniederlage gegen die New England Patriots jedoch ablegen. Buffalos Offense beging in einer knappen Partie einfach zu viele Fehler und schenkte der Patriots-Defense drei Mal den Ball her.

Das sind Fehler, die sich jedoch beheben lassen, zumal Josh Allen ja in letzter Zeit nicht wirklich dafür bekannt war, viele Turnover zu produzieren. Die zuletzt schlechte Bills-Run-Defense zeigte sich gegen New England, trotz der Niederlage, auch etwas verbessert. Den ganz großen Grund zur Sorge gibt es also (noch) nicht in Buffalo.

Detroit Lions (4-1)

In einer Saison, in der viele Teams bei weitem noch nicht an ihr persönliches Potenzial herankommen, haben die Detroit Lions (Woche eins ausgenommen) genau dort weitergemacht, wo sie in den letzten Jahren aufgehört haben.

Die Fragen darüber, wie die Lions die Coordinator-Wechsel verkraften würden, stellen sich mittlerweile eigentlich nicht mehr. Die Offense ist so dominant wie eh und je: Beim 37:24-Sieg vergangenen Sonntag gegen die Cincinnati Bengals erreichte man zum vierten Mal in Folge mindestens 34 Punkte. Und auch die Defense, angeführt vom groß aufspielenden Aidan Hutchinson, hat ihren Groove gefunden.

In dieser Form gehören die Lions eindeutig zu den heißesten Super-Bowl-Anwärtern in der NFC - die wohl stärkere der beiden Conferences in dieser Saison, wenn man sich die Dichte an Top-Teams anschaut. Von all diesen Top-Teams spielt Detroit im Moment jedoch den besten Football. Die nächste Chance, um das unter Beweis zu stellen, bietet sich kommendes Wochenende im Topspiel gegen die Kansas City Chiefs.

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