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Verstappen steht kurz vor Sperre in Spielberg

Max Verstappen will trotz der über ihm schwebenden Strafe für Spielberg im Titelkampf zurückschlagen.

Verstappen steht kurz vor Sperre in Spielberg Foto: © getty

Nach seinem Rammbock-Manöver in Barcelona steht Formel-1-Weltmeister Max Verstappen beim Großen Preis von Kanada zusätzlich unter Druck.

Denn der Red-Bull-Pilot darf sich beim Grand Prix am Sonntag (ab 20:00 Uhr im LIVE-Ticker) in Montreal keinen Strafpunkt leisten, sonst muss der Niederländer beim Heimrennen des Austro-Rennstalls in zwei Wochen vor Tausenden Oranje-Fans in Spielberg zuschauen. Trotz der drohenden Sperre will Verstappen im WM-Kampf zurückschlagen.

Für Verstappen wäre verpasster Österreich-GP "eine Katastrophe"

In Spanien hatte Verstappen vor zwei Wochen bei einem rücksichtslosen Manöver gegen Mercedes-Pilot George Russell die Nerven verloren und damit auch wichtige Punkte im WM-Kampf. Der Vierfach-Champion rutschte nach einer Strafe auf den zehnten Platz ab und erhöhte sein Strafpunkte-Konto auf elf - zwölf bedeuten eine Rennsperre.

"Man wird ihm natürlich sagen, dass er nichts Unüberlegtes machen darf. Es wäre eine Katastrophe, wenn er in Österreich nicht starten könnte", betonte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko in seiner Kolumne bei speedweek.com. "Aber davon gehen wir nicht aus, denn es ist ja wirklich nicht so, dass Max in jedem Rennen etwas anstellt."

Verstappen ein Seriensieger in Kanada

Erst nach dem Grand Prix in der Steiermark verfallen für Verstappen wieder zwei Strafpunkte, wodurch sich die Lage etwas entspannt. Einsicht nach seiner Frust-Kollision zeigte er nur bedingt. "Das nächste Mal bringe ich Taschentücher mit", richtete er Russell aus.

Der Brite hatte sich zuvor heftig beschwert, beste Freunde sind die beiden seit einer Kontroverse im Saisonfinish 2024 sowieso nicht mehr. Sein Manöver war "nicht richtig" und hätte "nicht passieren dürfen" - das war das Maximum an Reue des Titelverteidigers.

Enttäuschendes Barcelona-Wochenende abhaken

Verstappen will die Ereignisse in Katalonien jedenfalls schnell abhaken, auf dem Hochgeschwindigkeitskurs im Albert Park hofft er auf seinen vierten Sieg in Serie.

"Barcelona war enttäuschend für uns", sagte der 27-Jährige, der sich nach kurzer Rennpause inklusive Party bei der Neueröffnung des Hangar-7 in Salzburg auf den Circuit Gilles-Villeneuve freut.

"Der Kurs ist einzigartig und es gibt viele Überholmöglichkeiten. Das Rennen im letzten Jahr war spannend, wir haben den Sieg nach Hause gebracht und hoffentlich können wir auch diese Woche wieder eine gute Leistung zeigen."

Wohl kein Regen am Sonntag

Ein Spannungsfaktor in Kanada ist oft das Wetter. Im vergangenen Jahr entwickelte sich ein Reifenpoker auf auftrocknender Strecke, dieses Jahr wird einzig für den Freitag Regenwetter prognostiziert. Das wird McLaren freuen, denn das Papaya-Team hat bei trockenen Verhältnissen weiterhin den schnellsten Boliden.

Red Bull Racing fehlen laut Marko derzeit drei bis vier Zehntelsekunden, Ferrari und Mercedes befinden sich in einem ähnlichen Bereich. "McLaren ist noch immer vorne. Aber wir schließen die Lücke Schritt für Schritt", sagte Ferrari-Teamchef Fred Vasseur.

Auch bei Mercedes gibt man sich vor dem Kanada-Gastspiel zuversichtlich. "Es ist eine Strecke, auf der wir uns in der Vergangenheit relativ gut zurechtgefunden haben", sagte James Allison, Technischer Direktor bei den "Silberpfeilen".

Piastri an der Front

Das Momentum ist bei Barcelona-Sieger Oscar Piastri, der in der WM-Wertung vor dem zehnten von 24 Saisonrennen wieder zehn Punkte vor seinem Teamkollegen Lando Norris liegt. Verstappen hat bereits einen Rückstand von 49 Zählern.

Und für die kommenden Rennen planen die Bullen auch keine großen Updates am RB21. Es sei bis auf kleinere Adaptionen nichts Gravierendes geplant, erklärte Marko. "Wir entwickeln weiter, solange die Chance in der WM besteht.

Danach wird der Fokus ganz auf das 2026er-Projekt gelegt", sagte der Steirer und betonte: "Wenn wir nicht besser werden, dann werden die WM-Chancen irgendwann einmal dahin sein."

Talente-Friedhof Red Bull Racing

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