Der Spielberg-Wahnsinn der letzten 28 Jahre
Noch vor dem Start herrscht Aufregung, als Carlos Sainz zu Beginn der Formation Lap mit seinem Williams lange nicht vom Fleck kommt. Der Start wird abgebrochen, Sainz kommt mit viel Verzögerung weg. Das Rennen ist für den Spanier aber endgültig vorbei, als in der Boxengasse die hinteren Bremsen an seinem Boliden Feuer fangen.
Mit gut einer Viertelstunde Verspätung geht die zweite Formationsrunde dann aber reibungslos zugange, das Rennen kann starten. Gleich in Kurve eins kann Piastri Leclerc überholen, es zeichnet sich schnell ab, dass die beiden McLaren in einer eignen Liga fahren.
Dann der Schock für die tausenden angereisten niederländischen Fans: In Kurve drei verbremst sich Mercedes-Youngster Antonelli, kollidiert mit dem amtierenden Weltmeister - beide scheiden aus.
Das Safety-Car wird ausgerufen, in Runde vier geht es dann mit dem normalen Rennbetrieb weiter. Den nächsten Ausfall gibt es in Runde 17, Alexander Albon stellt seinen Wagen ab. Ein absolut gebrauchtes Wochenende für Williams.
In Runde 20 kommt es fast zum neuerlichen Crash der beiden McLaren, als Piastri Norris beim Überholversuch in Kurve vier beinahe abschießt. Der Australier verbremst sich, kann einen Kontakt aber verhindern.
Piastri wird ermahnt
Es folgen die ersten Boxenstopps, in Runde 29 wird Piastri nach seinem gefährlichen Manöver gegen seinen Teamkollegen ermahnt. "Das war zu knapp, wir können das nicht nochmal machen", sagt ihm sein Renningenieur.
In Runde 31 gibt es in Kurve vier erneut eine Kollision: Tsunoda will innen vorbei, fährt dabei in Colapinto, der eigentlich genug Platz lässt, hinein. Beide Fahrer können aber weitermachen, für Red Bull Racing ist es aber ein Grand Prix zum Vergessen. Wenig später bekommt Tsunoda für den Vorfall eine zehnsekündige Strafe aufgebrummt.
McLaren fährt die klar stärkste Pace, ebenfalls deutlich kristallisiert sich Ferrari als zweitstärkste Kraft heraus. Mercedes, in diesem Fall nur noch Russell, sind bei einer Streckentemperatur im hohen 40er-Bereich abgeschlagen.
Bärenstark präsentiert sich Sauber-Youngster Gabriel Bortoleto, der im Mittelfeld ganz vorne mitfährt. Liam Lawson hält sich in seinem Racing Bull ebenfalls wacker.
Heiße Schlussphase
An der Spitze fahren McLaren und Ferrari jeweils ein eigenes Rennen, dahinter geht es im Rennen um die weiteren zu vergebenen Punkte aber heiß her. Durch die Ausfälle von Verstappen und Antonelli sind zwei sonst meist besetzte Punkteränge frei.
Nach dem zweiten Boxenstopp von Piastri wird es in Runde 54 heikel: Colapinto scheint den Australier nicht zu bemerken und drängt den Zweitplatzierten, der ihn überrunden will, in die Wiese. Nach Untersuchung der Rennkontrolle gibt es eine fünfsekündige Strafe für den Argentinier im Alpine.
Zehn Runden vor Schluss wird es vorne wieder spannend: Die beiden McLaren geben alles, sind unglaublich schnell. Piastri drückt massiv aufs Gas und kommt Runde für Runde immer näher an Norris heran. Bei etwa eineinhalb Sekunden Rückstand reißt der Australier aber kurz wieder ein wenig ab.
Ganz heran kommt Piastri auch wegen vieler Überrungenden nicht mehr, Lando Norris holt sich den Sieg vor Oscar Piastri und Charles Leclerc.