George Russell hat es tatsächlich geschafft und sich beim Großen Preis von Kanada seine zweite Pole in Montreal en suite geholt (Zum Qualibericht >>>).
Der Brite setzte sich dank einer regelrechten Fabelrunde am Ende knapp gegenüber Vierfachweltmeister Max Verstappen durch und verweist den Niederländer, der mit der Pole durchaus spekulierte, auf Rang zwei.
Hinter dem Duo wurde WM-Leader Oscar Piastri Dritter, der beim Rennen am Sonntag aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen wird. (ab 20 Uhr/LIVE-Ticker >>>).
Russell genoss tolle Kulisse
Aufgrund seiner starken Performance stand Russell nach dem Qualifying die Freude über das Erreichte ins Gesicht geschrieben. Über die Unterstützung von den Rängen des restlos ausverkauften Circuit Gilles-Villeneuve freute sich der Mercedes-Pilot ganz besonders, wie er im Post-Quali-Interview erklärte:
"Es ist toll, vor so einer schönen Zuschauerkulisse die Pole zu holen. Die letzte Runde war vermutlich eine der aufregendsten in meiner gesamten Karriere, denn auf meinem Lenkrad habe ich gesehen, dass ich zunehmend schneller werde. Dann kam ich in die letzte Kurve und habe gesehen, dass ich immer noch knapp vorne bin und habe gewusst, dass ich die Pole holen werde."
Angesprochen auf die morgige Strategie für das Rennen, meinte Russell mit einem Augenzwinkern in Richtung Verstappen: "Ich habe ja noch ein paar Strafpunkte, die ich mir leisten kann. Schauen wir mal, was morgen passiert."
Gleichermaßen erfreut zeigte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Zunächst war beim Wiener jedoch die Verwunderung über die fehlende Performance groß, die sich jedoch durch die doch für kanadische Verhältnisse sehr warmen Temperaturen wohl erklären ließ.
"Am Anfang ist unsere Performance im Qualifying irgendwie nicht gekommen, auch weil es ziemlich heiß auf der Strecke war. Dann in Q3 ist de Zeit schließlich immer schneller geworden. Wir dachten, dass die Temperatur der Grund war, warum es lange nicht geklappt hat, umso erfreulicher ist es, dass es am Ende für uns funktioniert hat", so Wolff gegenüber "ServusTV".
Verstappen: "Bisschen so wie Go Kart fahren"
Dass sich der eigentlich langsamere Medium-Reifen als die im Endeffekt schnellere Wahl erwies, verblüffte Wolff: "Man kann eigentlich nicht glauben, dass der Medium der schnellere Reifen ist, weil das gegen das spricht, was wir über Jahre gelernt haben. Am Ende hat es aber so ausgeschaut, auch bei Max (Verstappen, Anm.) hat man es gesehen, der damit auch richtig schnell war."
Apropos Verstappen: Der Niederländer arbeitete sich durch eine konzentrierte Leistung am Ende erfolgreich auf den zweiten Startplatz. Für den Vierfachweltmeister ein erfreuliches Ergebnis, wie er im Post-Quali-Interview verrät:
"Ich habe mich das ganze Wochenende eigentlich wohl auf dieser Strecke gefühlt. Der Kurs fühlt sich gut an, ist ein bisschen so wie Go Kart fahren, mit den Curbs und den langen Geraden. Da muss man immer wieder heftig in die Eisen steigen, um das Auto zu kontrollieren. Mit dem heutigen Ergebnis bin ich absolut zufrieden, das Auto hat gut funktioniert. Einzig hart war die Entscheidung über die Reifenwahl, die wir glaube ich richtig getroffen haben."
Reifenwahl war entscheidend
Ebenfalls glücklich über die Leistung seiner Schützlinge war am Ende Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko.
Der 82-jährige Grazer gab wie Wolff der Reifenwahl, ebenfalls gegenüber "ServusTV", eine entscheidende Gewichtung: "Für uns war die Entscheidung über die Reifenwahl eine enge. Daher haben wir uns beide Mischungen aufgehoben und abgewartet, auch weil die Temperatur am Ende relativ stark abgesunken ist."
Neben Russell und Verstappen komplettierte das "Quali-Podium" zuletzt WM-Leader Oscar Piastri. Der McLaren-Pilot war angesichts der Trainingsleistungen durchwegs zufrieden mit der eroberten dritten Startposition:
"Nach den Trainings bin ich sehr zufrieden. Das war eine gute Wende, die wir da hingelegt haben. Es ist dabei immer die Frage, ob du mit dem Medium oder mit dem Soft in Q3 fährst. Wir haben uns schlussendlich für den weichen Reifen entschieden, das war für uns die richtige Wahl. Heute nehme ich es so wie es ist."