news

F1-Sprint bei China-Comeback: "Nicht die schlauste Idee"

Erstmals 2019 schlägt der Formel-1-Zirkus seine Zelte in China auf - und das direkt in Form eines Sprint-Wochenendes. Die Fahrer sehen dies kritisch.

F1-Sprint bei China-Comeback: Foto: © getty

Am kommenden Wochenende gastiert die Formel 1 erstmals seit fünf Jahren wieder am Shanghai International Circuit in China. Es ist das erste Sprint-Wochenende des Jahres, doch die Fahrer sind damit nicht wirklich einverstanden.

Der Große Preis von China: Sprint, Qualifying und Rennen im LAOLA1-LIVE-Ticker >>>

Lediglich ein Training - also 60 Minuten - haben die Teams Zeit, die perfekte Abstimmung zu finden. Das wird eine Challenge, denn seit die Formel 1 das letzte Mal in China fuhr, hat sich einiges geändert. Neben der großen Regeländerung 2022 hat sich auch die Strecke verändert, alte Daten aus 2019 und prior sind somit kaum hilfreich.

Verstappen ironisch: "Sehr schlau, das zu machen"

Dass auch der Weltmeister nicht viel von dem Format für das Shanghai-Comeback hält, macht er deutlich. Zunächst antwortet er noch ironisch: "Es ist sehr schlau, das zu machen", lässt den Spaß aber schnell beiseite.

"Ich würde sagen, es ist nicht großartig. Wenn man eine Weile nicht mehr an einer Strecke war, weiß man nie, was einen erwartet. Es wäre besser gewesen, ein normales Rennwochenende zu haben. Ich halte es nicht für die schlauste Idee", stellt der Niederländer klar, wie "motorsport-magazin.com" zitiert.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz ist ebenfalls wenig begeistert: "Wir haben das im Fahrerbriefing der FIA und der Formel 1 mitgeteilt, dass es mit dieser Art von Autos keine gute Entscheidung ist, nach einer Abwesenheit von vier oder fünf Jahren mit nur einer Stunde Vorbereitung, mit den Regeln, die sie uns auferlegt haben, mit dem Plankenverschleiß und solchen Dingen, und wie heikel eine Bodenwelle das Auto machen kann, direkt ins Qualifying zu starten."

Schlechte Bedingungen auf der Strecke

Nicht nur die geringe Trainingszeit, sondern vor allem die Strecke dürfte für große Probleme sorgen. Der Shanghai International Circuit war bereits für harte Bodenwellen bekannt, durch die Lage auf einem Sumpfgebiet ist also damit zu rechnen, dass die Verhältnisse nicht gerade besser geworden sind. Erst 2025 soll eine großräumige Bearbeitung erfolgen.

Wie bereits erwähnt, wurde an der Strecke einiges verändert: Curbs wurden ausgetauscht, Bodenwellen abgeschliffen, auch der Asphalt wurde teils erneuert. 

Die Kombination aus diesen Faktoren wird es den Teams deutlich erschweren, das ideale Setup zu finden. Damit gab es auch beim Grand Prix in Austin vergangenen Herbst Probleme, Charles Leclerc und Lewis Hamilton wurden anschließend disqualifiziert, da sich ihre Unterboden-Planke zu stark abgenutzt hatte.

Durch die neuen Regeln ist es jedoch möglich, nach dem Sprint-Rennen Änderungen vorzunehmen, was durchaus hilfreich ist.

"Sollten wir meiner Meinung nach nicht riskieren"

Sergio Perez äußerte sich bereits nach dem letzten Rennen in Suzuka kritisch: "Ich hoffe nur, dass es keine Probleme mit der Strecke, mit Abflusslöchern oder Ähnlichem gibt. Das würde uns nur aus dem Takt bringen."

"Das zeigt einfach die Ungewissheit. Für euch daheim ist es vielleicht aufregend, aber für die Ingenieure und Fahrer ist es etwas, das wir meiner Meinung nach nicht riskieren und ein normales Wochenende haben sollten", fügte Carlos Sainz hinzu.

Das Rennwochenende in China bringt sowohl für Fans, aber vor allem für die Akteure selbst einige - wenn nicht zu viele - Fragezeichen mit sich. Man darf gespannt sein, wer sich in der kurzen Zeit am besten an die Gegebenheiten adaptieren kann.


Die größten Flop-GPs der Formel 1

Kommentare