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WM-Kampf spitzt sich zu: Norris vorn, Momentum bei Verstappen

Spätestens nach der doppelten Disqualifikation von McLaren und dem Sieg von Max Verstappen ist der WM-Kampf endgültig zum Dreikampf geworden.

WM-Kampf spitzt sich zu: Norris vorn, Momentum bei Verstappen Foto: © GETTY

Eine Millimeter-Entscheidung lange nach Mitternacht hat in Las Vegas den Dreikampf um den Formel-1-WM-Titel auf den Kopf gestellt.

Max Verstappen darf nach seinem Sieg im Red Bull wieder auf seinen fünften WM-Triumph in Serie hoffen, nachdem das McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri wegen einer zu dünnen Bodenplatte disqualifiziert wurde.

Im Showdown zum Saisonfinish liegt das Momentum bei Verstappen, dem vor dem Antreten in Katar nur noch 24 Punkte auf Norris fehlen.

Piastri mit langer Durststrecke

Piastri hat den gleichen Rückstand, ist aber schon sechs Rennen nicht mehr auf dem Podest gestanden. Nachdem der Australier zuvor siebenmal ganz oben war, ist ihm das Unbeschwerte scheinbar abhanden gekommen.

"Jetzt müssen wir uns neu aufstellen, uns neu fokussieren und alles geben, um in den letzten beiden Rennen, auf beiden Strecken, auf denen wir bisher stark waren, die meisten Punkte zu holen", sagte Piastri.

Blick von Norris nur nach vorne

Auch Norris richtete den Blick nach vorne. "Ich kann daran jetzt nichts mehr ändern, stattdessen konzentrieren wir uns voll und ganz auf Katar, wo wir in jeder Session die bestmögliche Leistung zeigen wollen."

Nach dem Sprint-Wochenende in Katar diese Woche folgt noch der Grand Prix der Vereinigten Arabischen Emirate am 7. Dezember.

"Katar ist angeblich auch eine McLaren-Strecke. Aber wir haben bewiesen, dass das nicht mehr so die Gültigkeit hat. Wenn wir im Sprint und im Rennen wieder vorne sind, kann es in Abu Dhabi wieder einmal spannend sein", sagte RB-Motorsportberater Helmut Marko bei ServusTV.

Auf den Spuren von Michael Schumacher?

Maximal 58 Punkte kann ein Fahrer noch holen. Sollte dem 69-fachen Grand-Prix-Sieger Verstappen, der zuvor auch schon mit Siegen in Monza, Baku und Austin aufgezeigt hatte, der Turnaround tatsächlich noch gelingen, wäre er der erste Pilot nach dem deutschen WM-Rekordchampion Michael Schumacher (2000 bis 2004) mit fünf Titeln in Folge.

Entscheidend könnte dann gewesen sein, dass die Ingenieure von Red Bull die Weiterentwicklung des RB21 stets mit hoher Intensität fortgesetzt hatten.

Praktisch für jedes Rennwochenende wurden neue Teile mit an die Rennstrecke gebracht, Mängel konnten so zusehends behoben werden. Konkurrent McLaren agierte anders, dessen Techniker präsentierten die letzten größeren Anpassungen im Rahmen des Grand Prix von Großbritannien Anfang Juli.

Fokus bei McLaren auf neuem Auto

Teamchef Andrea Stella begründete das damit, dass "wir von Beginn der Saison ein sehr ausgewogenes Auto hatten, das nicht mehr so viel Spielraum für Verbesserungen bot wie bei anderen Rennställen. Wir hätten viele Wochen Arbeit investieren müssen, um die aerodynamische Effizienz auch nur um ein Prozent steigern zu können. Das war es uns nicht wert."

Dafür wurde entsprechend früh der Fokus auf die Konstruktion des Autos für kommende Saison gelegt, in der das neue technische Reglement zur Anwendung kommt. "Wir wollen auch in Zukunft siegfähige Autos bauen", begründete der Italiener.

Risiko bei Red Bull?

Mit Blick aufs nächste Jahr nehmen sie bei Red Bull womöglich ein Risiko in Kauf, zumal sich die Investitionen in die aktuellen Autos auf die Arbeit an dessen Nachfolger auswirken dürften. Das anhaltende Wettrüsten beeinflusst nicht nur die Kapazitäten im Windkanal, sondern auch auf personeller Seite.

Laurent Mekies, der Anfang Juli den Briten Christian Horner an der Spitze des RB-Teams abgelöst hat, betrachtet die Lage aus einem anderen Blickwinkel. "Wenn wir die Problemzonen des RB21 nie herausgefunden hätten, müssten wir möglicherweise auch im nächsten Jahr dafür bezahlen."

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