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Hamilton-Heimsieg bei Formel-1-Show in Silverstone

Viel Action bei Sieg des Weltmeisters mit Schützenhilfe. Vettel schießt Verstappen ab.

Hamilton-Heimsieg bei Formel-1-Show in Silverstone Foto: © getty

Lewis Hamilton feiert beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone einen Heimsieg!

Der Brite setzt sich vor Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas und Charles Leclerc im Ferrari durch, wird dabei aber von einer Safety-Car-Phase begünstigt. Zu Beginn des Rennens liefert er sich einen harten Fight mit Polesetter Bottas.

Auch zwischen Ferrari und Red Bull setzt es Überholmanöver in Hülle und Fülle, mit dem negativen Highlight einer Kollision zwischen Sebastian Vettel und Max Verstappen: Der deutsche Ferrari-Pilot schießt den Niederländer ab, kassiert dafür eine Zehn-Sekunden-Strafe und kommt weit abseits der Punkteränge ins Ziel. Verstappen betreibt Schadensbegrenzung und wird hinter Teamkollege Pierre Gasly Fünfter.

Die Top Ten werden von Carlos Sainz (McLaren), Daniel Ricciardo (Renault), Kimi Räikkönen (Alfa Romeo), Daniil Kvyat und Alex Albon (Toro Rosso) komplettiert.

Für Diskussionen bei Mercedes könnte Hamilton trotz des Sieges aber sorgen, weil sich der spätere Sieger in Führung liegend der Anordnung eines weiteren Boxenstopps in der Schlussphase widersetzt. Der nun sechsfache Sieger in Großbritannien - alleiniger Rekord - bestätigt seine Entscheidung aber, indem er mit alten Hard-Reifen sogar die schnellste Rennrunde dreht und sich den Zusatzpunkt sichert.

Das komplette Rennergebnis des Grand Prix von Großbritannien in Silverstone >>>

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Spannung vom Start weg

"Ich bin so stolz, hier vor meinem Heim-Publikum als Sieger zu stehen. Man könnte denken, man gewöhnt sich daran. Aber ich bin sehr dankbar dafür", jubelt Hamilton. Der fünffache Champion ist nun auch Silverstone-Rekordsieger. Öfter als sechs Mal hat an dem so prestigeträchtigen Formel-1-Schauplatz, der dies für zumindest fünf weitere Jahre bleiben wird, niemand gewonnen.

Die vom Veranstalter erwarteten 140.000 Fans bekommen ein Rennen zum Mitfiebern geboten. Hamilton macht von der ersten Kurve an Druck auf Bottas, der aus der Pole Position startet. Doch der Finne wehrt alle Angriffe ab.

Dahinter geht es ähnlich packend zu, Verstappen jagt seinen Alterskollegen Leclerc rundenlang über das britische Traditionspflaster. Red Bull hatte davor Ferrari während des zeitgleichen Boxenstopps abgezockt, doch nach einem Fahrfehler muss Verstappen den Ferrari-Mann wieder passieren lassen.

Hamilton profitiert von Safety Car

Das Klassement wirbelt eine Safety-Car-Phase durcheinander, aus der Bottas (dann 2.) und zunächst auch Leclerc (6.) als Verlierer herausgehen - während Bottas gegen Hamilton verliert, der seinen ersten Stopp im Gegensatz zum Finnen erst in der SC-Phase macht, reagiert Ferrari zu spät und holt den Monegassen erst eine Runde nach Beginn der Phase in die Box.

Mercedes enteilt in der Folge der Konkurrenz, dahinter eskaliert das Duell zwischen Vettel und Verstappen. Nach einem Brachial-Manöver Vettels landen beide im Kiesbett. Während der Deutsche ans Ende des Klassements zurückfällt  und später bestraft wird, kann Verstappen überraschend weiterfahren.

Der Niederländer ist freilich wenig glücklich. "Es wäre ein zweiter, oder dritter Platz geworden", beteuert der Spielberg-Sieger, der im WM-Klassement (136) dennoch erster Silberpfeil-Verfolger bleibt.

Kampfansage von Leclerc

Nach seinem 80. Karriere-Erfolg führt Hamilton die Gesamtwertung mit 223 Punkten deutlich vor Bottas (184) an. Er luchst seinem Stallrivalen in der allerletzten Runde noch den Extrapunkt für die schnellste Runde ab.

Bottas bleibt trotz des unglücklichen Rennhergangs trotzig optimistisch: "Wir hatten einen guten Fight. Ich kämpfe weiter, es ist noch nicht vorbei." Sein Chef hat Mitleid: "Er hätte sich verdient, das Rennen zu gewinnen. Er war superschnell heute", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Er bejubelt den bereits siebenten Saison-Doppelerfolg für sein Team.

Leclerc fährt nach dem zwischenzeitlichen Rückschlag noch aufs Podium - zum vierten Mal in Serie. "Es ist wahrscheinlich das Rennen, das ich am meisten in meiner Formel-1-Karriere genossen habe", meint der 21-jährige Monegasse danach.

Das Geschehen zuletzt, als er in Spielberg von Verstappen spät überholt worden war, habe ihm die Augen geöffnet. In England war also Kampfmodus angesagt. Leclerc: "Es ist gut für die Formel 1, wenn am Limit und manchmal vielleicht ein wenig darüber gekämpft wird."

Das nächste Rennen steht in zwei Wochen auf dem Hockenheim-Ring an. Erneut ein Mercedes-Heimspiel.

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