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Ferrari verwundert Quali-Watschn in Spielberg

Verpatzter Auftakt im Qualifying in Spielberg kommt für Scuderia überraschend:

Ferrari verwundert Quali-Watschn in Spielberg Foto: © GEPA

Völlig verpatzter Auftakt für Ferrari in die Formel-1-Saison 2020!

Im ersten Qualifying der Saison in Spielberg scheitert Sebastian Vettel, der seine letzte Saison für die Scuderia bestreitet, bereits in Q2 - das war dem Deutschen zuletzt beim Heimspiel in Hockenheim im Juli 2019 passiert. Vettel wird von Red-Bull-Pilot Alex Albon noch rausgekickt. 

Vettel beschreibt sein frühes Aus in Q2 als "Überraschung". "Das ist mit Sicherheit nicht unser Anspruch, aber ich glaube, dass im Moment nicht so viel mehr drin ist", sagt er im TV-Interview mit RTL.

"Ich denke, heute Nachmittag haben uns die Temperaturen nicht kalt, sondern heiß erwischt. Ich hatte nicht mehr so das Vertrauen in die Hinterachse", erklärt der Deutsche im ORF-Interview. 

 

 

Leclerc: "Das ist verrückt!"

Teamkollege Charles Leclerc rettet sich als Zehnter nur knapp in die letzte Quali-Runde. "Das ist verrückt!", funkt der Monegasse. Am Ende reicht es nur zu Startplatz sieben für Leclerc. 

"Es war ein schwieriger Tag. Wir wissen jetzt, wo wir stehen und wir müssen einfach von hier weg arbeiten. Das Team muss sich aufrichten, wir müssen positiv bleiben und versuchen, den besten Job zu machen", sagt Leclerc im ORF

Ein klares Problem am SF1000 kann er nicht ausmachen, vielmehr sei das Gesamt-Paket einfach zu schlecht. "Die Balance ist ganz gut, aber es ist nicht gut genug."

Vettel sieht für Rennen nicht schwarz

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Trotz des verkorksten Qualifyings übt man sich bei Ferrari in Hinblick auf das erste Saisonrennen am Sonntag (15 Uhr) in Zweckoptimismus. 

"Schauen wir mal, was im Rennen möglich ist. Vielleicht ist der elfte Platz gar nicht so schlecht und wir können mit der Strategie etwas spielen. Ich glaube, es wird schwer für uns, viel Boden gut zu machen, aber trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir im Rennen noch den Unterschied machen können. Vor uns liegt ein langes Rennen und im Renntrimm sind wir immer besser unterwegs (als über eine schnelle Runde, Anm.)", sieht Vettel darin zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer für den Sonntag.

Sonst gibt es derzeit nicht so viele. "Unglücklicherweise ist das der Punkt, wo wir gerade stehen. Aber wir müssen das Positive sehen, um aus dieser harten, schwierigen Zeit herauszukommen", übt sich Leclerc, der im Vorjahr in Spielberg von der Pole Position gestartet war und bis kurz vor Schluss geführt hatte, in Durchhalteparolen. "Es ist schwierig, aber wir müssen als Team gemeinsam arbeiten, um hoffentlich bald wieder stark zu sein und allen Freude zu bereiten."

Ferrari hofft auf Updates in Ungarn

Der Monegasse belegte 2019 hinter Sieger Max Verstappen den zweiten Platz. Das umstrittene Überholmanöver des Niederländers führte noch zu langen Beratungen der Rennjury, das Ergebnis wurde aber nicht mehr umgestoßen. Heuer kam Ferrari im Gegensatz zu den Autos der Konkurrenz ohne Updates nach Spielberg. Das heißt, der SF1000 bewegt sich im Wesentlichen noch mit dem Paket, das Mitte März für den Großen Preis von Australien in Melbourne bestimmt war. Und dieses dürfte kein allzu großer Wurf sein, das war schon bei den Testfahrten in Montmelo im Februar zu erahnen.

Ferrari hat auch bereits eingestanden, dass die Ergebnisse der Tests zu einer "signifikanten Richtungsänderung" in der Entwicklung geführt haben, wie es Teamchef Mattia Binotto ausdrückte. Vor allem in Sachen Aerodynamik soll das ursprüngliche Konzept für dieses Saison nun komplett überarbeitet werden - bis Spielberg ist man damit aber noch nicht fertig geworden.

"Unser Ziel ist, die Updates beim dritten Rennen, am 19 Juli, auf dem Hungaroring zu bringen", erklärt Binotto. Wie weit verbessert Ferrari dann in zwei Wochen in Budapest auftreten könnte, lässt sich gegenwärtig nicht sagen. "Vielleicht haben sie vier, fünf, sechs Zehntel noch im Talon", meint ORF-Experte Alexander Wurz. Man könne als Formel-1-Fan, "aber natürlich sind wir alle Formel-1-Fans auch Ferrari-Fans", jedenfalls nur hoffen, dass die Italiener näher rankommen.

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