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Jakob Pöltl überlegt Sponsoring der Timberwolves

Engagement in der ABL? NBA-Export könnte seinen Jugendverein "retten":

Jakob Pöltl überlegt Sponsoring der Timberwolves Foto: © GEPA

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Jakob Pöltl als Vereins-Sponsor in der ABL? Nicht ausgeschlossen!

Die Vienna D.C. Timberwolves, der Jugendverein von Österreichs NBA-Export, haben trotz eines beachtlichen sportlichen Abschneidens als Aufsteiger laut über einen Ausstieg aus der Liga nachgedacht - aus finanziellen Gründen.

Ein Hilferuf, der auch Pöltl erreicht hat.

"Es ist ein kompliziertes Thema, aber es ist zurzeit durchaus ein Thema", bestätigt der 23-Jährige die Überlegung, den Timberwolves unter die Arme zu greifen, "wir sind in Kontakt mit den Timberwolves."

Pöltl: "Die Timberwolves machen sehr viel richtig"

Ob es ihn verwundere, dass sich die Wiener trotz Aufstiegs in die höchste Spielklasse schwer tun, die notwendigen finanziellen Mittel aufzutreiben?

"Ich habe relativ wenig Einsicht, was die Business-Seite von Basketball in Österreich angeht. Soweit ich es mitbekomme, ist es nicht einfach, in Österreich für Basketball-Teams wie die Timberwolves Sponsoren zu finden - auch dadurch, weil Basketball einfach noch nicht so populär ist", erklärt Pöltl und meint weiters:

"Ich hoffe, dass wir in Zukunft etwas daran ändern können. Das wird eine längere Entwicklungskurve sein, aber sie wird hoffentlich langfristig nach oben zeigen, damit dann auch Teams wie die Timberwolves keine Probleme mehr haben, Sponsoren zu finden. Denn meiner Meinung nach machen die Timberwolves sehr viel richtig, setzen stark auf den Nachwuchs, was mir persönlich sehr wichtig ist."

Pöltl-Engagement könnte andere Supporter anlocken

Auch Pöltl selbst genoss die Ausbildung bei den Timberwolves - unter anderem durch Hubert Schmidt, den heutigen Head Coach des ABL-Teams. Der 39-Jährige betreute den Center erstmals im Alter von 13 Jahren und anschließend in verschiedenen Altersstufen bis hin zur U18 und der 2. Bundesliga.

Dass sein früherer Schützling überlegt, den Timberwolves zu helfen, freut Schmidt extrem: "Es sagt sehr viel über Jakobs Charakter und seine Bindung zu den Timberwolves aus, dass er nicht nur sein erstes Camp in Zusammenarbeit mit uns macht, sondern auch überlegt, uns in einer schwierigen Situation zu unterstützen. Wir haben keine Erwartungen und sind für jede Unterstützung sehr dankbar. Ich hoffe, dass das auch das Vertrauen anderer möglicher Supporter in unser Projekt stärkt. Ziel bleibt es natürlich, uns über Sponsoren und nicht über Privatpersonen zu finanzieren."

Timberwolves geben Liga-Verbleib nicht auf

Der langjährige LAOLA1-Redakteur hat einen Verbleib in der ABL, in der man in dieser Saison als Aufsteiger die Playoffs erreicht hat, so oder so noch nicht aufgegeben. "Wir werden alles daran setzen, oben zu bleiben, die Hoffnung besteht weiterhin", betont Schmidt und erläutert die aktuelle Situation:

"Das Standing von Basketball in Österreich und insbesondere in Wien ist realistischerweise so gering, dass es für viele potenzielle Sponsoren offenbar prinzipiell gar nicht so wichtig ist, ob wir in der ersten oder zweiten Liga spielen. Wir konnten den Großteil der Sponsoren aber halten."

"Wir müssen einerseits unser Marketing professionalisieren, um unsere unbestrittenen sportlichen Erfolge in wirtschaftliche Erfolge ummünzen zu können. Andererseits setzen wir große Hoffnungen in den neuen Vorstand des ÖBV, der aus unserer Sicht die ersten richtigen Schritte gesetzt hat, um den österreichischen Basketball für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich und für Sponsoren interessanter zu machen."

Pöltl-Lob für Schmidt

Pöltl und Schmidt haben sich trotz der großen Distanz nicht aus den Augen verloren, wie der Legionär in Diensten der San Antonio Spurs betont: "Es gibt mehr als genug Kontakt, regelmäßig nach meinen Spielen."

"Hubert ist wahrscheinlich sogar der Trainer, den ich am längsten in meinem Leben hatte. Ich habe wirklich lange mit ihm bei den Timberwolves gearbeitet, und es ist immer wieder cool, mit ihm in Kontakt zu treten", lobt Pöltl.

Schmidt betont, dass er es in der abgelaufenen NBA-Saison aus Zeitgründen nicht mehr geschafft hat, jedes Spiel seines früheren Schützlings anzuschauen: "Aber ich versuche es natürlich so gut es geht. Der Trade zu den Spurs war für Jakob zunächst sicher schwierig. Wie nicht anders zu erwarten, hat er die Chance aber super genützt und sich schon im ersten Jahr zu einem Schlüsselspieler in den Playoffs entwickelt."

Pöltl vor erstem Camp "nervös"

Während der Offseason versucht Pöltl seine Popularität zu nützen, um Jugendliche für den Basketball-Sport zu begeistern. Von 20. bis 23. Juni veranstaltet er in Kooperation mit den Timberwolves sein erstes Camp.

"Ich bin ein bisschen nervös, weil es eine neue Erfahrung für mich ist, aber ich glaube, es wird eine coole Sache. Es wird sehr gut angenommen, wir hatten ziemlich schnell viele Anmeldungen", freut sich der 2,13-Meter-Riese, für den der Spaß im Vordergrund steht:

"Es geht um Basketball-Basics. Es ist kein Elite-Camp, wo es darum geht, groß irgendwelche Skills anzutrainieren. Es geht mehr um die generelle Begeisterung für Basketball."

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