Er und Horner schaffen in dem Bild, das immer mehr Medien von den internen Verhältnissen zeichnen, eine Seite in dem Machtkampf bei Red Bull Racing. Chefberater Helmut Marko, die Familie Verstappen und einige andere stellen das gegnerische Lager dar.
Reibungspunkte soll es nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz im Herbst 2022 schon ein paar gegeben haben. So soll Horner eigenmächtig die bereits unterschriftsfertige Partnerschaft mit Porsche torpediert haben, als Marko und das Mateschitz-Lager noch dafür waren.
Im vergangenen Jahr wollte Horner Marko dann angeblich loswerden und seine Kontrolle über beide Formel-1-Teams - neben Red Bull Racing das damalige AlphaTauri (jetzt Racing Bulls) - erweitern. Marko blieb, erhielt einen neuen Vertrag bis Ende 2026.
Verstappen zwischen den Fronten
Die Brisanz wird dadurch verstärkt, dass es sich bei Red Bull ausgerechnet um das aktuell beste Team in der Formel 1 mit dem besten Fahrer handelt. Max Verstappen gerät beim Zoff um Horner zwischen die Fronten. Der Niederländer agiert ungewollt auch als Druckmittel seines Vaters (alle Infos >>>).
Ein vorzeitiger Weggang wäre für das Team ein Totalschaden, sowohl vom Image her als auch sportlich. Sein Vertrag ist bis Ende 2028 gültig, wobei es Klauseln für ein vorzeitiges Ende gibt.
Laut Jos Verstappen steht Red Bull Racing kurz vor der Explosion, wie er in einem Interview sagte. Ob der Ex-Formel-1-Pilot eine tiefer sitzende Abneigung gegen Horner in sich trägt, ist nicht ganz klar. Das Portal Motorsport-Total.com schrieb, dass er nie darüber hinweggekommen sei, dass Horner Max im Frühjahr 2016 bei Red Bull Racing verhindern wollte.
Letztlich war es Marko zu verdanken, dass Verstappen mitten in der Saison von Toro Rosso ins A-Team befördert wurde und in Barcelona gleich sein erstes Rennen im Red Bull gewann.
Wie es in der Saga weitergeht, ist offen. Horner könnte angesichts des zunehmenden Drucks zurücktreten. Ob er dafür der Typ ist: sehr fraglich.
Dass in dieser Woche rund um den zweiten Saisonlauf in Saudi-Arabien Ruhe einkehrt, darf jedenfalls nicht angenommen werden.